a soldier needs a uniform

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Es ist eine Wolkenlose Nacht und der Vollmond erhellt die in Dunkelheit getauchten Straßen von Washington mit einem silbernen Schimmer. Auf unserem Weg zum Museum entdecken wir so gut wie keine Menschenseele und die Ruhe, welche heute über der Stadt liegt, steht im vollen Kontrast zu dem, was hier in wenigen Stunden passieren wird. Keiner dieser Menschen, welche sich heute Nacht friedlich in ihr Bett einkuscheln, weiß etwas von der akuten Bedrohung, welche genau vor ihrer Haustür lauert und selbst zu fliehen wird einen nicht retten. Wir laufen auf einer Brücke, welche über den Potomac River verläuft und ich genieße kurz die ruhigen Geräusche des Wassers, welches die Schönheit der Nacht in sich spiegelt. Das alles wirkt so unglaublich friedlich, als gäbe es nichts, was diesen Moment zerstören könnte. Wir gehen weiter, bis wir bei dem Museum ankommen, in dem Steve und ich uns vor ein paar Tagen die Ausstellung der Howling Commandos angesehen haben. Das ganze ist erst wenige Tage her. Anfang dieser Woche dachten wir noch, dass alles wie immer ist, dass wir zu den guten gehören und ich dachte, dass ich weiß, wo ich hin gehöre. Das alles wurde vom einen auf den nächsten Moment zunichte gemacht und nun liegt das Leben von Millionen von Menschen in unseren Händen. 

»Seid ihr sicher, dass wir das tun müssen?«, flüstert Sam uns zu, als wir uns hinter einigen Büschen verstecken und zum Eingang des Museum blicken. Hier ist mindestens ein Wachmann stationiert und der sollte uns möglichst nicht entdecken, denn vor dem Kampf auch noch aus dem Gefängnis auszubrechen steht definitiv nicht zur Option. »Ich ziehe nicht in diesen Kampf, ohne meine Alte Uniform zu tragen, außerdem ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Bucky mich in ihr erkennen wird«, lautet Steves Antwort auf die Frage, während wir uns mit bedachten Schritten in Richtung des Eingangs bewegen. Er will diese Uniform tragen, um auch im Namen der restlichen Howling Commandos zu kämpfen, welche damals geholfen haben, Hydra das erste mal zu zerstören. Sie können zwar nichts mehr für diese Welt tun, doch wir werden ihren Verdienst verteidigen und wo auch immer sie nun sind, werden sie uns in diesem Kampf zur Seite stehen.

Nachdem wir unsere direkte  Umgebung abgesichert haben, knie ich mich vor das Schloss und ziehe eine Haarspange aus meinem Zopf, wer Autos knacken kann, der kann auch eine normale Türe entriegeln. Es dauert keine Minute, bis ich höre, wie sich die Tür entriegelt und schließlich aufspringt. »Kann losgehen«, sage ich schnell zu den anderen und gehe mit lautlosen Schritten in den Raum hinein. Er ist in Dunkelheit gehüllt, doch eine Taschenlampe wäre zu auffällig gewesen und so müssen wir mit dem trüben Licht zurecht kommen, welches durch die Fenster an der Decke fällt. Jede unserer Bewegungen ist präzise durchgeplant, um nichts zu berühren oder irgendwelche Bewegungssensoren auszulösen.  Ich will gerade um die nächste Ecke biegen, als ich den Schein einer Taschenlampe erkenne und meinen Rücken flach gegen die Wand presse. Ich lege meiner Finger an den Mund, ein stilles Zeichen für die anderen keinen Mucks von sich zu geben. Da haben wir unseren Wachmann. Dieser Pfeift irgendein Lied vor sich hin und das wir das nicht schon früher gehört haben zeigt nur, wie angespannt wir alle sind. Mit Aufregung ist es das selbe wie mit Angst und Panik, man wird unaufmerksam und macht Fehler. Das darf uns nicht passieren.

Wir haben Glück, denn der Wachmann geht in einen anderen Gang, als der, in dem wir gerade stehen und kollektiv die Luft anhalten. Erst als sein Pfeifen immer leiser wird, lasse ich die Luft wieder aus meiner Lunge entweichen und sehe die anderen an. Das ist gerade nochmal gut gegangen. Steve setzt sich wieder in Bewegung und wir folgen ihm dicht dahinter. Ich lege meine Hand an den Griff meiner Pistole und umschließe ihn so fest, dass es schon fast wehtut. Nur für alle Fälle. Die Halle des Museums hat bei Nacht etwas geradezu unheimliches. Die Ausstellungsstücke liegen in den Schatten verborgen und es gibt viel zu viele Möglichkeiten uns von einem Versteck aus zu beobachten, was definitiv nicht die optimalste Situation ist, doch ich höre immer noch das pfeifen des Wachmannes und der klingt zu weit entfernt, um uns sehen zu können.

Wir gehen weiter durch die Ausstellung und kommen an der Gedenktafel für Bucky an. Auch bei Nacht wird diese noch beleuchtet und ich schließe kurz die Augen, um die aufsteigende Welle an Gefühlen in mir zu verdrängen. Zumindest verfalle ich beim Anblick des Bildes nicht noch einmal in dieselbe Panik, wie ich es vor wenigen Tagen noch habe, dennoch habe ich das Gefühl, dass es mir die Luft zuschnürt und beim Gedanken, was wir nun alles wissen, schießen mir Tränen in die Augen, welche ich schnell versuche weg zu blinzeln. Was ist los mit mir? Warum löst das ganze in mir solche Emotionen aus? Wir haben jetzt auch nicht viel Zeit, doch ich nehme mir einen kurzen Moment, um die Tafel näher zu betrachten. Das Bild zeigt den stolzen Mann, denn ich immer in meinen Träumen sehe, mit einer vollkommenen Überzeugung im Gesicht, diese Welt vor dem Bösen zu retten. Er hätte sich niemals freiwillig für Hydra entschieden. Irgendetwas tief in meinem Kopf ruft mir das immer wieder zu. Auch entdecke ich nun den Text, welcher auf der Tafel, unter seinem Namen, geschrieben ist.

»Geboren im Jahr 1917, wuchs Barnes als das älteste von vier Kindern auf. Vor allem zu seiner Schwester Rebecca Barnes hatte James immer ein gutes Verhältnis. Er war ein ausgezeichneter Athlet, der sich auch durch herausragende schulische Leistungen auszeichnete. Kurz nach dem Angriff von Pearl Harbor, schrieb er sich beim Militär ein. Nach dem Training am Camp McCoy, Wisconsin, wurden er und der Rest der 107. an die Italienische Front versetzt. Barnes ertrug in dieser Zeit mehrere Phasen von Isolation, Folter und Verschlechterung der Gesundheit. Aber nichts konnte seinen starken Willen stoppen, wobei ihm seine Familie, sein Bester Freund, Steve Rogers, und seine Ehefrau, E.S. Barnes immer zur Seite standen. Er und die anderen Mitglieder der 107. wurde von Hydra 1943 gefangen genommen und Steve Rogers machte sich auf den Weg seinen Besten Freund zu befreien, obwohl es ihm strengstens untersagt wurde. Wiedervereint, gründet Steve Rogers nun als Captain America « 

In dem Artikel, welchen ich vor ein paar Tagen gelesen hatte, war seine Frau nur als Mrs. Barnes  bezeichnet worden. Hier stehen nun zumindest ihre Initialen, welcher witziger weiße genau die selben sind wie meine. Was ein Zufall... Steve hatte die ganze Zeit neben mir gestanden und betrachtet das Bild von Bucky noch ein paar Sekunden länger. Ich weiß, es ist nie eine gute Idee, sich Hoffnungen zu mache, denn wenn man keine hat, kann man auch nicht enttäuscht werden, doch was würde ich alles dafür geben, um ihn und Bucky genau so zusammen zu sehen, wie ich es in meinen Träumen immer tue. Vielleicht, nur ganz vielleicht kann es wieder werden wie früher... ich meine in meinen Träumen. Zeit zurück an dir Arbeit zu gehen. 

Die Spannung in der Luft war beinahe greifbar, als wir uns zu der Ausstellung der Uniformen begeben. Am Ende eines großen Raumes entdecke ich sie, die sieben Uniformen der Howling Commandos. Hinter jeder Uniform ist das Bild des jeweiligen Soldaten abgebildet. Ganz vorne in der Mitte steht natürlich Steve, rechts von ihm direkt Bucky Barnes, dann James Montgomery Falsworth und als letztes Jim Morita, links sind erst Timothy Dugan, dann Gabe Jones und zu guter letzt Jacques Dernier, abgebildet. Ihre Namen und ihre Gesichter kommen mir so unfassbar vertraut vor.  »Da ist sie«, flüsterte Steve, sein Blick fest auf das Relikt seiner Vergangenheit gerichtet. Die Uniform, die er während des Zweiten Weltkriegs getragen hatte – das Symbol für alles, wofür er und die Howling Commandos gekämpft hatten. Wofür wir jetzt kämpfen. Ein Stück Geschichte, das ihn mit seiner alten Identität und seinem ersten Krieg gegen Hydra verbindet. 

Steve nähert sich vorsichtig der Uniform, doch als er sie berührt, ertönt ein schrilles Piepen. Scheiße, wer hätte auch ahnen können, dass die gesichert sind. Aus der ferne ertönen schnelle Schritte und wir gehen hinter ein paar Pappaufstellern von Steve in Deckung. Was ein Glück, dass die Aufsteller genauso breit sind, wie Steve selbst. Aus dem Augenwinkel seheh ich wieder das schwache Leuchten einer Taschenlampe, das näher kommt und halte die Luft an. »Verdammt«, flüstert Sam und deutet auf den sich nähernden Schein. »Er kommt in unsere Richtung. Wir müssen hier raus.« Ja hier abzuhauen wäre ganz cool. Steve gibt uns ein Zeichen, uns in Bewegung zu setzen, während der Wachmann versucht heraus zu finden, was passiert ist. Von den Schatten verdeckt, bewegen wir uns langsam in Richtung Ausgang und ich höre nur noch die Fluche des Wachmanns, welcher jetzt wohl seinen Job verlieren wird. Wenn das hier vorbei ist, sollten wir uns bei ihm entschuldigen.

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Ich hatte zuerst überlegt, ob ich den Diebstahl der Uniform überhaupt als Kapitel mit rein nehme oder es eher einfach kurz umschreibe, jedoch kam mir dann die Idee, dass Elora noch nicht dazu kam, sich den Text über Bucky durch zu lesen, welchen ich im Zuge dieser Geschichte natürlich etwas angepasst habe.

Jetzt beginnt der große Kampf. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich ein großes Kapitel mache, oder es wieder aufteile. Mal schauen ;)

bis zum nächsten mal <3

Who the hell am I (german version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt