Steve hatte sich, nach der Befreiung der 107. Infanterie Division, seine eigene Einheit zusammengestellt, die Howling Commandos. Zu dieser Einheit gehörte natürlich auch Bucky, sowie Dum Dum Dugan, Gabe Jones, Jim Morita, Montgomery Falsworth und Jacques Dernier. Gemeinsam kämpften sie tapfer gegen Hydra, zerstörten deren Waffenlager und schafften es immer wieder, sie zu überlisten. Jeder Sieg brachte Hoffnung, und jedes mal, wenn ich von ihren Erfolgen hörte, wuchs mein Stolz auf Bucky. Auf Videos von der Front sah ich ihn oft, kämpfend und unbeugsam. Ein Bild von mir hielt er in vielen dieser Aufnahmen in der Hand, während Steve immer eines von Peggy bei sich trug. Unsere beiden – Peggy und ich – waren inzwischen eng zusammengewachsen, wie Schwestern, die im Schatten eines riesigen Krieges ihre Lieben vermissten, für deren sichere Rückkehr beteten und sich gegenseitig Kraft gaben. Wir fieberten mit unseren Männern mit, standen den Soldaten treu zur Seite, auch wenn wir fernab der Front kämpften – in Gedanken, mit Sorgen, und mit einem Glauben, der uns beide zusammenschweißte. Peggy brachte mir immer sofort alle Informationen, welche sie als Offizieren erhielt, während ich mich weiter um verletzte Soldaten kümmerte, welche es von der Front lebend weg geschafft haben.
Wir sind gemeinsam in ein kleines Haus am Rande der Stadt gezogen, umgeben von einem blühenden Garten, Wäldern und Ruhe, welche einem in Kriegszeiten nur selten vergütet wird. Draußen glitzert der Schnee in der untergehenden Sonne und ich habe es mir mit einem Tee und einer Decke am Fenster gemütlich gemacht. Das Haus selbst strahlte eine rustikale Wärme aus – Holzbalken an der Decke, Möbel aus Holz, welches warme Töne hatte, weiche, handgewebte Decken auf dem Sofa und im Kamin prasselt leise ein Feuer. Der Duft von frisch gebrühtem Tee hing in der Luft. Es war ein Ort der Ruhe und des Rückzugs, fernab vom Trubel dieser Welt.
Vor einigen Wochen hatten wir auch ein weißes Kätzchen auf der Straße gefunden. Ich habe es nicht übers Herz gebracht, sie dort draußen zu lassen und zu meinem Erstaunen, liebte Bucky sie vom ersten Augenblick an. Er gab ihr den Namen Alpine und ich fand, dass er perfekt zu ihr passte. Alpine ist neugierig, verschmust und liebte es, auf dem Fensterbrett zu sitzen, die Welt draußen zu beobachten. Heute war keine Ausnahme, denn während ich hier meinen Tee trank und gedankenverloren den Garten betrachtete, sprang sie lautlos zu mir auf die Sofalehne und dann weiter aufs Fensterbrett. Sie rieb ihren Kopf sanft an meiner Hand und schnurrte leise. Ich lächelte und streichelte sie sanft, während sie sich auf dem kühlen Stein ausstreckte.
Wenige Minuten später hörte ich, wie die Haustür aufgeschlossen wurde und jemand das Haus betrat. Alpine rannte sofort zu Türe, manchmal frage ich mich, ob sie eher ein Hund im Katzenkörper ist. Ich hab sie gerettet, aber sie liebt Bucky definitiv mehr. Ein paar Augenblicke später betritt er das Wohnzimmer, Alpine auf dem Arm. Er sieht erschöpft aus, die Spuren eines langen Arbeitstages standen ihm ins Gesicht geschrieben, seine Schultern wirkten schwer unter der Last. Doch in seinen Augen, trotz der Müdigkeit, lag dieser vertraute Funke, der mich immer wieder tief in meinem Inneren berührte. Ich konnte es kaum erwarten, ihn in die Arme zu schließen, den Abstand zwischen uns aufzuheben und all die Last der letzten Stunden, die Sorge, die ich mit mir getragen hatte, von mir fallen zu lassen. Er setzte Alpine sanft auf den Boden und kam mir entgehen. »Elora,« murmelte er leise, seine Stimme heiser vor Erschöpfung und doch voller Wärme, als er mich sanft an sich zog. Seine Arme schlangen sich um meine Taille, fest und schützend, als wollten sie mich vor allem bewahren, was außerhalb unseres kleinen Raumes lauerte. Ich legte meinen Kopf an seine Brust, hörte den gleichmäßigen Rhythmus seines Herzens und spürte, wie all die Sorgen, die mich zuvor geplagt hatten, nach und nach verblassten.
Er hob mein Kinn und sah mir tief in die Augen, als würde er darin nach dem Frieden suchen, den wir beide so dringend brauchten. »Du weißt nicht, wie sehr ich dich vermisst habe,« flüsterte er, bevor seine Lippen meine berührten – sanft, fast wie eine vorsichtige Frage. Die Berührung war warm, vertraut und dennoch voller Verlangen, wie jedes Mal, wenn wir uns nach so langer Zeit wiedersahen. Ich erwiderte seinen Kuss, zog ihn näher, wollte ihn so nah wie möglich bei mir haben, spüren, dass er wirklich hier war, dass er lebte. Manchmal denke ich immer noch, dass ich mir seine Rückkehr nur eingebildet habe und er damals wirklich von Hydra getötet wurde. Bucky seufzte in den Kuss hinein, als sich seine Hände über meinen Rücken bewegten, behutsam und doch sehnsüchtig. Der Moment war zärtlich, voller stiller Worte, die nicht gesagt werden mussten. Die Art, wie er mich hielt, wie er seine Stirn gegen meine lehnte, sagte alles. »Ich habe dich so vermisst«, flüstere ich ihm zu, als wir den Kuss kurz unterbrechen, um Luft zu holen. »Ich bin hier,« flüsterte er, seine Lippen ganz nah an meinem Ohr.
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Who the hell am I (german version)
FanficUPDATES GIBT ES JEDEN TAG UM 17 UHR! Sie erinnert sich an nichts. Woher kommt sie? Was ist passiert? Wie kam sie hier her? Wo ist ihre Familie? Kurz gesagt: sie weiß es nicht. Seit zwei Jahren streift Elora umher, ohne je lange an einem Ort zu bleib...