13: Prankenschlag

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Die Abendsonne leuchtete am Horizont. Bald würde der glutrote Ball im Meer vor mir versinken. Der kalte Stein der Klippe, auf der ich saß, funkelte im letzten Sonnenlicht. Sehnsucht erfüllte mich, Sehnsucht nach unserem Schiff. Nach Weltumsegelung, Abenteuern und natürlich nach Familienzeit. Ich vermisste meine Eltern und den kleinen Timmy. Hatte er sich inzwischen das erste Mal verwandelt? Was er wohl für eine 2. Gestalt hatte?
„Bei dir sieht's viel schöner aus!", beschwerte sich Neles Stimme. Ich grinste und drehte mich zu meiner Handykamera um. Als ich auf das Bild meiner Schwester schaute, merkte ich, dass sie recht hatte. Bei ihr waren drei Wolkenkratzer im Weg und man konnte dank der vielen Hochhäuser nicht mal bis zum Meer sehen.
Die bunten Farben des Himmels wirkten blass im grellen Licht der Straßen. Überall blinkten Leuchtreklamen und Ladenschilder, von Sternen würde wahrscheinlich ebenfalls nichts zu sehen sein.
„Ja, bei dir ist total viel Lichtverschmutzung!", neckte ich meine Schwester. Sie ließ ihre Faust auf die Handykamera zufliegen, damit es aussah, als wollte sie mich treffen. Ich lachte nur.
„Ätsch, ich bin zu weit weg!", kicherte ich.
Doch dann sagten wir nichts mehr und starrten in die Ferne. Die Sonne ging langsam hinter Neles Wolkenkratzern unter. Auch bei mir senkte sie sich bereits ins Meer hinab. Wir schwiegen feierlich. Innerlich jedoch jubelte ich vor Glück. Ich hatte es so vermisst, mit meiner Familie abends den Sonnenuntergang zu beobachten, während nichts zu hören war als die leise an den Bug schwappenden Wellen. Ich genoss einfach jede Sekunde dieses Moments. Die Sonne versank langsam im Meer. Der Himmel verdunkelte sich und immer mehr Sterne fingen schwach an zu leuchten. Die Wolken verfärbten sich rosa, als sie von der untergehenden Sonne noch ein letztes Mal angeschienen wurden. Dann war es so weit. Die letzten Sonnenstrahlen verschwanden im golden schimmernden Meer. Still und friedlich schwappten kleine Wellen an die Klippe.
Ich hörte nichts außer dem Rauschen, und als ich die Augen schloss, fühlte ich mich wieder wie früher. Der Wind strich mir durch die Harre und ich stellte mir vor, ich wäre wieder auf dem Meer.
Neles leises: „Wie wunderschön." ließ es noch realistischer wirken. Kurz war ich mir fast sicher, dass sie jetzt gerade neben mir saß. Ich müsste nur die Hand ausstrecken, dann könnte ich sie in die Arme schließen!
„Das hat mir so gefehlt.", flüsterte ich in die Stille.
„Ja. Das war wirklich eine super Idee von dir. Ich habe einfach auf deinen Sonnenuntergang geschaut, meiner hier ist echt lächerlich!", beschwerte sich Nele.
„Wenn du mal an den Strand gehst, ist er sicher genau so gut wie hier bei mir.", tröstete ich sie. Nele lächelte mich dankbar an. Ich strahlte zurück, mein Herz sprudelte über vor Freude und Glück. Diesen Sonnenuntergang zu beobachten war das, was ich gebraucht hatte. Es war der schönste, den ich je gesehen hatte.

Leider hatte ich am nächsten Tag wieder Schule. Nicht das ich den Unterricht nicht mochte, die Verwandlungsstunde am Morgen war wieder großartig gelaufen. Patrick hatte diesmal beweisen sollen, dass er wirklich ein Trippelwandler war.
Als erstes war er zur Ente geworden. Alle hatten gespannt darauf gewartet, dass er sich in seine dritte Gestalt verwandelte. Er hatte es allerdings wirklich spannend gemacht, mit der Verwandlung ewig gezögert und behauptet, er könnte gerade nicht.
Dann jedoch war er plötzlich zu einer schuppigen, unterarmlangen Eidechse mit faltigem Hals geworden. Ein Tumult war ausgebrochen, alle hatten durcheinandergeredet. Auch unsere Lehrerein, Mrs. Forester, hatte beeindruckt ausgesehen.
„Trippelwandler sind sehr selten.", hatte sie erklärt. Dann hatte sie uns erzählt, wie Trippelwandler entstehen konnten und welche Vorteile sie mit zwei Gestalten gegenüber anderen Wandlern hatten. Insgesamt hatte ich es sehr interessant gefunden.
Mathe jedoch war die Hölle gewesen. Ich hatte irgendwann einfach aufgegeben und aus dem Fenster geschaut. Mittlerweile verstand ich dank Lenis Bemühungen zwar das meiste, aber der Unterricht war trotzdem sterbenslangweilig.
Tiersprachen und Englisch waren eine Qual, die Witze des Echsenlehrers waren grauenvoll schlecht. Dennoch war ich stolz, als ich den Hier-ist-Futter-Schrei auf Möwisch endlich hinbekam.
Musik fiel wieder aus, die Lehrerin war immer noch in Brasilien.
Abends fiel ich erschöpft ins Bett. Ich schlief ein, bevor mein Kopf das Kissen berührte.

Am Dienstagmorgen hatte ich mal wieder herzlich wenig Lust auf Englisch. Ich quälte mich aus dem Bett, zog mich an und schlurfte müde in die Mensa. Dort saßen schon fast alle Windwalker zusammen. Ich holte mir Müsli und setzte mich dazu.

„Fertig!", stöhnte Shiva und ließ den Stift auf seinen Tisch fallen. Auch ich seufzte erleichtert, als ich endlich mit der letzten Aufgabe fertig war. Die Freistunde hatten wir dafür genutzt, unsere Hausaufgaben zu machen. Jetzt waren wir endlich fertig.
„Dann los zur Arena...", meinte ich und versuchte, nicht allzu müde zu klingen. Ich lud mir meinen Rucksack auf und schlurfte los. Hoffentlich wollte Mr. Blackheart heute keine Kampfnote von mir machen!
Nach und nach versammelten sich auch die anderen Schüler in der großen Kampfarena. Unser Lehrer kam in seiner Menschengestalt herein. Erst begrüßte er uns, dann ließ er Kiki die Technik vormachen, die wir letztes Mal gelernt hatten. Sie schaffte es ohne Probleme und wir applaudierten. Anschließend ließ unser Lehrer seinen Blick über uns schweifen, um zu entscheiden, wer heute mit wem kämpfen sollte.
„Bumble mit Kiki, Sophie mit June, Phil mit Vincent, Sky mit Vera,...", Nach und nach fanden sich die eingeteilten Kampfpaare zusammen.
„Die Gestalt ist frei wählbar.", verkündete Mr. Blackheart. Vera verwandelte sich in einen großen, schwarzen Schwan, der mich herausfordernd anstarrte. Instinktiv blieb ich in meiner Menschengestalt. Rasch fanden sich die anderen zusammen.
„Los!", rief Mr. Blackheart und im selben Moment schoss Veras Schnabel auf mich zu. Schwane konnten übel zubeißen, das wusste ich. Gedankenschnell wich ich zur Seite aus. Vera brauchte kurz, um sich neu zu orientieren. Dann jedoch plusterte sie sich auf, spreizte die Flügel und streckte den Hals vor. Sie war nur eine drei Flügelschläge entfernt! Dann raste sie los. Ein wütender, schwarzer Vogel, der mit aller Kraft auf mich zurannte.
Moment! Das kannte ich doch! Auf einer unserer Reisen hatte das mal ein weißer Schwan gemacht, um mich von seinen Küken zu verscheuchen! Plötzlich wusste ich, was ich zu tun hatte.
Ich wich Vera aus und sprang hinter sie. Sie konnte auf dem weichen Späneboden der Arena nicht schnell genug bremsen. Das gab mir die Zeit, die ich brauchte, um meine Klassenkameradin von hinten am Hals zu packen. Als sie herumfuhr, um mich zu beißen, schnappte ich mir ihren Kopf und drückte ihn auf den Boden. Sie schlug mit den Flügeln, fast hätte sie sich wieder befreit.
Aber dann klemmte ich ihre Schwungfedern unter meinen Knien ein. In einem richtigen Kampf hätte ich ihr die Flügel gebrochen, indem ich mich draufgesetzt hätte.
„Gibst du auf?", fragte ich grinsend, als Vera empört mit besagten Flügeln schlug und sich unter mir wand. Aber ich war zu stark für sie, und schließlich murrte sie in meinem Kopf
»Okay, du hast gewonnen. Jetzt runter von mir!«
Zufrieden ließ ich sie wieder los und Vera rappelte sich hoch. Applaus ertönte, ich sah mich überrascht um. Die anderen Windwalker klatschten, sie hatten alle zugeschaut. Die Landtiere sahen genervt aus, aber das war mir egal. Stolz blickte ich in die Runde.
„Was soll das? Alle zurück auf ihre Positionen!", kommandierte Mr. Blackheart. Die anderen kämpften widerwillig weiter, dennoch traf mich noch der ein oder andere bewundernde Blick.
Endlich waren alle Kämpfe beendet. Doch Mr. Blackheart war noch nicht fertig mit uns.
„Alles klar, stellt euch jetzt bitte zu einer Partnerübung in Menschengestalt auf!" rief er. Dann zählte er die Kampfpartner auf. Ich wurde mit Shiva eingeteilt, der sich mir gegenüberstellte. Mr. Blackheart zeigte erst ihm und den anderen Schülern rechts, wo sie beim Angreifen hintreten sollten. Dann erklärte er uns, wie wir uns verteidigen würden. Er führte das ganze mehrmals vor und wir machten ihm nach. Als wir alles verstanden hatten, ging es los.
Shiva kickte in meine Richtung. Ich wich aus und blockte einen Schlag. Beim nächsten Kick packte ich seinen Fuß und zog daran. Shiva fiel in die weiche Späne auf dem Arenaboden. Wir grinsten uns an, er rappelte sich wieder hoch und ich stellte mich in Agriffsposition. Dann trat ich nach meinem Freund, der auswich, meine Faust abwehrte und mich anschließend zu Fall brachte. Unmöglich, auf einem Bein das Gleichgewicht zu halten, während man gleichzeitig am anderen Fuß gezogen wurde. Wir hatten eine Menge Spaß dabei, uns gegenseitig auf den Boden zu schicken.
Zehn Minuten vor Schluss beendete Mr. Blackheart die Übung. Jetzt würden Noten gemacht werden.
„So, wir schauen uns jetzt noch einen Kampf an. Wer möchte freiwillig?", fragte er und blickte in die Runde. Niemand meldete sich.
„Dann bitte Summer gegen June und Sophie.", bat er. Erschrockene Rufe ertönten. Die drei hassten sich! Wie konnte er sie gegeneinander antreten lassen?!
„Das wird einige Verletzte geben...", raunte ich Faeye zu, die besorgt nickte. Ich sah, wie Luchs-Wandlerin Lou ihrer besten Freundin June besorgt etwas zuraunte. June verdrehte die Augen, woraufhin das Luchsmädchen ärgerlich auf sie einredete. Hoffentlich konnte sie sie dazu bringen, nicht zu brutal zu werden. Dann verwandelten sich die drei. Ich sog scharf die Luft ein.
Jetzt wurde mir klar, warum Summer zwei Gegner bekommen hatte: Sie war riesig, viel größer als in meiner Erinnerung. June und Sophie waren deutlich kleiner.
»Ich bin Königstiger, die zwei sind Sumatra-Tiger. 20kg leichter als ich!«, erklärte Summer, als sie unsere verwunderten Gesichter sah.
„Genug gequatscht. Los!", kommandierte Blackheart. Die drei Tiger stellten sich in Angriffsposition, geduckt und mit gesenktem Kopf. Ich hatte erwartet, dass sich June sofort auf Summer stürzen würde, aber stattdessen pirschte sie sich an ihr vorbei. Sophie schlich zur anderen Seite. Sie wollten Summer in die Zange nehmen! Doch Summer wirkte völlig entspannt, schlenderte zur Wand und setzte sich davor, sodass ihre Schwestern nicht mehr von hinten angreifen konnten. June fauchte frustriert. Dann schlich sie sich mit Sophie zusammen wieder an, schlug mit ausgefahrenen Krallen in die Luft und bleckte die fingerlangen Fangzähne. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Die beiden waren gefährliche Tiere, wenn sie wollten, konnten sie uns alle töten. Aber Summer schien völlig entspannt. Voller Vorfreude blickte sie ihren Geschwistern entgegen.
„Warum ist Summer so fröhlich?", fragte ich Shiva. Die Antwort blieb ihm erspart, als Summer plötzlich mit einem Satz drei Meter entfernt auf der verblüfften Sophie landete. Als sie plötzlich auf dem Bogen lag, entfuhr ihr ein erschrockenes „MAU!". Summer senkte den Kopf und legte ihre Fangzähne um das Genick ihrer Schwester. Ich erstarrte. Wenn sie jetzt zubiss, war Sophie tot! June bewegte keinen Muskel mehr, sie schien nicht mal zu atmen. Anscheinend traute sie ihrer Schwester zu, die jüngere zu ermorden. Sie selbst hätte wahrscheinlich nicht gezögert, wenn sie Summers Wirbelsäule zwischen den Zähnen gehabt hätte. Ob Summer genau so handeln würde? Die beiden waren Schwestern, sicher hatten sie einiges gemeinsam!
Offensichtlich wusste das auch Sophie, denn sie hielt die Luft an und bewegte sich keinen Millimeter, stieß nicht einen Laut aus.
„Sophie ist raus.", meinte Mr. Blackheart, der den Ernst der Lage ebenso erkannt hatte wie wir.
„Summer, lass sie los und steig von ihr runter...", sagte er langsam, mit warnendem Unterton.
»Denkt ihr ernsthaft, ich würde meine Schwester umbringen?«, rief Summer empört.
»Sie ist nicht deine Schwester!!!«, schrie June und sprang. Sie wollte auf Summers Rücken landen, doch als sie aufkam, war die schon ganz woanders. Grollend raste June wieder los, direkt auf ihre Schwester zu. Summer wich nicht mal aus, sie streckte nur eine ihrer Pranken vor. June prallte frontal gegen sie. Sie rannte weiter... aber kam nicht voran. Es sah wirklich zu komisch aus, wie sie sich gegen Summers Pranke stemmte, die sie aber mühelos an der Stirn wegdrückte. Die größere Tigerin setzte sich hin und sah interessiert zu, wie June immer wütender wurde. Für sie war es scheinbar nicht mal anstrengend. Ich erwartete, dass June zurückspringen, herumwirbeln und von einer anderen Seite angreifen würde, aber auf diese Idee kam sie scheinbar nicht.
Irgendwann rief Mr. Blackheart: „Danke, ich glaube, dass reicht. Summer gewinnt. Kommt später zu mir, dann bekommt ihr eure Noten."
Fauchend und in Gedanken ihre Schwester verfluchend floh June in die Umkleide und kam wenig später als Menschenmädchen wieder heraus. Summer ging nach ihr. Als Sophie als letzte wieder herauskam, rief Mr. Blackheart uns zu sich.
„Der Unterricht ist für heute beendet. Ihr dürft gehen, außer Summer, Sophie und June, die noch ihre Noten bekommen. Außerdem möchte ich noch mit Avery, Sky und Vincent sprechen. Bleibt bitte noch hier."
Ich war schon in der Tür, als ich meinen Namen hörte. Erschrocken blieb ich stehen. Warum wollte er mit mir sprechen? Mir wurde kalt. Wusste der Schulleiter von unserem Einbruch in den Vorratskeller letzte Woche? Langsam ging ich zurück in die Arena und wartete. Erst bekamen Summer, Sophie und June noch ihre Noten. Zwei der drei Tiger schienen mit ihrer zumindest einigermaßen zufrieden, aber die dritte war nicht glücklich. Verwünschungen murmelnd schlich June davon. Mr. Blackheart runzelte die Stirn.
„Bleibt bitte doch auch noch da, Summer, June und Sophie?", fragte er dann. Die beiden nickten überrascht und folgten ihm durch die Tür auf den Schulflur. Avery, Vincent und ich trotteten hinterher. Mr. Blackheart führte uns in einen der Seitengänge, in denen die Lehrerbüros untergebracht waren.
Er schloss seines auf und hängte das Schild ab, auf dem Im Unterricht stand.
„So, Sophie, June, Summer, ihr wartet bitte kurz draußen" Mit einem Nicken ließ er uns Windwalker eintreten und wies auf ein paar Stühle, die vor einem Schreibtisch standen. Ich kam mir vor wie ein Krimineller, der vor Gericht stand. Kein schönes Gefühl. Mr. Blackheart ließ sich hinter seinem Schreibtisch nieder und blickte uns an.
„Ich wollte mit euch über eure... Bande reden. Mir scheint, ihr würdet euch stark von den anderen separieren und sie ausschließen. Hat das einen speziellen Grund?", fragte er. Mir wurde heiß. Mir war das ganze sehr unangenehm. Die anderen blieben zum Glück entspannt.
„Wir Windwalker sind eben gern unter uns.", erklärte Avery fest und starrte unseren Schulleiter herausfordernd an. So etwas hätte ich mich nicht getraut.
„Alles klar. Hört mal, ihr drei, oder wer von euch da Anführer ist...", fing er an, doch Avery fiel ihm einfach ins Wort.
„Ich bin die Anführerin"
„Ja. Also, Avery, an meiner Schule wird niemand ausgeschlossen. Das werde ich nicht dulden. Alles klar?", fragte der Schulleiter streng. Avery schaffte es, seinem Blick standzuhalten, obwohl sie ein bisschen auf ihrem Stuhl hin und her rutschte.
„Wir wollen eben auch für uns sein. Aber ab und an können die anderen sicher mitmachen!", schob sie schnell nach, als er ihr einen scharfen Blick schickte.
„Gut, freut mich, dass wir uns da einig werden konnten. Dann entlasse ich euch jetzt mal in den Nachmittag.", schloss Mr. Blackheart und lächelte uns an. Ich entspannte mich wieder. Er war doch nicht so streng, wie ich es von einem Schulleiter erwartet hatte. Dennoch machten wir, das wir wegkamen.
„Ach ja, eins noch:", hielt er uns zurück, als wir schon fast aus der Tür waren.
„Macht eure Party-musik in Zukunft leiser." Sein Ton duldete keinen Wiederspruch. Wir nickten brav und dann waren wir endlich draußen. Nach uns bat er June, Sophie und Summer herein. Sie folgten ihm und ich bekam gerade noch durch die sich schließende Tür mit, wie June mit ihrem Stuhl so weit wie möglich von Summer wegrückte. Dann fiel die Tür zu und wir standen im menschenleeren Flur.
„Ich muss mich mit ein paar Leuten besprechen. Was für eine Frechheit!", regte sich Avery auf.
„Sky, wir treffen uns um Punkt 14Uhr auf der Lichtung." Damit war sie weg. Vincent verschwand ebenfalls, ohne sich zu verabschieden oder zu sagen, was er vorhatte.
Doch ich war noch nicht bereit zu gehen. Meine Neugier war zu groß. Ich verhielt mich so still wie es nur irgendwie ging. Dann legte ich mein Ohr an die alte Holztür.
Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte.

Windwalkers - Der Ruf des MeeresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt