17: Seltsame Sache

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Ylvas Wolfspfoten trafen mich am Oberkörper, sie riss mich zu Boden, doch ich schaffte es noch in der Luft, mich zu drehen. Wir fielen nebeneinander auf die Erde, Ylva brauchte kurz, um sich neu zu orientieren. Dafür hatte ich jetzt ein Problem mit Sierra. Sie stürzte sich auf mich und versuchte, mir die Zähne in den Arm zu bohren. Ich rollte mich seitwärts wieder auf die Füße, wie es mir mal jemand in Afrika gezeigt hatte, und überlegte blitzschnell. Ich durfte mich nicht von beiden gleichzeitig angreifen lassen! Konnten Wölfe klettern?
Mir blieb keine Zeit mehr zum nachdenken, schon standen Ylva und Sierra wieder auf den Beinen. Knurrend umkreisten sie mich und nun hatten sich mich wieder dort, wo sie mich haben wollten: In der Falle! Ich versuchte, nach vorn wegzuspringen, doch Ylva schnellte mir hinterher und ich spürte, wie sich ihre Zähne in mein Bein gruben. Der Stoff meiner Jeans gab nach. Ich stolperte und ging zu Boden. Verdammt, dass tat weh!
Als ich aufschrie und mich loszureißen versuchte, stellte Sierra die Vorderpfoten auf meinen Rücken. Ich spürte Ylvas Zähne, sie drückte noch etwas fester zu und ich fühlte die ersten Blutstropfen über mein Bein laufen. Ich biss die Zähne zusammen.
„Sagt mir doch, was ich getan hab!", wimmerte ich. Sierra knurrte.
»Du bist bei uns EINGEBROCHEN und hast meine geerbte Uhr GESTOHLEN!«, schrie Ylva, da man für Gedankensprache nicht das Maul öffnen musste. Leider. Denn sie hielt weiter mein Bein fest zwischen den Zähnen. Ich wagte nicht, mich zu bewegen, um die Verletzung nicht noch schlimmer zu machen. Was sollte ich tun? Okay, ruhig bleiben, kühler Kopf. Mit den beiden zu reden, hatte nicht geklappt. Sie wollten, dass ich gestand, also gab es nur eine Sache, die ich tun konnte:
„OKAY!", kreischte ich, als Ylva fester zubiss, „Ich gebe euch alles zurück, echt, nehmt alles, was ihr wollt! Aber lasst mich sofort los!!!"
»Na endlich!« Ylva öffnete das Maul und gab mich frei, doch Sierra rührte sich keinen Zentimeter.
„Runter!", blökte ich sie an und das tollpatschige Wolfsmädchen sprang vor Schreck zurück, rutschte im Moos aus und landete unsanft auf dem Bauch. Ich stand auf und stützte mich an einen Baum, während ich mein Bein untersuchte. Alles sehr langsam, um die beiden Mädchen nicht wieder zum Angriff zu reizen. Immerhin hatte Ylva nicht sehr fest zugebissen, sonst hätte ich ins Krankenhaus gemusst. Aber hier würde ein Besuch bei Mrs. Shygirl reichen.
»Also gehen wir jetzt in deine Hütte und du gibst mir meine Uhr zurück?«, knurrte Ylva und ihr Ton sagte mir, was geschehen würde, falls ich widersprach.
„Ja, du kriegst sie wieder. Aber sie ist nicht in meiner Hütte, sie ist bei unserer ANFÜHERIN. Sie ist bei AVERY.", erklärte ich hastig.
»Und wieso ist sie bei ihr?«, fragte Sierra neugierig, wofür sie von Ylva ein Knurren kassierte.
„Weil ich nicht der Anführer bin. Avery hat diese Uhr.", wiederholte ich und diesmal schienen sie mir tatsächlich zuzuhören.
»Los, führ uns hin!«, kommandierte Ylva. Ich setzte mich in Bewegung. Die beiden folgten mir zurück in Richtung Schule, wobei ich ein Hinken unterdrücken musste. Wölfe hatten echt scharfe Zähne!
Ich versuchte krampfhaft, mich von meinen Schmerzen abzulenken. Meine Hose war wahrscheinlich schon rot gefleckt! Wie sollte ich aus dem ganzen hier nur wieder rauskommen? Doch plötzlich spürte ich etwas, eine Art Berührung, aber im Kopf. Kurz war ich verwirrt. Wer lief um diese Zeit noch draußen herum?
Doch dann fiel es mir ein: Das konnte nur jemand sein, den nie jemand bemerkte, der nie etwas anderes tat, als herumzustreifen! Das war Luna! Blitzschnell überlegte ich, was ich tun konnte. Ein Raubkatzen-Mädchen, dass niemand bemerkte. Sie war meine Rettung!
»Luna! Die Wölfe haben mich angegriffen! Sag nichts, hol Hilfe!«, hauchte ich ihr in den Kopf. Stille. Hoffentlich hatte sie mich gehört, denn eine andere Chance hatte ich nicht. Doch ich spürte, wie die Berührung in meinem Kopf schwächer wurde. Hoffentlich zog Luna los und sagte irgendwem Bescheid!
»Wo ist Avery?«, fragte Sierra in meinem Kopf. Ich sah mich um.
„Lasst uns mal beim Baumhaus schauen, dort ist sie dauernd.", schlug ich vor und die beiden nickten. Wir liefen über die Schulwiese, auf der nicht mehr viel los war. Nur deshalb warf ich einen Blick ins Gebüsch und meinte plötzlich, einen Schatten erkennen zu können. Doch schon war er wieder weg. Hatte ich mir das nur eingebildet oder war es Luna gewesen? Doch sie war es nicht, wie sich herausstellte, als mit einem langen Satz eine Tigerin aus den Büschen sprang. Sie bremste nicht ab und warf sich gegen Ylva. Gleichzeitig ertönte ein Quieken von Sierra, als eine kräftige Luchsin sie von hinten auf den Boden drückte.
»Was habt ihr zu eurer Verteidigung zu sagen?«, fauchte June Ylva an. Die wimmerte nur leise, da sie direkt in Junes Maul blickte. Der Anblick dieser Reißzähne machte jedem Angst, auch der sonst so starken Ylva.
„Danke!", meinte ich erleichtert, als sich die beiden Raubkatzen neben mich stellten und mit drohenden Blicken zu den Wölfen in die Mitte nahmen.
„Ylva, Sierra!", rief ich den Wölfen zu. Ich wollte versuchen, das zu klären!
„Ich habe nichts aus eurer Hütte gestohlen, genau wie der Rest der Clique." Die beiden antworteten nicht und so eskortierten mich June und Lou ins Hauptgebäude. Die Tür schwang zum Glück direkt auf, als sich Lou dagegenstemmte. Wir liefen in die Aula und wollten weiter in Richtung Krankenstation. Der Schmerz war immer schlimmer geworden, mein Bein fühlte sich an, als stünde es in Flammen.
„SKY! Du BLUTEST!", kreischte Faeye. Ich sah sie an der Treppe stehen, sie schien völlig geschockt zu sein. Avery blickte oben übers Treppengeländer und sah mich entsetzt an.
„Beim großen Wind, was ist passiert?", rief sie und ich meinte, einen Hauch von Angst in ihren kalten blauen Augen zu sehen.
„Später!", brachte ich nur heraus und das Schneeeulen-Mädchen nickte ernst. Ich hinkte, noch immer begleitet von June und Lou, zur Krankenstation weiter, wo ich vorsichtig anklopfte.
„HEREIN!", rief Mrs. Shygirl, unsere Krankenschwester, und ich hinkte durch die Tür. Sie lächelte mich freundlich an.
„Hallo Sky! Wie kann ich dir helfen?", fragte sie, obwohl es ja wohl offensichtlich war, was mir fehlte – ich konnte kaum noch gehen!
„Äh, ich bräuchte ein großes Pflaster.", erklärte ich knapp, da ich keine Lust hatte, ihr das alles ganz genau zu erklären. Vielleicht war es ohnehin besser, erst mal mit dem Schulleiter zu sprechen. Mrs. Shygirl fragte nicht weiter nach, was ich ihr hoch anrechnete. Stattdessen kam sie zu mir, desinfizierte meinen Biss. Ein Pflaster reichte nicht mehr, deshalb bekam ich einen dünnen Verband und die Anweisung, mich erstmal nicht mehr zu verwandeln.
„Und du solltest dir vielleicht eine neue Hose anziehen – die Wolfszähne haben sie ziemlich zerfetzt.", riet sie mir. Verwirrt blickte ich die Maus-Wandlerin an. Woher wusste sie, dass meine Verletzung von Wölfen kam? Hatte sie das nur anhand des Bisses herausfinden können?!
Als ich wieder aus dem Krankenzimmer herauskam, warteten June und Lou noch immer vor der Tür auf mich. Auch Avery hatte sich zu ihnen gesellt, wahrscheinlich wollte sie direkt mit mir sprechen.
„Danke nochmal, June, Lou. Ihr habt mich gerettet!", rief ich den beiden Tigerinnen zu, obwohl ich dafür einen missbilligenden Blick von unserer Anführerin kassierte.
„Was haben denn diese Landtiere für dich getan?", fragte sie herablassend, doch ich überhörte es einfach.
„Danke das du gekommen bist, ich muss dringend was mit dir besprechen.", erinnerte ich und sie nickte.
„Gehen wir in meine Hütte", schlug sie vor. Ich stimmte neugierig zu. Wie es wohl bei Avery im Zimmer aussah?
»Soll ich mitkommen?«, fragte June. Verwundert sah ich sie an. War das ein Scherz? Sie war doch sonst nie so hilfsbereit! Normalerweise war sie doch immer total schlecht gelaunt. June erriet wohl meine Gedanken, denn sie sah mich missbilligend an und meinte: »Glaubt ihr, ich bin böse, oder was?« Wir beeilten uns, den Kopf zu schütteln.
»Also komme ich mit.«, beschloss June und ich nickte schnell, bevor Avery etwas erwidern konnte.
„Wir müssen wirklich dringend reden, Sky.", sagte sie mit eiskalter Stimme. Ich jedoch war froh, dass June uns dieses Angebot gemacht hatte, falls Ylva und Sierra noch draußen herumlungerten. Mit den beiden musste ich auch noch reden! Aber vielleicht fing ich damit bei Mr. Blackheart an, der ja nicht nur Schulleiter, sondern auch Alpha und Sierras Vater war. Ich hinkte hinter Avery her in Richtung Hütten.
„Aber keine Landtiere in diesem Zimmer!", meinte Avery mit warnendem Blick auf June, die uns in die Hütte gefolgt war.
Dann öffnete sie die Tür zu ihrem Zimmer. Sie ließ mir den Vortritt und ich sah mich neugierig drinnen um. Auf den ersten Blick sah alles ganz normal aus. Als ich an ihr Zimmer gedacht hatte, hatte ich ein weißes Himmelbett mit Vorhang und allem Drum und Dran vor Augen gehabt. Ein edles Zimmer, hübsch dekoriert und mit angeberischen Luxusartikeln als Deko überall verteilt. Doch in Wirklichkeit hatte Avery genau das gleiche Bett wie alle anderen und auch Deko sah ich nirgends. Auf dem Schreibtisch lagen, ordentlich gestapelt, ihre Schulsachen.
„Setz dich", forderte Avery mich auf und ließ sich auf ihrem gründlich gemachten Bett nieder. Ich ließ mich neben ihr nieder und sie sah mich auffordernd an.
„Also. Ylva uns Sierra waren vorhin sehr sauer auf mich, also eher auf uns, auf die ganze Clique.", fing ich an. Avery nickte, sagte aber nichts und wartete, dass ich weitersprach.
„Sie haben mir im Wald aufgelauert und mich angegriffen. Sie meinten, unsere Clique hätte etwas aus ihrer Hütte gestohlen – eine alte, wertvolle Uhr. Ich verstehe nicht, wie sie darauf kamen, aber sich dachten, ich sei unser Anführer.", erzählte ich. Avery sog scharf die Luft ein und murmelte etwas, dass sich wie „süt, mall cudanee!" anhörte. Dann starrte sie aus ihrem Fenster. Ich wusste, dass sie nicht begeistert sein würde, wenn ich sie das jetzt fragte. Aber ich musste es fragen und ich musste ihre Antwort hören.
„Avery – Warst das du? Hast du jemandem den Befehl erteilt, in diese Hütte einzubrechen?" Unsere Anführerin sah mich an.
„Nein. So etwas würde ich nicht tun.", sagte sie dann, mit ruhiger, fester Stimme. Es klang nicht, als ob sie log. Ich nickte und sah sie ebenfalls an.
„Gut. Danke.", meinte ich und lächelte. Auch Avery grinste mich an.
„Anderes Thema: Als mal deine Oma gekommen ist, da hast du unser Treffen vergessen.", erinnerte sie mich plötzlich. Ups. Ich wurde rot. Da hatte ich tatsächlich bis jetzt nicht mehr dran gedacht! Ich murmelte eine Entschuldigung, doch Avery schien mir nicht böse zu sein.
„Macht doch nichts. Die Frage ist: Wollen wir es nochmal versuchen? Ich habe jedenfalls heute Abend noch nichts vor. Wir könnten uns nach dem Abendessen am Parkplatz treffen...", Avery brach unsicher ab und sah mich fragend an.
„Ja, warum nicht. Aber was willst du denn machen?", wollte ich wissen. Nicht, dass das auch in einem Date ausartete!
„Ich habe mir gedacht, wir könnten in den Wald gehen oder zu den Klippen. Ich würde gern in Ruhe mit dir über die ganze Clique und Klasse sprechen, da bin ich bei einigem noch nicht... ganz so weit in der Problemlösung.", erklärte mir das Schneeeulen-Mädchen.
„Okay, ja, gerne. Um was geht's?", fragte ich neugierig, doch Avery war bereits wieder aufgestanden.
„Sag ich dir später. Aber jetzt lass uns zum Essen gehen!" Damit huschte sie durch die Tür. Mir fiel auf, dass ihre Füße kein Geräusch auf dem glatten Holzboden machten. Lautlos lief sie durch den Gang und öffnete die Haustür der Hütte. Ich beeilte mich, ihr ins Hauptgebäude zu folgen. Nicht das die anderen auf uns – oder eher auf sie – warten mussten!
Als Avery mit Tablett am Tisch erschien und sich elegant setzte, wurde sie höflich begrüßt. Als ich mich mit meinem Tablett auf meinen Stuhl fallen ließ, kam sofort Leni angerannt, um sich neben mich zu setzte, Faeye rief quer über den Tisch „Guten Appetit!" ,was ich in derselben Lautstärke erwiderte, und Yuna strahlte mich an. Auch von den anderen Schülern kam ein „Hi" oder ein „Lass es dir schmecken". Als unsere Anführerin endlich anfing zu essen, verschlang auch ich hungrig die Nudeln mit Tomatensoße, die fast so gut schmeckten wie die von meiner Mutter.
„Hey Sky, was war denn eigentlich vorhin? Victor hat erzählt, du wärst verletzt gewesen!", fragte Leni plötzlich. Einige andere unterbrachen ihre Gespräche und sahen mich ebenfalls neugierig an.
„Äh, ja, ich hatte mich ein bisschen aufgerissen. Der Rest ist meine Angelegenheit, das müsst ihr nicht wissen", erklärte ich. Ich musste erst mit dem Schulleiter und den Wölfen sprechen.
„Aber woher weißt du das, Leni?", fragte ich sie.
„Von Victor, der weiß es von Bumble."
„Ich weiß es von Yuna", meldete sich Bumble und Yuna schob nach: „Ich hab's bei einem Gespräch zwischen Summer und Amy gehört, die hatten es von Sophie."
Na toll, offenbar wusste schon die ganze Schule, was vorgefallen war! Am besten, ich ging später gleich zu Mr. Blackheart!
„Und Sky, was machst du noch so?", fragte mich Faeye. Ich überlegte kurz, ob ich ihr sagen sollte, dass ich noch zum Schulleiter wollte, doch ich entschied mich dagegen.
„Ach, nichts wichtiges." Faeye gab sich damit nicht zufrieden, doch da stand unser Schulleiter auf und räusperte sich. Sofort wurde es still.
„Ich wollte euch noch einmal darauf hinweisen, dass wir heute mehrere von euch ohne Schal draußen erwischt haben. Denkt an die Erkältungsgefahren und beachtet unbedingt..." Ich widerstand heldenhaft dem Drang, laut aufzustöhnen, als Mr. Blackheart wieder mit diesen dämlichen Regeln anfing. Stattdessen fing ich an, die anderen Schüler zu beobachten. Die meisten hörten aufmerksam zu und warfen sich entsetzte Blicke zu, als sie hörten, was für ein Verbrechen andere begangen hatten, ohne Schal in den Schnee zu gehen.
Zum Glück fasste sich unser Schulleiter diesmal kürzer und schon eine Viertelstunde später verließ ich in einem Pulk von Mitschülern die Mensa. Sie schoben mich förmlich die Treppe runter, doch ich schaffte es, mich im Erdgeschoss abzusetzen und in Richtung Lehrerbüros weiterzugehen. Doch bei Mrs. Shygirls Büro – sie war nicht nur Krankenschwester, sondern auch stellvertretende Schulleiterin – hörte ich plötzlich etwas und drehte mich um. Ich erstarrte. Vor den Büros hockten Ylva und Sierra und starrten mich ungläubig an.
„Ah, Sky. Wir haben gerade über dich gesprochen.", meinte Ylva und verfolgte mich mit einem tödlichen Blick, als ich zu Mr. Blackhearts Büro ging.
Ich klopfte an und er bat mich herein. Ich machte jedoch den Fehler, mich nochmal zu den Wölfen umzudrehen. Wenn Blicke töten könnten, wäre ich längst von Ylva erledigt worden! Aber mehr, als böse Blicke zu verteilen, trauten sie sich vor dem Rektorat offensichtlich nicht. Ich schlüpfte nach drinnen.
„Hallo Sky. Du wolltest mich sprechen?" Mr. Blackheart kam direkt zum Punkt. Ich überlegte noch, wie ich es am besten formulieren konnte, während er schon weitersprach.
„Ich hoffe, du hast nichts angestellt." Das lief eindeutig in die falsche Richtung!
„Nein, wieso? Ich... hab ein Problem. Es geht um Ylva und Sierra, sie haben mich vorhin angegriffen. Einfach so, sie haben mir im Wald aufgelauert und... naja, sie haben mich angegriffen.", erzählte ich. Mr. Blackheart bedachte mich mit einem kritischen Blick.
„Bist du sicher, Sky? Meine Tochter und ihre Freundin, das kann ich mir schwer vorstellen." Ich merkte, wie ich nervös wurde. Was sollte ich sagen?
„Aber es stimmt!", rief ich.
„Kannst du das beweisen?", fragte der Schulleiter.
„Nein.", meinte ich. Doch während ich das sagte, fiel mir etwas ein: „Äh, also ja, doch, kann ich! June und Lou waren da, sie können es ihnen sagen!", meinte ich. Nur eine Minute später standen die beiden als Menschen neben mir.
„Habt ihr gesehen, wie Sky von den Wölfen angegriffen wurde?", fragte Mr. Blackheart. Ich grinste in mich hinein. Von wegen, das könne nicht sein!
„Nein.", sagte June, „Wir haben ihn nur ins Hauptgebäude eskortiert." Das Grinsen fiel mir aus dem Gesicht.
„Aber Ylva hat mich gebissen, da können sie Mrs. Shygirl fragen, die hat..."
„Hat sie den Angriff beobachtet?", fragte Mr. Blackheart mit kalter Stimme. Ich biss mir auf die Lippe und schüttelte den Kopf. Nein, hatte sie nicht. Niemand hatte diesen entscheidenden Teil des Kampfes mitbekommen.
„Problem gelöst. In Zukunft keine Geschichten mehr über irgendwelche anderen Schüler erfinden, klar?" Das haute mich echt um. Geschockt stolperte ich aus dem Büro und sah June an.
„Wieso hast du das gesagt? Ihr habt es doch gesehen!"
„Du hast uns erzählt sie hätten angegriffen. Gesehen haben wir nichts davon.", meinte sie schulterzuckend. Lou verschränkte die Arme und nickte.
„Aber ihr hättet so viel mehr sagen können! Wie ich geblutet hab, wie sie neben mir hergeschlichen sind, sie mich bewacht haben!", versuchte ich, zu argumentieren.
„Tja, wie soll ich sagen.", June grinste mich an, „Das ist dann wohl ein Windwalker-Problem."

Windwalkers - Der Ruf des MeeresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt