Nie hätte ich gedacht, dass unser Plan so aus dem Ruder laufen könnte. Wir dachten wir wären Hydra überlegen, doch das war ein blanker Irrtum und ein tödlicher noch dazu. Wir haben uns so darauf konzentriert, Sitwell als Geißel zu haben und es zum Start der Helicarrier zu schaffen, dass wir alles andere aus den Augen verloren haben. Aber wer hätte auch damit rechnen können, dass wir am helllichten Tag, mitten auf dem Highway, angegriffen werden. Nun sitzen wir in einem Wagen und werden wohl gerade zu unserer eigenen Exekution gefahren. Ganz toll. Als wäre das nicht schon schlimm genug, haben sie mir auch noch ein Elektrohalsband angelegt, als wäre ich irgendeine unberechenbare Bestie. Sollte ich auf die Idee kommen, meine Kräfte zu benutzen, so wird mir sofort gezeigt, was sie davon halten. Nein danke. Unsere Hände wurden mit Handschellen fixiert, was es mir unmöglich macht weiter Druck auf die Schusswunde auszuüben, aus der immer noch ungehindert Blut ausläuft. Auch der Streifschuss an meine Oberschenkel brennt mittlerweile wie Feuer. Wenn das hier noch lange so weitergeht, bin ich tot, noch bevorwir irgendetwas unternehmen können, um aus dieser Situationherauszukommen. Diesen Typen ist es aber wohl auch ganz recht, wenn sie ihre Hände nicht mit meinem Blut besudeln müssen. Ich lasse den Kopfzur Seite hängen und habe meine Augen geschlossen, jede Bewegung wird immer mehr zu einer einzige Qual und mein Kopf dröhnt.
Noch immer fühle ich mich, als würde ich neben meinem Körperstehen, ob das jetzt am Blutverlust liegt oder an der Tatsache, dass James Buchanan Barnes von den Toten zurückgekehrt ist, sei mal so dahingestellt. Ich kann einfach nichtnachvollziehen, wie das alles möglich sein soll. Vielleicht war er es ja doch nicht, vielleicht haben wir uns getäuscht?»Er war es«, höre ich Steve sagen, seine Stimme klingt dumpf und viel zu weitentfernt, dafür, dass er keinen halben Meter mir gegenüber sitzt. Steve ist sich sicher, dass er es gewesen ist und wenn ich nicht solche verdammten Schmerzen hätte, würde ich wahrscheinlich immer noch denken, dass das alles nur ein weiterer Traum ist. »Wie soll dasmöglich sein? Er ist 1944 von diesem Zug gestürzt, er kann das unmöglichüberlebt haben.« Das sagt Sam, wenigstens kann ich die Stimmen nochauseinanderhalten. Das ergibtalles einfach keinen Sinn.»Er hat mich angesehen, als würde er mich nicht kennen«, Steves Stimme klingtimmer weiter weg, ich beginne wohl langsam immer mehr das Bewusstsein zuverlieren. Trotzdem höre ich den Schmerz in seiner Stimme. Einer von Steves größten Wünschen ist in Erfüllung gegangen. Er musste seinem Freund damals dabei zusehen, wie er in den Tod stürzt und ihn wieder zu haben war alles, was Steve wollte. Bucky ist wieder da, nur leidernicht so, wie er es sich erhofft hat. Man sagt ja, dass man vorsichtig mit dem seinsollte, was man sich wünscht, das hier ist wohl das perfekte Beispiel.
»Das alles ist 70 Jahre her, wie kann er noch am Leben sein?«, fragt Nat, welcheirgendwo neben Steve sitzt. Mein Atem wird immer ruhiger. Zu ruhig, wie ichfinde. Vor meinem geschlossenen Liedern blitzen immer wieder Momente aus meinen Träumen auf. Man sagt ja, kurz bevor man stirbt sieht man noch einmal die schönsten Erinnerungen aus seinem Leben. Ich kann mich nicht an vieles Erinnern und meine schönsten Erinnerungen sind wohl meine Träume. »Das ist das Werk von Hydra. Sie werden an ihm experimentiert habenund machten ihn zu dem, was er heute ist.« Ich glaube das hat Sam gesagt, doch so genau weiß ich es nicht. Wir alle haben keinen blassen Schimmer, was hier gerade passiert undes zu verstehen scheint unmöglich zu sein.»Was auch immer sie mit ihm gemacht haben, er überlebte dadurch den Sturz.Sie müssen ihn gefunden haben, und ich war nicht da. Ich habe mich einfachdamit abgefunden, dass er tot ist.« Es liegt so viel Schuld und Bedauern in StevesStimme, dass mir ein stechender Schmerz in die Magengrube fährt und eine einzelne Träne an der Wange herunter kullert. Er hat sichnie damit abgefunden, was passiert ist. Nie kam er über den Verlust seinesbesten Freundes hinweg. Nach Buckys Tod kämpfte er auch für ihn weiter, und biszum heutigen Tag hat er darauf gewartet, dass Bucky zurückkommt. Ich sammlealle meine letzte Kraft zusammen, um Steve anzusehen. »Es ist nicht deine Schuld.« Esist kaum mehr als ein Flüstern, doch er versteht es. Ich schließe wieder dieAugen und höre Steve seufzen. Egal, was ich tue, er wird die Schuld dennoch aufsich nehmen, und daran kann leider niemand etwas ändern. Steve hat aus verständlichen Gründen damals nicht nach Bucky gesucht, so wie auch alle anderen nicht. Es war keine Zeit, um nach einem Soldaten zu suchen, welcher auf deutschem Boden gefallen ist und bei dem alle sicher waren, dass er das nicht überlebt haben konnte.
»Selbst als ich nichts hatte, war Bucky da.« Ich habe Steve noch nie soniedergeschlagen erlebt. Ihn so zu sehen, schmerzt auf eine körperliche Art undschnürt mir die Kehle zu. »Wir werden ihn finden«, hauche ich und halte die Augenaber geschlossen. Aber ich meine es so. Mit jeder Faser meines Seins. Bucky so zu sehen, hat ein Gefühl in mirentfacht, dass ich nicht beschreiben kann und auch nicht weiß, woher es kommt.Es ist wie eine Schlucht in meinem Inneren, die mir das Gefühl gibt, diese ganzeWelt niederbrennen zu wollen und jeden, der dafür verantwortlich ist, schreiendsterben zu lassen. Doch selbst diese Kraft wird mich nicht mehr lange am Leben halten. Ich stöhne mit zusammengebissenen Zähnen und drifte immerweiter von der Wirklichkeit ab. Die Dunkelheit kommt immer näher und sie hält so viel Ruhe bereit. So viel Frieden. Doch ich will weder das eine, noch das andere. Ich werde hier heute nicht sterben.
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Draußen regnet es und ich sitze hier eingekuschelt in eine Decke mit Tee, während ich diese Geschichte schreibe. Wenn ihr mich fragt, gibt es nichts schöneres. Diese Story wächst und wächst immer weiter und ich bekomme immer mehr Ideen.
Eine Freundin meinte zu mir "Wenn eine Kerze, mit jeder weiteren Idee von dir ,immer heller leuchten würde, wäre es auf der Welt nie wieder dunkel" und wenn ich sage, dass ich Tränen in den Augen hatte, meine ich es so.
Danke an jeden einzelnen der das hier ließt <3
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Who the hell am I (german version)
FanfictionUPDATES GIBT ES JEDEN TAG UM 17 UHR! Sie erinnert sich an nichts. Woher kommt sie? Was ist passiert? Wie kam sie hier her? Wo ist ihre Familie? Kurz gesagt: sie weiß es nicht. Seit zwei Jahren streift Elora umher, ohne je lange an einem Ort zu bleib...