35: Weihnachtsduft

13 1 0
                                    

„Also? Was sagst du, Sky?", wollte Phil wissen.
„Äh wie? Was?", stammelte ich, während ich mein Frühstückstablett wegstellte.
„Phil hat dich gefragt, ob du mit uns bisschen feiern willst.", wiederholte Sophie netterweise. Was? Sie fragten mich?! Ich war doch noch nicht mal eine Katze!
„Ich?", versicherte ich mich und die Katzen-Wandler nickten, „Wow. Also, klar. Gerne!" Ich freute mich richtig, dass mich jemand dabeihaben wollte. Immerhin war das mein erstes Weihnachten mit anderen in meinem Alter, und ich hatte schon gedacht, ich müsste es allein verbringen.
Wir gingen zu sechst die Treppen runter, an Kerzen und Dekoartikeln vorbei. Im zweiten Stock waren noch einige Schüler damit beschäftigt, den Schmuck zu verteilen, und im Erdgeschoss war – soweit ich wusste – noch nichts aufgehängt worden.
„Hey, könntet ihr uns mal schnell helfen?", ertönte plötzlich Milans Stimme. Wir drehten uns nochmal zum Deko-Team um.
„Klar, wobei?" June stieg die letzten Stufen runter und lief zu ihnen. Amy, das Wildpferd-Mädchen, starrte uns an, als müsse sie einen Fluchtreflex unterdrücken, Alex grinste frech und Ylva durchbohrte mich mit ihrem Blick. Trotzdem beeilte ich mich, hinter June herzukommen. Schließlich sollten sie nicht denken, ich wäre ein hochnäsiger Windwalker.
„Es gibt ein paar Probleme mit den Girlanden hier. Eigentlich sollten die mich hochheben, aber Amy hat Angst vor Raubtieren und Milan meint, er hat sich die Schulter verletzt. Könnte wer von euch einspringen?", bat uns Alex. Auch Phil und die anderen gesellten sich jetzt zu uns.
„Ich kann gern helfen.", bot Lou an.
„Mit den Katzen arbeite ich aber nicht zusammen!", knurrte Ylva und fletschte die Zähne, was in Menschengestalt ziemlich dämlich aussah.
„Ich kann auch helfen!", erklärte ich und trat ebenfalls neben Alex.
„Cool. Dann los." Lou und ich falteten unsere Hände und ließen Alex mit je einem Fuß hineinsteigen.
„Yeah, Räuberleiter! Lasst uns die Schule überfallen!", johlte Alex, als wir ihn in die Höhe hoben. Er war ein echtes Fliegengewicht, kurz erinnerte er mich an Nele, doch dann schob ich diesen Gedanken beiseite. Ich würde Nele jetzt sehr lange nicht sehen. Es war besser, wenn ich mich damit abfand.
Alex schaffte es tatsächlich, die Girlande neben der Tür von Klassenzimmer 1 aufzuhängen, je links und rechts. Die Tannenzweige, die einige Schüler im Wald gesammelt hatten, hingen jetzt in einem schönen Bogen über die Tür, die zum Glück nach innen aufging. Es war etwas kompliziert, doch schließlich schafften wir es, Alex ein Stück weiter zu tragen, damit er den nächsten Klebestreifen anbringen konnte. Ich gab mir Mühe, mir nichts anmerken zu lassen, da Lou überhaupt nicht angestrengt aussah. Ich wollte ja nicht vor ihr aufgeben!
„Danke!", seufzte Milan schließlich, als wir die Girlande – eine Viertelstunde später – endlich einmal um den Gang herum gehängt hatten. June, Sophie, Phil und Luna hatte unterdessen angefangen, gemeinsam mit dem Rest des Teams die übrige Deko zu verteilen.
Jetzt hingen Tannenzweige über den Türen, Weihnachtskugeln an den Schildern mit den Raumnummern und einige elektrische Kerzen leuchteten auf der Fensterbank zwischen weiteren Zweigen und kleinen Holzsternchen.
„Ich frag mich echt, warum Mrs. Shygirl uns den ganzen Deko-Kram gegeben hat!", beschwerte sich Ylva.
„Wir waren halt die einzigen, die doof genug waren, sich für die Deko-Aktion zu melden.", konterte Alex und kicherte dabei selbst.
„Aber das schaffen wir doch nie!", maulte Ylva. Da musste ich ihr leider zustimmen. Es war immerhin noch das komplette Treppenhaus, das Erdgeschoss, die Aula und den Haupteingang zu schmücken!
„Ich helfe gern noch mit.", sagte ich deshalb und sah unsicher zur Katzenclique hinüber. Hoffentlich nahmen sie es mir nicht übel, dass ich nicht gleich zum Plätzchenessen mitkam! Aber scheinbar ganz im Gegenteil.
„Wir bleiben auch. Oder?", fragte June und alle vier nickten.
„Super! Sky, Lou und Alex hängen die Girlanden auf, June und Phil tragen mit Mrs. Pine den Baum rein, Amy, Ylva und ich holen den restlichen Schmuck aus dem Keller und verteilen den dann mit Sophie und Luna.", bestimmte Milan. Gesagt, getan.

Erst zwei Stunden später waren wir endlich fertig, die letzte Weihnachtskugel aufgehängt, die letzte Kerze eingeschaltet und die letzten Zweige drapiert. Ich war schon etwas ausgelaugt, da ich Alex die Hälfte der Zeit wortwörtlich auf Händen getragen hatte, aber trotzdem ging ich im Anschluss endlich mit den Katzen-Wandlern Plätzchen essen.
Es stellte sich heraus, dass sie sie schon vor einigen Tagen mit Mrs. Twenty gebacken hatten, und da es heute nicht so furchtbar kalt war, gingen wir mit der großen, roten Dose raus und setzten uns vor dem Hauptgebäude auf eine Bank.
Die Plätzchen waren wirklich superlecker, wir verschlangen sie wahrscheinlich kiloweise. Zum Glück ließ June, die die Dose auf dem Schoß hatte, uns auch welche nehmen. Keine Ahnung, wie viele ich schon gegessen hatte, wahrscheinlich ungefähr tausend. Ich schnappte mir ein weiteres. Doch als ich wieder hochschaute, sah ich, dass wir Besuch hatten. Ein großes, selbstbewusstes Mädchen mit schulterlangen, orange-roten Haaren, dass uns mit ihren grünen Augen ansah. Sie trug wie immer ein kariertes Hemd und Cowboystiefel. Summer. Und nun sah June sie auch. Die beiden fixierten sich, um sie herum hielten alle den Atem an. Würden sie sich wieder angreifen?
Doch dann stieß June nur ein Fauchen aus und wandte den Blick wieder ab. Summer rührte sich nicht. Kurz war alles still. Da stand Sophie auf, schob Junes Arm von der Plätzchendose und zog einen Keks heraus. Wortlos trat sie auf ihre große Schwester zu und hielt ihn ihr hin. Summer nahm ihn mit einem Lächeln entgegen.
„Frohe Weihnachten.", wünschte sie ihren Schwestern leise. Niemand antwortete. Doch dann hob June den Kopf und stieß einen tiefen, brummigen Laut aus. Sophie ahmte ihn zuerst nach, dann auch Summer. Schließlich verschwand sie wieder.
„Was war das denn?", fragte ich vorsichtig. Die Tigerschwestern schwiegen.
„Das nennt man Weihnachtswunder.", erklärte Lou, man konnte ihr anhören, wie überrascht auch sie darüber war. Aber ein Wunder traf es ziemlich gut, wenn man bedachte, wie sehr die Tigerschwestern sich normalerweise hassten. War das diese feierliche Stimmung, von der in Büchern immer die Rede war?

„Alles klar, sollen wir dann langsam Mittagessen gehen?", schlug Phil schließlich vor. Wir hatten noch fast alle Plätzchen aufgegessen, geredet und gelacht, es hatte wirklich Spaß gemacht. Ich hatte es toll gefunden, Teil einer Freundesgruppe zu sein, auch, wenn ich gern gewusst hätte, was die Windwalker gerade machten. Wahrscheinlich weihten sie ihr neues Baumhaus ein, ich hatte neulich von Faeye gehört, dass sie es gerade fertig eingerichtet hatten.
Aber egal, ich gehörte nicht mehr zu ihnen und mit den Katzen-Wandlern war es ja auch echt cool. Also ging ich mit ihnen zurück zum Hauptgebäude und hoch in die Mensa, wo es heute Hänchen Keulen und – für die Vegetarier – Blaukraut und Gemüse gab. Das war wohl so eine Art Weihnachtsessen hier in Amerika. Ich hätte mich unter normalen Umständen jetzt an Deck auf meinen Fisch gestürzt, bevor ich wieder ins Wasser gesprungen wäre. Dass es keinen Schnee gab, machte mir gerade weniger aus, wir hatten Weihnachten auch schon mal in der Nähe von Australien verbracht, wo es um die Zeit sehr warm war.
„Sky? Nimmst du dir auch mal was zu essen?", fragte mich Luna, die hinter mir in der Schlange stand. Ups. Ich beeilte mich, mir einen Hähnchenschenkel aufzuladen und Platz zu machen. Wir setzten uns wie immer an den mittelgroßen Tisch am Fenster, ich sah, dass sich alle hier Fleisch aufgeladen hatten. Klar, wir waren ja alle Raubtiere.
„Dann guten Appetit!", wünschte June.
„Was ist Appetit? Ich kenn nur Hunger. Beißt rein!", forderte uns Luna auf, wofür sie leises Gekicher erntete. Das Hähnchen war sehr lecker, ich würde Mrs. Twenty irgendwann mal nach dem Rezept fragen müssen. Ich war nicht der Einzige, der es sich schmecken ließ, auch meine Mitschüler schienen es zu mögen.
„Kann es das öfter geben?", hörte ich Vera später fragen, als wir die Mensa langsam verließen. Mrs. Twenty jedoch grinste nur und trug eine weitere dreckige Buffetschüssel zur Spüle.

Es war mal wieder sehr laut in der Aula, obwohl wir nur dreißig Kinder waren. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie es sein würde, wenn hier drei Jahrgangsstufen gleichzeitig unterrichtet werden würden! Doch Mrs. Shygirl schaffte es, uns zum Schweigen zu bringen.
„Wir machen jetzt die Wichtelaktion!", rief sie, woraufhin wieder lauter Jubel ausbrach.
„Also, es wurden tatsächlich alle Geschenke rechtzeitig abgegeben. Deshalb dürft ihr jetzt rüber gehen in die Kampfarena. Setzt euch bitte drinnen in einen Kreis und seid so nett, lasst noch ein bisschen Platz für uns Lehrer.", bat Mrs. Shygirl. Kaum hatte sie geendet, stürmten die meisten los, als wären sie wieder fünf Jahre alt und hätten 364 Tage lang darauf gewartet, endlich die Geschenke auszupacken.
Auch ich ließ mich von dem kribbeligen Gefühl mitreißen, lief los und drängte mich durch die eh schon riesige Flügeltür der Arena. Drinnen ließ ich mich auf den Sägespänen-Boden nieder, in dem Kreis, den die anderen bildeten. Als letztes kamen die Lehrer dazu und setzten sich in die verbliebene Lücke. Mrs. Pine, Mr. Darkcloud, Mr. Jolly, Mrs. Blackheart, Mrs. Twenty und Mrs. Shygirl. Erst, als alle saßen, öffnete Mrs. Shygirl den großen Sack, den sie dabeihatte.
„Okay. Bevor wir die Geschenke verteilen, noch eine kurze Sache: Wenn irgendwer in seinem Päckchen etwas Beleidigendes, Unangemessenes oder Gemeines findet, bitte sofort zu mir kommen. Wir schauen dann, wie wir das klären können. Und bitte erwartet nicht zu viel von euren Mitschülern, niemand wird hier einen Lamborghini oder ein neues Handy bekommen.", erinnerte sie uns. Erst, als wir alle genickt hatten, steckte die stellvertretende Schulleiterin die Hand in ihren Sack.
„Dann mal los. Das erste Geschenk ist für... Patrik!", verkündete sie. Patrik sprang auf und lief zu ihr hinüber, um es in Empfang zu nehmen. Neugierig versuchte ich, herauszufinden, was er auspackte, doch er schoss mir einen bösen Blick zu. Ich beeilte mich, woanders hinzuschauen. Als nächstes kamen Amy, Bumble, Timur und Sebastian, der Robben-Junge, dran. Ich hörte nicht mehr so genau zu, sah aber, wie Amy sich über ein Döschen Graskekse freute, Timur ein paar Steine auspackte – keine Ahnung, was er damit machen wollte, aber er schien zufrieden zu sein – und Sebastian eine Plastikverpackung bekam. Anscheinend war da ein Computerspiel drin, aber davon verstand ich nichts.
„Das hier ist für... Sky!", ertönte da plötzlich Mrs. Shygirls Stimme. Oh, für mich? Jetzt war ich gespannt! Ich stand auf und holte mir das Päckchen ab. Es war rechteckig, recht leicht und in rotes Weihnachtspapier verpackt. Was wohl drin war? Sobald ich wieder saß, knibbelte ich das Papier ab. Ich war es gewohnt, es so zu öffnen, dass es nicht zerriss und man es wiederverwenden konnte. Zum Vorschein kam eine mittelgroße, grüne Schachtel. Ich nahm den Deckel ab... und darin lag ein Briefumschlag. Ich nahm ihn heraus und darunter waren noch ein plüschiges etwas und einige Schokoriegel. Was wohl in dem Brief stand? Sollte ich ihn direkt öffnen? Doch da wurde mir bewusst, dass mich gerade die halbe Schule beobachtete. Also nahm ich mir als nächstes das Plüschding vor, das sich als Adler-Schlüsselanhänger entpuppte. Es war wie ein Minikuscheltier mit einem Schlüsselring am Kopf. Wie niedlich! Ich betrachtete ihn von allen Seiten. Wer mir den wohl geschenkt hatte?
„Avery!", hörte ich Mrs. Shygirl sagen. Mein Kopf fuhr herum, und ich war nicht der Einzige. Auch meine Mitschüler ließen ihre Geschenke links liegen und starrten die mittlerweile berüchtigte Anführerin der Windwalker an.
Avery erhob sich so anmutig und sicher, wie es sich nur eine Herrscherin leisten konnte. Sie trat in den Kreis und schritt einmal hindurch. Mir wurde übel, als ich ihre selbstsichere, erwartungsvolle Miene sah. Sie wusste, dass alle sie anschauten. Dann stand sie vor Mrs. Shygirl, nahm mein Päckchen entgegen und ging mit stolzer Würde zurück zu ihrem Platz. Sie setzte sich wieder und alle starrten sie an. Doch Avery lächelte nur eiskalt ihre Leute an. Sie öffnete das Geschenk nicht? Ich gab mir Mühe, sie unauffällig zu beobachten, während auch die anderen nach vorn gerufen wurden. Luna neben mir bekam ihr Päckchen als nächstes, darin war ein winziger Taschenrechner.
„Da hat wohl jemand bemerkt, dass ich in Mathe nicht mitmache.", murmelte sie vor sich hin und steckte den kleinen Rechner in die Hosentasche, um sich danach die Süßigkeiten vorzunehmen. Ich schaute immer noch Avery an, doch sie tat ihrem Publikum nicht den Gefallen, ihr Geschenk zu öffnen.
„Gut, dann wars das! Hiermit seid ihr entlassen! Das Programm beginnt nächste Woche, bis dahin: Schöne Ferien!", verabschiedete uns Mrs. Shygirl. Kaum waren die letzten Worte verklungen, brach ein Tumult los. Alle rannten los, um ihr Gepäck aus den Hütten zu holen oder ihre Freunde zu verabschieden. Auch ich lief in mein Zimmer, wo schon Shiva damit beschäftigt war, all seine Sachen zusammenzusuchen. Ich überwand mich und sprach ihn an.
„Besuchst du deine Eltern?" Shiva sah auf und musterte mich, als wüsste er nicht recht, wie er reagieren sollte.
„Beide tot. Ich geh zu meinen Großeltern in Kanada.", meinte er knapp und wandte sich wieder ab. Oh, kein gutes Thema! Ich stopfte rasch ein paar Klamotten in meinen Rucksack, dann noch das Handy und die kleine Schachtel, die ich für meine Oma mit Plätzchen gefüllt hatte.
Shiva verließ unterdessen den Raum, ohne sich von mir zu verabschieden. Autsch. Aber wenigstens hatte ich jetzt ein bisschen Privatsphäre.
Also hockte ich mich auf mein Bett und öffnete mein Wichtelgeschenk erneut. Den Schlüsselanhänger befestigte ich direkt an meinem Rucksack, er war wirklich cool. Dann öffnete ich den weißen Briefumschlag. Heraus zog ich eine schlichte, hellrote Karte, auf die jemand in geschwungener Handschrift etwas geschrieben hatte.

Lieber Sky.
Ich habe lange darüber nachgedacht, was ich dir schenken könnte. Ich hoffe, ich habe das richtige für dich gefunden.
Ich habe auch schon lange darüber nachgedacht, was ich dir schreiben soll.
Es ist wirklich großartig, was du machst. Du setzt dich für Gerechtigkeit ein, und das finde ich wirklich toll. Deine goldbraunen Federn glänzen im Sonnenlicht, wenn du fliegst. Deine grüngelben Augen funkeln, wenn du mich ansiehst. Ich kann einfach nicht wegschauen, wenn du an mir vorbei gehst, und auch wenn ich sehr viel weiß: Ich habe keine Ahnung, wie ich es dir sagen soll. Aber vielleicht könnten wir irgendwann mehr sein als nur Freunde.
Ich hoffe du weißt, wer ich bin.
Deine Freundin

Die Karte fiel mir aus der Hand und segelte zu Boden. Ich starrte den Brief an. Hatte ich etwas falsch verstanden?! War er wirklich für mich? Ich las den Text nochmal. Und nochmal. Doch er veränderte sich nicht. Ich hatte mir das nicht nur eingebildet, es stand wirklich da. Ich hatte eine Verehrerin? Wow. Das musste ich erstmal verdauen. Wer es wohl war? Ich hoffe du weißt, wer ich bin, hatte sie geschrieben. Leider wusste ich es nicht. Wer würde so etwas schreiben? Es war offensichtlich ein Mädchen, sie hatte ja Freundin geschrieben. Aber warum ging sie davon aus, dass ich sie erkannte? Und abgesehen davon: Wollte ich das überhaupt? Mir wurde das Herz schwer, als ich an Yuna dachte. Ich war unheimlich wütend auf sie, doch insgeheim tat es mir noch immer weh, an sie zu denken. War ich schon bereit für eine neue Beziehung?
Moment, woran dachte ich da überhaupt?! Ich kannte sie ja nicht mal! Nichts mit neuer Beziehung. Dafür müsste ich wissen, wer sie war!
„Sky?", riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken. Als ich aufblickte, stand der Waschbär-Junge Alex vor mir. Hastig stopfte ich die Karte zurück in den Umschlag und schob den in die Schachtel zurück. Alex tat netterweise so, als hätte er meine hastigen Bewegungen nicht bemerkt. Er grinste mich an.
„Ich wollte dir noch frohe Weihnachten wünschen. Und viel Spaß mit deiner Familie und so." Ich lächelte zurück, obwohl mich beim Wort „Familie" sofort wieder die Sehnsucht packte.
„Naja, es wird nicht so schön werden wie früher. Da habe ich immer mit meinen Eltern und Geschwistern gefeiert. Jetzt kann ich nur zu meiner Oma, die ich erst seit einem halben Jahr kenne. Nicht dass das schlecht ist, wir verstehen uns super. Aber ich würde so gern wieder so feiern wie früher!" Keine Ahnung, warum ich ihm das alles erzählte, wahrscheinlich interessierte es ihn gar nicht. Doch Alex' Augen blitzten nur frech in meine Richtung.
„Ich glaube, dieses Weihnachten wirst du toll finden!" Und damit verschwand er.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 12 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Windwalkers - Der Ruf des MeeresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt