N i n e t e e n

1.1K 70 25
                                    

Kapitel: Unerwartete Wendungen

Es war 7:45 Uhr morgens, und ich wartete vor der Haustür auf Grayson. Die kühle Morgenluft ließ meinen Atem in kleinen Wölkchen aufsteigen, während ich nervös mit meinem Handy spielte. Heute war der große Tag: Ich sollte Nash treffen. Mein Herz pochte schneller bei dem Gedanken, was er wohl geplant hatte. Vielleicht ein Picknick? Oder ein langer Spaziergang?

Endlich hörte ich das vertraute Brummen von Graysons Auto. Er hielt vor dem Haus, und ich stieg schnell ein.

„Hast du gut geschlafen?" fragte ich, als ich mich anschnallte.

„Ja, und du?" Seine Stimme klang etwas verschlafen, aber er war wie immer charmant.

„Jaaa," antwortete ich strahlend, „ich freu mich so auf heute."

„Wegen?" Er warf mir einen kurzen, verwirrten Blick zu, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte.

„Ich hab dir doch gestern Abend gesagt, dass ich Nash treffe."

„Ah, stiiiimmt," sagte er gedehnt, „deshalb hast du dich heute so schick gemacht. Für deinen Lover boy, hm?"

„Jaaa," sagte ich grinsend und drehte mich zu ihm.

„Pff." Seine Antwort war ein trockenes Schnauben.

„Seh ich gut aus?" fragte ich, ein wenig neckisch.

Er warf mir einen kurzen Blick zu, und seine Augen musterten mich, bevor er sagte: „Wunderschön."

„Danke," murmelte ich zufrieden, mein Grinsen wurde noch breiter.

Die Fahrt verlief entspannt. Wir sprachen über unser Babyprojekt und tauschten Anekdoten aus. Grayson erzählte mir, dass er morgen mit meinem Vater fischen gehen würde. Das war die perfekte Gelegenheit, unseren Plan weiterzuführen. Ich war sicher, dass Grayson etwas Passendes einfallen würde.

Als wir die Schule erreichten, sprang ich aus dem Auto und lief schnell über das Schulgelände. Mein Blick suchte Nash, aber er war nirgendwo zu sehen. Enttäuscht seufzte ich und machte mich auf den Weg ins Schulgebäude.

Der Gedanke an Mathe ließ meine Schultern sinken. Trotzdem ging ich zu meinem Spind, um meine Bücher zu holen. Auf dem Weg dorthin fiel mir auf, wie viele Schüler mit ihren Plastikbabys beschäftigt waren. Es war fast komisch, wie verloren manche aussahen. Die meisten hatten keine Ahnung, was sie taten – wie richtige Eltern, dachte ich schmunzelnd.

Ich erreichte meinen Spind und öffnete ihn, als mein Handy vibrierte. Eine Nachricht von Nash! Mein Herz machte einen kleinen Sprung.

Nash: Hey Princess, hab leider schlechte Nachrichten...
Ich: Was ist los?
Nash: Wir müssen unser Treffen heute verschieben, ich fühle mich nicht wohl. Bin krank.

Oh nein, mein armes Baby. Mein Grinsen verblasste, und stattdessen fühlte ich eine kleine Welle der Enttäuschung.

Ich: Ooooh schade. Gute Besserung, Schatz. Soll ich dich später besuchen und dir etwas bringen?
Nash: Nein, nein, brauchst du nicht und danke. ♥

Ich seufzte leise und steckte mein Handy zurück in die Tasche. Schade. Ich hatte mich so sehr auf heute gefreut. Aber Gesundheit ging vor. Wir konnten uns treffen, sobald es ihm besser ging.

Ich holte meine Bücher und ging zum Matheunterricht. Im Klassenzimmer setzte ich mich an meinen Platz und wartete, dass der Unterricht begann. Bald darauf betrat ein neuer Lehrer die Klasse. Sein Auftreten war souverän, und seine Augen scannten den Raum, bevor er sich mit einem Lächeln vorstellte.

„Hallo, liebe Schüler und Schülerinnen. Mein Name ist Mr. Smith, und ich bin euer neuer Mathelehrer." Seine Stimme war ruhig, aber bestimmt. „Da ich euch alle noch nicht kenne, werde ich euch nacheinander aufrufen, damit ich eure Namen lernen kann."

Das war eine willkommene Abwechslung. Weniger Zeit für Mathe bedeutete mehr Zeit zum Abschalten.

„Tina Brooks?" rief er, während er auf seine Liste schaute.

Ein Mädchen meldete sich an ihrer Stelle und erklärte, dass Tina noch nicht da sei. Ich zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Tina schwänzte bestimmt. Sie hatte es schließlich nicht so mit Pünktlichkeit – oder mit Regeln im Allgemeinen.

Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und ließ meinen Blick durchs Klassenzimmer schweifen. Es war ein seltsamer Tag, und obwohl ich mich auf Nash gefreut hatte, war ich erleichtert, ein wenig Ruhe zu haben. Vielleicht würde der Tag ja doch besser werden als erwartet.

From Best Friend To Best Lover [Grayson Dolan fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt