From Best Friend To Best Lover [Grayson Dolan fanfiction]

T h i r t y - s e v e n

Kapitel: Verwirrung

Leylas POV

Er lehnt sich weiter vor, sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von ihren Lippen entfernt. Mein Atem stockt, und in meinem Kopf schreit eine Stimme, dass ich zu ihm rennen und ihn beim "Fremdgehen" erwischen sollte. Doch bevor ich mich bewege, sehe ich ein Blitzlicht. Überrascht blicke ich in die Richtung, aus der es kommt, und entdecke ein Mädchen – vielleicht zwei Jahre jünger als ich – mit einem Handy in der Hand. Sie fotografiert Nash und das Mädchen.

Die Situation verändert sich schlagartig. Beide Mädchen fangen an zu kreischen, werfen sich Nash um den Hals, und er erwidert ihre Umarmungen herzlich. Ich bleibe wie angewurzelt stehen, während er ihnen Küsse auf die Wange gibt. Mein Kopf versucht verzweifelt, das Chaos meiner Gedanken zu ordnen. Ist das normal?

Bevor ich mir eine Antwort geben kann, entdecken die beiden Mädchen mich. Ihre Schreie werden noch lauter, und ich merke, wie meine Ohren schmerzen.

„Omg! Du bist doch die Verlobte von Grayson Dolan, oder?" fragt eines der Mädchen atemlos, während sie auf mich zu stürmen.

Ich lächle unsicher. „Ja, das bin ich."

„Dürfen wir ein Bild mit dir machen?" fragt die andere begeistert.

„Klar," sage ich, und bevor ich mich versehe, positionieren sie sich links und rechts von mir. Die Kamera blitzt auf, und ein Selfie ist gemacht. Die Begeisterung in ihren Augen ist irgendwie süß, aber auch ein wenig überwältigend.

„Du und Grayson passt so gut zusammen," sagt eines der Mädchen plötzlich und strahlt mich an.

„Ihr seid ein Traumpaar!" ergänzt das andere.

„Wie füreinander gemacht!" Das letzte Lob hallt förmlich in meinen Gedanken nach.

Mein Lächeln bleibt höflich, doch ich merke, wie sich Nash, der immer noch hinter mir steht, anspannt. Seine Fäuste ballen sich, und seine Kiefermuskeln zucken. Ich bedanke mich bei den Mädchen, und sie verabschieden sich fröhlich.

Jetzt stehe ich allein mit Nash im Gang. Die Geräusche der kreischenden Fans und der Musik von Jack & Jack hallen leise zu uns herüber. Ich gehe langsam auf Nash zu, die Anspannung zwischen uns spürbar wie eine unsichtbare Mauer.

„Als ich dich vorhin mit der einen gesehen habe," beginne ich zögerlich, „habe ich gedacht, du gehst mir fremd." Ich versuche zu lachen, doch es klingt hohl.

Er reagiert nicht. Stattdessen starrt er mich mit einem Ausdruck an, den ich nicht deuten kann – wütend, enttäuscht, verletzt? Ich kann es nicht genau sagen.

Langsam lege ich meine Hand auf seine Wange, doch er schiebt sie weg, als hätte meine Berührung ihn verbrannt. Mein Herz zieht sich zusammen.

„Nash? Was ist los?" frage ich leise.

Er blickt auf den Boden, dann wieder zu mir. Seine Augen sind jetzt dunkel vor Emotionen, die er nicht auszusprechen wagt. Schließlich sagt er knapp: „Nichts ist okay."

„Nash, wir müssen uns daran gewöhnen," sage ich leise, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

„Ich kann mich nicht daran gewöhnen," schießt er zurück, seine Stimme nun voller Frustration. „Und dann bedankst du dich auch noch für dieses 'tolle' Kompliment."

„Was hätte ich denn sonst tun sollen?" antworte ich, meine Stimme zittert. „Auch wenn es weh tut, Nash, die Wahrheit ist... Grayson ist mein Verlobter. Und ich kann nichts daran ändern."

Der Satz entgleitet mir, bevor ich ihn zurückhalten kann. Und in dem Moment sehe ich, wie Nashs Gesicht förmlich zerbricht. Seine Augen weiten sich, und ich merke, dass ich etwas gesagt habe, das ich nicht zurücknehmen kann.

„Nash, ich... es war nicht so gemeint," stammele ich verzweifelt.

Doch er unterbricht mich, seine Stimme schneidend: „Doch. Es war genauso gemeint." Er tritt einen Schritt zurück und schüttelt den Kopf. „Lass mich in Ruhe."

Bevor ich etwas sagen kann, dreht er sich um und geht. Ich bleibe allein zurück, mitten in diesem Flur, während die Stimmen und Musik in der Ferne verschwimmen. Warum habe ich das gesagt? Was ist nur los mit mir?

Graysons POV

Ich lehne lässig an der Wand, halb verborgen im Schatten, und beobachte die beiden. Leyla hat keine Ahnung, dass ich hier bin – und dass ich jedes einzelne Wort gehört habe. Ihre Verwirrung, ihre Unsicherheit... ich erkenne sie alle. Und das Beste daran? Es zeigt mir, dass mein Plan funktioniert.

Sie hat es gesagt. Sie hat Nash ins Gesicht gesagt, dass ich ihr Verlobter bin, dass es etwas ist, das sie akzeptieren muss. Ich kann nicht verhindern, dass ein triumphierendes Lächeln meine Lippen umspielt. Sie ist noch nicht ganz bei mir, aber sie bewegt sich in meine Richtung, ob sie es nun realisiert oder nicht.

„Alles läuft nach Plan," murmele ich leise zu mir selbst, während ich Nash davonstapfen sehe. Jetzt heißt es nur noch abwarten.