The darkness rises

89 9 0
                                    

33.Kapitel 25.-31.02.15 The darkness rises

Das Wochenende habe ich in vollen Zügen genossen, etwas mit meinen Freunden unternommen und es mir im Schlafsaal so richtig gemütlich gemacht. Zwar haben mich die dunklen Visionen noch immer nicht ganz losgelassen und manchmal sitze ich am Fenster, starre über die Ländereien und frage mich, was schief gegangen ist. Warum ist es so gelaufen, wie es gelaufen ist? Was habe ich übersehen?

Doch die Woche geht weiter, wie sonst auch. In Wahrsagen haben wir eine neue Art des Wahrsagens angefangen. Bleigießen. Ja... es klingt total verblödet und obwohl ich sehr überzeugt vom Sehen bin, macht mich das ziemlich skeptisch. Trotzdem setzten Marl und ich uns an einen Tisch und schmelzen das Blei-was-weiß-ich-was-gemisch. Dann kippe ich das geschmolzene Metall ins Wasser und fische mäßig neugierig einen Klumpen heraus. Als ich ihn näher betrachte und die Vorderseite zu mir drehe, blicke ich in das Gesicht eines Totenkopfes. Ich starre in seine Augen, sie nehmen mich gefangen. Und dann falle ich. Tief in die leeren schwarzen Augenhöhlen. Und dann wird alles schwarz.

Verwirrt rapple ich mich auf. Wo bin ich? Ich blicke mich um. Der Krankenflügel. Wie zur Hölle bin ich hier her gekommen? Die Sonne scheint herein. Es muss so zirka Mittag sein. ich will gerade zur Tür hinausgehen, als mein Blick auf Madam Pomfreys Kalender fällt. Stockend bewege ich mich auf ihn zu. Er zeigt den 19.März.1974. den 19.März? was zur Hölle ist passiert? Vollends verwirrt gehe ich aus der Krankenstation und laufe die Stiegen hinunter. Wo sind denn alle? Gerade als ich beschließe, nicht in den Wahrsageturm, sondern zum Gryffindorgemeinschaftsraum zurückzukehren, ertönt eine Stimme, die mir einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Sie ist kalt, scharf, hart. Mein Atem beschleunigt sich, ich reiße meine Augen auf. Meine Beine tragen mich nicht mehr. Ich lasse mich auf der obersten Stufe nieder. Die grausige Stimme hallt durch das schloss, ich beginne zu zittern. „Ich komme. Heute... in einer Stunde bin ich da. Jeder, der sich mir in den Weg stellt, sei gewarnt. Es könnte das letzte sein was ihr tut. Ich habe nicht im vordersten Sinn zu kämpfen, ich möchte reden. Und haltet ihr mich auf, so werde ich gezwungen sein zu kämpfen. Ich komme... in einer Stunde." Es wird still, aber es ist beinahe zu laut für mich. Mein Atem kommt stoßweise, ich wimmre fast. Meine Unterlippe bebt. Ich schlucke. Ich muss stark sein. ich werde kämpfen. Ich atme zitternd aus und stelle mich auf meine zitternden Beine. Ich gehe vorsichtig zum Fenster und sehe hinaus. Das was ich sehe dreht mir den Magen um. Es liegen überall, vor blutverschmierte Leichen. Es ertönen Schreie. Und ich falle wieder.

Schreiend finde ich mich am Boden des Wahrsageturms wieder. Ich zittere unkontrolliert. „Emmi? Ist alles ok?", will meine beste Freundin wissen. James sieht mich besorgt an. Jackson drängt sie ein Stück von mir weg. „Was hast du gesehen?", ihr Blick ruht beunruhigt auf mir. Ich antworte mit weit aufgerissenen Augen: „ich muss zu Dumbledor."

Eine viertel Stunde später finde ich mich im Büro des Direktors wieder. Dumbledor sieht mich aus seinen durchdringenden, blauen Augen an, legt seine Fingerspitzen aneinander und mustert mich. Außer ihm sind noch Madam Pomfrey, Professor McGgonagall und Prof. Jackson da. „Was ist passiert?", fragt er sanft. Es scheint eine Blockade zu lösen. Alles, was ich bis jetzt nur mit Mena besprechen konnte sprudelt aus mir heraus. Ich rede. Über die Edelsteinprophezeiungen, die Visionen, die Horkruxe, über meine Angst und die Last, die mir auferlegt wurde. Allein die Sache mit der Zeitverschiebung behalte ich für mich. Ich finde nicht, dass es einen Unterschied macht. Es fühlt sich so befreiend an, als wäre mir ein Stein vom Herzen genommen worden. Ich beginne während meinen Erzählungen manchmal zu schwächeln, das heißt bei mir dass meine Stimme zu schwanken beginnt und sich meine Augen mit Tränen füllen. Die anderen Lehrer haben schon bei den Edelsteinprophezeiungen, das Büro verlassen. „Und du weißt sicher, dass es so ablaufen wird?", will er wissen. Er sieht konzentriert aus, als versuche er, den Fehler in dem ganzen Wirrwarr zu finden. Ich schließe die Augen und schüttle den Kopf. „Nein. Eben nicht!", gebe ich frustriert von mir, „Prof Jackson hat gesagt, dass man die Zukunft ändern kann. Und genau das will ich. Ich will sie am Leben haben!" Ich lege den Kopf in die Arme. „das ist alles so absurd. Am Anfang war es nur eine Idee und ein doofer Spruch. Jetzt hängt alles davon ab. Von mir ab. Warum ausgerechnet ich?" Dumbledor sieht mich mitfühlend an. Wie dieser Mann so viel Ruhe ausstrahlen kann, ist mir immer noch ein Rätsel. „ich wie, es ist schwierig", beginnt er, „aber ich wie, dass du es schaffe wirst. Du bist stark genug. Du bist mächtig." Ich schüttle den Kopf: „Ich bin nicht mächtig. Ich bin einfach nicht mächtig." Er gluckst leicht: „Nun, fragst du dich nicht warum du mit einem gestaltlichen Patronus Nachrichten übermitteln kannst? Was nebenbei bemerkt höhere Magie ist. Warum du den Basilisken besiegen konntest? Warum du so mächtig im Kampf mit Mr. Potter warst?" es wird still. Ich will es einfach nicht glauben. Das ist doch Blödsinn. Ich bin nicht mächtig. Nach einiger Zeit fragt Dumbledor: „Woher weißt du eigentlich so viel über Voldemorts Vergangenheit?" ich atme tief durch. Ich muss wohl oder übel lügen. „Wissen Sie, es ist manchmal so, als ob mir Erinnerungen eingepflanzt werden würden, die nicht meine sind. Glauben Sie geht das? Dass man in die Vergangenheit sehen kann, meine ich." „Er wirkt nachdenklich. „Nun, die Magie ist sehr vielfältig. Nun wahrscheinlich ist es das. Nun", fügt er kräftiger an, „ich glaube das genügt für heute. geh zu deinen Freunden und versuche, dich zu beruhigen. Es wird dir gut tun." „Beruhigen? Mit den Rumtreibern. Natürlich." Er gluckst: „Nun geh." Ich stehe auf. „Danke Professor. Sie haben mir sehr geholfen." Er lächelt. „Wenn ich wieder etwas für dich tun kann, komm einfach zu mir." Ich nicke, „Das werde ich Prof. danke" damit verschwinde ich.

Wenig später erläutre ich den Jungs im Schlafsaal meine Situation. Obwohl ich viel umgehen muss, schaffe ich es doch ihnen zu erklären in was für einer blöden Situation wir uns befinden. „Mann", murmelt Remus, „Warum passiert das immer uns?" „Das fragst du mich?", will ich bitter lachend wissen. „Wie geht's dir?", fragt Pete. Ich atme tief durch. „Mir geht es gut." Im Stillen füge ich hinzu: „Wir sind alle noch am Leben." Jame meint nach einer Weile: „Ich weiß, es passt gerade gar nicht dazu, aber hättet ihr Lust uns beizuwohnen? Ich mein, ihr seid eh schon so schlimm wie wir, also.." Auf Menas Gesicht schleicht sich ein Lächeln: „Komm zum Punkt James." „Wollt ihr bei uns Rumtreibern mitmachen?" ich blicke ihn mit dem berühmten Ist-das-jetzt-dein-Ernst-Blick an. „Das fragst du noch?" Er grinst. „Welcome to the Marauders."

Die nächsten Tage sind wie aus einem schönen Traum, alles scheint so leicht zu sein. wir spielen Streiche, verhexen ein, zwei Slytherins und haben einfach unseren Spaß. Lilys Geburtstag ist auch eine lustige Angelegenheit. Doch irgendwo im Hinterkopf spucken die Visionen herum.

KLATSCHMOHN-rot wie die Liebe (Rumtreiberff/HP)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt