S i x t y - e i g h t

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Mittwoch, 19. September 2016
23:00 Uhr

Meine liebste Sweety,

dies ist der erste Brief, den ich dir schreibe. Und es fühlt sich an, als hätte ich all meine Kraft dafür aufbringen müssen, die richtigen Worte zu finden – Worte, die das ausdrücken können, was ich fühle. Doch wie beschreibt man einen Schmerz, der so tief sitzt, dass er einen von innen heraus zerfrisst?

Letzte Woche hat Ethan mir etwas erzählt, das mich aus der Bahn geworfen hat. Er sagte, du hättest einen Heiratsantrag bekommen. Und nicht nur das – manche behaupten, du hättest ihn angenommen. Ich habe versucht, das in meinem Kopf zu begreifen, aber mein Herz weigert sich, das zu glauben. Das kann nicht wahr sein.

Ich kenne dich, Sweety. Ich kenne jede Nuance deiner Seele, jedes Flackern in deinen Augen, jedes Zittern in deiner Stimme. Ich weiß, dass du dein Versprechen an mich niemals brechen würdest. Wir sind doch einander versprochen, nicht wahr? Du hast mir gesagt, dass ich dein Grayson bin, und du meine Frau. Wie könnte das jetzt anders sein?

Doch je länger ich darüber nachdenke, desto mehr nagt die Unsicherheit an mir. Ich kann dich nicht sehen, nicht hören, und jede Sekunde ohne ein Zeichen von dir fühlt sich an wie ein weiteres Stück, das mir aus dem Herzen gerissen wird. Weißt du, wie schlimm es ist, dich nicht mehr in den Armen halten zu können? Dich nicht mehr zu nerven, nur um dein süßes Augenrollen zu sehen? Es ist schrecklich, Sweety. Es ist die Hölle.

Ethan hat dir vielleicht schon gesagt, dass ich für fünf Jahre verurteilt wurde. Fünf Jahre. Fünf endlose Jahre, die sich jetzt schon wie eine Ewigkeit anfühlen. Aber ich weiß, dass wir das schaffen werden. Ich glaube daran, dass unsere Liebe stärker ist als jede Mauer, stärker als jede Strafe, stärker als jede Distanz. Unsere Liebe hat uns bis hierher getragen, und sie wird uns auch weitertragen.

Trotzdem... es ist so schwer. Es vergeht kein Tag, an dem ich dich nicht vermisse. Ich habe seit unserem letzten Treffen nichts mehr von dir gehört, und dieser Stille wohnt eine grausame Kälte inne. Sie bringt mich um, Sweety. Es fühlt sich an, als würde ich mich selbst verlieren.

Ich weiß, dass dein Vater dich nicht zu mir lassen will. Aber ich bitte dich – nein, ich flehe dich an – versuche es trotzdem. Bitte, Sweety, bitte. Ich muss dich sehen, muss dich spüren, deinen Duft einatmen, deine Stimme hören. Ich brauche dich, mehr als Worte es je beschreiben könnten. Ohne dich... ich weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalte.

Gerade jetzt tropfen Tränen auf dieses Papier. Sie verwischen die Tinte, und ich frage mich, ob du das sehen kannst, wenn du diesen Brief liest. Was hast du bloß mit mir gemacht, Sweety? Ich war doch immer der Badboy, der Herzensbrecher, der keine Sekunde zögerte, ein Mädchen gehen zu lassen. Doch dann kamst du in mein Leben, und plötzlich war da kein Platz mehr für irgendjemanden außer dir. Du hast mich verändert. Du hast mir gezeigt, was es heißt, zu lieben.

Jetzt gehöre ich dir – nur dir. Du bist meine Frau, Sweety, und ich bin dein Ehemann. Und selbst wenn wir uns erst in fünf Jahren wiedersehen, werde ich hier auf dich warten. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute. Und wenn ich dich heute zum ersten Mal treffen würde, würde ich mich wieder in dich verlieben. Du bist und bleibst mein Mädchen. Immer.

Ich weiß nicht, wer dieser Mann ist, der es gewagt hat, dir einen Antrag zu machen. Aber ich schwöre, wenn ich je seinen Namen erfahre, wird er sich wünschen, nie geboren worden zu sein. Keiner kann dich mir wegnehmen. Nicht einmal, wenn ich hinter Gittern bin.

Sweety, ich vermisse dich so sehr. Bitte, bitte schreib mir zurück. Ich muss wissen, wie es dir geht. Ich muss wissen, dass du noch an uns glaubst.

Für immer dein,
Grayson

From Best Friend To Best Lover [Grayson Dolan fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt