5: Rote Klippen

64 7 0
                                    

Ungläubig starrte ich auf das riesige Haus, das vor uns aufragte. Es sah aus wie ein altes Bauernhaus aus meinen Kinderbüchern. Drum herum standen, als hätte man sie wild verstreut, kleine Hütten, die alle gleich aussahen. Nur auf ihren Türen waren unterschiedliche Zahlen aufgemalt. Sie sahen echt kuschelig aus. Ich ließ meinen Blick schweifen und entdeckte auch ein etwas größeres Häuschen, auf dem WC-Schilder abgebildet waren. Vermutlich das Waschhaus. Fühlte sich an wie auf einem Bauernhof (Ich war im Kindergarten mal auf einem gewesen). Ich hätte mich nicht gewundert, wenn jetzt von irgendwo her eine Kuh angelaufen gekommen wäre. Es kam aber keine. Dafür ertönte plötzlich lautes Geklapper und eine Sekunde später raste ein panischer Mustang dicht am Auto vorbei. Eine kleine, etwas rundlichere Frau lief hinterher und rief irgendwas. Das musste eine Lehrerin sein. Dann war der Mustang vermutlich auch Schüler hier. Ich öffnete die Tür und stieg aus. Es war angenehm warm, obwohl es schon September war.
„Und?", fragte mich meine Oma, „Was sagst du?"
„Sieht echt cool aus hier!", gab ich zu.
„Dann schauen wir mal, wo wir dich anmelden können.", beschloss sie. Ich schaute mich nach einem Erwachsenen um, den wir nach dem Schulleiter fragen konnten, sah aber nur ein großes, rothaariges Mädchen, das mit dem Rücken zu mir stand und das Gesicht in die Sonne hielt. Zögerlich ging ich zu ihr. Dann riss ich mich zusammen und sprach sie an.
„Hi... äh... ich bin neu hier... kannst du mich zum Schulleiter bringen, bitte?", stammelte ich.
Langsam drehte sich das fremde Mädchen um und sah mich an. Ihr Blick schien Funken zu sprühen, als sie zischte: „Danke für die Störung. Was bringt es mir, dir zu helfen?"
„Äh... wie? Du machst das nicht einfach... äh... aus Nettigkeit?", fragte ich überrumpelt.
„Für Leute, die nur an sich denken, mach ich gar nichts, nicht aus Nettigkeit oder sonst irgendeinem Scheiß!", blaffte sie mich an.
Hastig sprang ich ein paar Schritte zurück, als sie die Lippe hob und damit spitze, fingerlange Fangzähne entblößte. Verdammt, was war sie nur für ein Tier? Auch ihre Hand verwandelte sich, orangenes Fell überzog ihre Finger, aus denen lange Krallen sprossen. Oh oh, das würde Ärger geben.
„JUNE! Krieg dich wieder ein!", schrie plötzlich jemand von hinten. Ein weiteres Mädchen kam angerannt. Ihre hellbraunen Haare wehten im Wind. Das rothaarige Mädchen, das anscheinend June hieß, knurrte etwas Unverständliches. Aber dann machte sie ihre Teilverwandlung zum Glück rückgängig.
„Sorry, wir gehen dann mal...", meinte das andere Mädchen zu mir. Dann stutzte sie.
„Hey, ich hab dich hier noch nie gesehen. Wer bist du?", fragte sie misstrauisch.
„Äh, ich bin Sky. Ich bin neu hier und gerade auf dem Weg zum Schulleiter... entschuldigt die Störung... Ich bin schon weg", versicherte ich hastig, bevor sie auch einen Wutanfall bekam.
„Du suchst den Schulleiter?", fragte sie nach.
„Ja... also...ja.", antwortete ich.
„Haupteingang rein, links neben der Treppe der zweite Gang, erste Tür rechts.", leierte sie herunter.
„Oh, äh, danke. Dann... bin ich jetzt wirklich weg.", meinte ich verwirrt. Ich lief zurück zu meiner Oma, die irgendwas an ihrem Handy gemacht hatte und nichts mitbekommen hatte.
„Und?", erkundigte sie sich, „Wohin jetzt?"
Zum Glück hatten Adler ein gutes Gedächtnis.
„Haupteingang rein, links neben der Treppe der zweite Gang, erste Tür rechts", zitierte ich.
„Alles klar." Meine Oma, ebenfalls Adler, schien auch kein Problem mit so vielen Infos auf einmal zu haben. Meine Taschen ließen wir erstmal im Auto, die würden wir später holen. Zusammen gingen wir los. Haupteingang rein, links neben der Treppe in den zweiten Gang, bis wir vor der Tür mit der Aufschrift „Schulleitung" standen. Darunter stand „Benjamin Blackheart". Das war der Name des Schulleiters, so viel wusste ich schon. In der Tür war außerdem eine riesige Katzenklappe eingebaut. Seltsam. An der Klinke allerdings hing ein weiteres Schild. Darauf stand „draußen unterwegs". Mist. Wie sollten wir den Schulleiter finden? Das Schulgelände war nicht klein und „draußen" konnte überall sein!
„Hey, ich bin Faeye!", trällerte plötzlich eine hohe Stimme hinter mir. Ich drehte mich rasch um und sah ein schwarzhaariges, recht klein geratenes Mädchen auf uns zuwuseln.
„Sucht ihr Mr. Blackheart? Da kann ich euch helfen.", zwitscherte sie gut gelaunt.
„Äh, ja, das wäre echt nett. Ich bin Sky, ich...", fing ich an, aber sie ließ mich nicht mehr zu Wort kommen.
„Hi, Sky. Hier lang!", erklärte sie und witschte um eine Ecke.
„Ich bleib hier, falls er zurückkommt!", rief meine Oma mir noch nach. Ich antwortete nicht mehr, ich genug damit zu tun, mit Faeye Schritt zu halten. Wir liefen allerdings nur um die nächste Ecke in einen Gang, in dem gerade niemand zu sehen war. Kaum war Faeye stehen geblieben, ließ sie ein paar Federn an ihrem Handgelenk sprießen.
»Windwalker, bei mir ist ein neuer Schüler. Wir suchen Mr. Blackheart!«, ertönte ihre Stimme in meinem Kopf.
»Hm... 2. Gestalt?«, kam eine fremde Mädchenstimme zurück.
Faeye sah mich fragend an.
„Steinadler", erklärte ich. Komisch, ich meinte zu sehen, das Faeyes Gesicht sich aufhellte. Sie schien sich über meine 2. Gestalt zu freuen! Ich kam nicht dazu, sie zu fragen, wieso.
»Steinadler.«, gab sie zu der Fremden durch.
»Alles klar. Windwalker, haltet die Augen offen nach dem Schulleiter!«, kam es von dem Mädchen zurück.
Ein paar Minuten verstrichen, ohne dass etwas geschah.
„Was jetzt? Wer sind diese ,Windwalker'?", fragte ich Faeye. Ich bekam jedoch keine Antwort, denn wer immer sie waren, sie schienen Erfolg gehabt zu haben.
»Mr. Blackheart im Wald gesichtet. Hab ihn herbestellt.«, rief eine Jungenstimme.
»Danke, Shiva.«, ertönte die Mädchenstimme in unseren Köpfen, »Wohin kommt er?«
»In sein Büro. Er ist fast da.«, meldete der Junge. Shiva.
Wieder raste Faeye los. Krass, dass sie bei diesem Tempo nirgends dagegen rannte! Kaum hatte ich das gedacht, rumste es plötzlich. Es war allerdings nicht Faeye, die volle Kanne in einen Stapel neuer Schulbücher reingerannt war, sondern ein dunkelgrauer Wolf.
»Katzendreck! Verfilztes Fell! Mäusemist!«, fluchte eine Mädchenstimme vor sich hin. Sah ziemlich lustig aus, wie die Wölfin da am Boden lag, während über ihr der Stapel Bücher zusammenbrach. Ich konnte mir das Kichern nicht verkneifen. Faeye beachtete den Wolf nicht einmal. Sie lief einfach weiter. Ich machte, dass ich hinterherkam.
„Wer war das denn eben?", fragte ich Faeye, als wir endlich wieder bei meiner Oma angekommen waren.
„Sierra. Die Tochter des Schulleiters.", gab Faeye nur knapp zurück, da gerade ein schwarzer, kräftiger Timberwolf im Gang erschien.
»Hallo, du bist einer der neuen Schüler?«, fragte mich eine angenehm warme, freundliche Stimme, die wahrscheinlich dem Wolfs-Schulleiter gehörte.
»Ja genau, ich bin Sky. Steinadler.«, antwortete ich.
»Wartet kurz, ich bin gleich so weit.«, bat uns der Wolf.
Rasch, aber ohne Hast lief er an uns vorbei und schlüpfte durch die übergroße Katzenklappe nach drinnen. Es raschelte, dann öffnete sich die Tür. Ein großer, muskulöser Mann mit gepflegten schwarzen Haaren bat uns herein. Er war ungefähr so alt wie mein Vater und sah ziemlich nett aus.
Staunend betrat ich sein Büro, das überhaupt nicht wie ein Arbeitszimmer aussah. Überall lagen Zettel, Notizen und irgendwelche Dokumente herum. Zielsicher schnappte sich der Schulleiter einen Zettel aus dem Chaos heraus. Ich hätte mich da nie ausgekannt, aber er schien kein Problem zu haben.
„So, jetzt nochmal richtig. Willkommen an der Redcliff High, Sky. Ich bin Mr. Blackheart."
„Hallo Mr. Blackheart", erwiderte ich zurückhaltend. Dann begrüßte er auch meine Oma. Er gab uns allerdings nicht die Hand. Von meiner Mutter wusste ich, dass die meisten Wandler das unnatürlich fanden. Auch mir war es immer unangenehm gewesen.
„Ich muss kurz...", der Schulleiter ließ seinen Blick über den Zettel schweifen.
„Sky und Shiva in Hütte 2.", sagte er dann.
„Oh, cool, mit Shiva!", freute sich Faeye für mich. Ich wusste nicht ganz, was ich davon halten sollte. Dieser Shiva hatte zwar echt nett geklungen, aber ich kannte ihn ja noch nicht mal.
„Hallo, bin ich hier richtig? Phil Deep aus LA.", unterbrach uns plötzlich eine Stimme aus dem Gang.
„Faeye, bring Sky bitte zur Hütte 2.", bat der Schulleiter das Mädchen.
„Warte kurz, Phil!", rief er dem neuen zu, bevor er sich an mich wandte:
„In deiner Hütte liegt eine Tasche mit allem, was du brauchst, inklusive Schulordnung und Stundenplan. Ich schick dir Shiva später vorbei, damit er dir alles zeigt."
„Alles klar, danke.", verabschiedete sich meine Oma, bevor wir uns durch den schmalen Gang an dem anderen neuen Schüler vorbeidrängten. Faeye sauste wieder los und führte uns aus dem Schulgebäude heraus.
„Faeye!", rief ich ihr nach. Sie rammte die Füße in den Boden und legte eine Vollbremsung ein. Auch das brachte sie nicht aus dem Gleichgewicht. Was sie wohl für eine 2. Gestalt hatte?
„Was gibt's?", fragte sie und drehte sich auf dem Absatz zu uns um.
„Wir sind keine Sprinter. Wenn du also etwas langsamer machen könntest...", bat ich sie.
„Oh, ja, sorry, kein Problem, hab nicht dran gedacht!", zwitscherte sie gut gelaunt. Dann schaffte sie es tatsächlich, langsam neben uns her zu gehen. Dabei erzählte sie mir so ziemlich alle Einzelheiten über die Schule.
„...und dann links davon sind die Klassenzimmer, ganz am Ende des Ganges wieder der Aufzug, der führt einmal durch alle Stockwerke, außerdem haben wir eine große Mensa, aber pass auf, dass du dein Geschirr immer aufräumst, sonst bekommst du Ärger mit Mrs. Twenty, und..."
Fasziniert hörte ich ihr zu. Mich interessierten allerdings nicht die Fakten über die Schule, sondern, wie lange Faeye wohl plappern konnte, ohne Luft zu holen. Ziemlich lange, wie sich herausstellte. Sie redete und redete und redete. Und redete. Bis wir an der Hütte angekommen waren, auf der ein Schild mit einer 2 drauf hing. Wir gingen durch die Tür und fanden uns in einem langen Gang wieder. Links und rechts von uns waren wieder zwei Türen. Auf einer stand in orangenen Buchstaben der Name meines Zimmernachbars: Shiva. Das war dann wohl mein Zimmer.
„...leben wir alle zu viert in einer Hütte, genau wie du jetzt, Shiva wird sicher bald da sein, spätestens zum Abendessen, und dir das Gelände zeigen, ich wohne in Hütte 8, falls du noch irgendwas brauchst, du kannst auch die Windwalker fragen, die helfen dir sicher auch gern, dann solltest du jetzt mal auspacken, damit du rechtzeitig fertig bist, morgen gehen die Vorbereitungskurse los, ich muss jetzt auch los, alles weitere steht in deinen Unterlagen!", schloss Faeye ihren Bericht. Genau pünktlich als ich an der Tür angekommen war.
„Okay, danke, Faeye. Bis... morgen?", verabschiedete ich mich.
„Spätestens bis zum Abendessen." Sie grinste. Dann witschte sie aus der Tür und war weg. Ich und meine Oma holten erst mal meine Sachen. Als wir wieder in der Hütte standen, wollte ich mich ans Einräumen machen. Aber meine Oma hatte andere Pläne.
„Sky? Ich... würde jetzt dann fahren, wenn das okay ist.", erklärte sie. Hmmm. War das okay für mich? Konnte ich jetzt schon allein hierbleiben? Ich kannte noch nicht mal meinen Zimmernachbarn. Andererseits... hatte ich mich schon immer allein durchgekämpft. Zwar meist mit meiner Familie, aber auch ohne Freunde und so. Oh, was würde ich darum geben, meiner Familie dieses Zimmer zu zeigen. Es war nicht ganz so groß wie meines bei Oma, aber trotzdem doppelt so groß wie unsere Kajüte. Außerdem hatte es zwei große, eckige Fenster. Unter einem stand, genau darunter, ein Bett an der Wand. Das hätte ich gern! Aber wahrscheinlich hatte dieses Bett schon Shiva belegt. Neben der Tür stand ein Schreibtisch, auf dem eine große Stofftasche lag. War das meine? Es stand auch noch ein anderer Schreibtisch im Zimmer, an der Wand gegenüber. Das zweite Bett stand zwar nicht direkt unter einem Fenster, aber immerhin nah dran. Außerdem gab es noch zwei große Schränke. „Sky? Bekomme ich eine Antwort? Was denkst du?", wollte meine Oma wissen.
„Ich würde das nur so gern Nele zeigen", gab ich zu.
„Oh, stimmt, das hätte ich fast vergessen!", rief meine Oma aus.
Auf meine Frage, was los sein, antwortete sie nur: „Fang schon mal mit einräumen an. Ich bin gleich wieder da!"
Und weg war sie. Verwirrt blickte ich ihr nach. Was hatte sie vor? Sollte ich ihr folgen?
Ich entschied mich dagegen. Es machte mehr Sinn, erstmal auszupacken. Als erstes inspizierte ich die Schränke. Erstaunt sah ich, dass Shiva nicht den linken Schrank neben dem Bett am Fenster eingeräumt hatte, sondern den Rechten. Seltsam. Wollte er das Bett gar nicht? Das rechte Bett war auch schon ziemlich zerwühlt, während das linke frisch gemacht war. Hieß das... ICH durfte das Bett am Fenster haben? Das wäre genial! Und tatsächlich: am rechten Bett stand „Shiva"! Wie cool! Ich warf mich auf mein Bett und zerwühlte es noch ein bisschen mehr als Shivas. Dann machte ich mich endlich ans Auspacken.
„So, da bin ich wieder!" Meine Oma war plötzlich wieder hinter mir aufgetaucht. Ich wirbelte herum. Sie hielt eine kleine, bunt verpackte Schachtel in der Hand. Hey, so eine hatte ich doch schon mal gesehen... Ja! Das war die gleiche wie die, die meine Schwester von unserer Oma bekommen hatte!
„Hier.", sagte meine Oma zu mir und gab mir das Päckchen, „Aber mach es nicht vor Schulbeginn auf."
Hmm. War da das gleiche drin wie in Neles Paket? Ich wollte es am liebsten sofort öffnen, aber ich zwang mich zur Geduld. Schließlich war der Schulbeginn erst in einer Woche.
„Und, kommst du hier klar?", fragte meine Oma wieder.
„Also...", ich atmete tief durch, „ja. Ich komm klar."
„Gut. Wenn irgendwas ist, bin ich per Flügel in 15min da.", versicherte sie mir, „Ich komm spätestens übernächste Woche, um mal mit deinen Lehrern zu quatschen."
Wir gingen zum Parkplatz, wo sie wieder ins Auto stieg. Sie ließ es an und fuhr langsam rückwärts vom Platz, wieder auf den schmalen Waldweg zu.
„Tschau!", rief ich ihr nach und winkte.
„Bis dann, Sky!", rief sie. Und dann war sie auch schon weg. Krass. Jetzt war ich auf mich gestellt. Langsam ging ich zurück zur Hütte 2, wo ich mich auf mein Bett hockte, um die Schulsachen zu inspizieren. Als ich die Tasche auf den Kopf drehte, purzelten jedoch keine Hefte heraus, sondern nur eine Art Riesenhandy. Ich brauchte kurz, bis ich wusste was ads war, aber dann war ich begeistert. Wir durften mit Tablets arbeiten! Es war ein sehr billiges Modell, klar, aber trotzdem toll. Man konnte darauf nur schreiben, nicht telefonieren oder zocken oder so. Aber egal, dazu hatte ich noch nie Lust gehabt. Außer dem Tablet kamen noch ein kleines Heftchen und eine durchsichtige Hülle zum Vorschein. Sah aus wie für einen Ausweis, so zum um den Hals hängen. Lustig. Wann Shiva wohl kam? Ich bekam langsam Hunger. Während ich meinen Schreibtisch einrichtete, dachte ich nach. Wer wohl alles in meiner Klasse war? Hoffentlich nicht diese June, die mich so angemotzt hatte! Ob die Lehrer nett sein würden? Wahrscheinlich war das egal, ich war in der Schule so schlecht, dass ich eh durchfallen würde. Nein, würde ich nicht! Ich schaffte das schon irgendwie. Wenn doch nur Nele hier gewesen wäre! Ich vermisste sie mehr denn je. Was sie wohl gerade machte? Ob sie auch schon an ihrem College angekommen war? Ein komisches Ticken riss mich aus meinen Gedanken. Ich seufzte und versuchte, es zu ignorieren. Tick-Tick-Tick! Dieses Geräusch nervte! War der Wecker kaputt? Nein, es schien von draußen zu kommen. Neugierig stand ich vom Bett auf und öffnete die Tür. Ich hatte mit allem, wirklich, mit ALLEM gerechnet. Außer mit dem riesigen Graureiher, der mir ins Gesicht flog. Ich stieß ein Röcheln aus.
Oh, sorry, ich dachte, ich hätte die Tür endlich aufbekommen. Scheußlich kompliziert, diese Menschenwelt!, beschwerte sich die Jungsstimme, die ich bei der Suche nach dem Schulleiter schon mal gehört hatte. Das war also Shiva. Mein neuer Mitbewohner.

Windwalkers - Der Ruf des MeeresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt