T h i r t y

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Kapitel: Ein Angebot und ein Abschied

Leylas POV

Es fühlte sich an, als ob die Luft im Raum schwerer geworden wäre. Mein Dad, Sean, Lisa, meine Mum, Grayson und ich saßen im Wohnzimmer, und die Gespräche drehten sich um nichts anderes als Graysons bevorstehende Tour. Zwei Wochen. Zwei Wochen, in denen er weg sein würde. Das letzte Mal, als er auf Tour war, kam es mir vor wie eine Ewigkeit – und jetzt, mit all diesen neuen, verwirrenden Gefühlen, wusste ich nicht, wie ich damit umgehen sollte.

„Es ist wirklich wichtig, dass ich dabei bin," erklärte Grayson. Seine Stimme war fest, und ich konnte die Entschlossenheit in seinen Worten spüren.

Sean nickte langsam. „Das verstehen wir, Gray. Aber du weißt auch, dass wir mitten in den Hochzeitsvorbereitungen sind. Es gibt so viel zu tun, und ehrlich gesagt könnten wir jede Hilfe gebrauchen."

„Ihr schafft das auch ohne uns," warf ich ein, bevor mein Dad etwas sagen konnte. Meine Stimme klang vielleicht selbstbewusst, aber in mir tobte ein Chaos.

Mein Dad schnaubte, schien aber nichts mehr dazu zu sagen. Stattdessen fragte Lisa, während sie den Kalender auf ihrem Handy durchblätterte: „Wann geht ihr genau los?"

„Diesen Samstag," antwortete Grayson und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Seine Augen ruhten kurz auf mir, bevor er wieder nach vorne sah. „In zwei Tagen."

„Wie lange?" fragte mein Dad, seine Stirn in tiefe Falten gelegt.

„Zwei Wochen," sagte Grayson.

Zwei Wochen. Mein Herz zog sich zusammen, und ich versuchte, den Schmerz zu ignorieren. Ich erinnerte mich daran, wie schlimm es das letzte Mal gewesen war. Jeden Tag hatte ich ihn vermisst, hatte darauf gewartet, dass er endlich zurückkam. Und jetzt sollte ich das Ganze noch einmal durchmachen?

„Okay," sagte meine Mum schließlich und nickte nachdenklich. „Wir kümmern uns um die Schule, Leyla. Mach dir darüber keine Sorgen."

Ich nickte, während die Gespräche weitergingen, aber meine Gedanken waren woanders. Immer wieder glitt mein Blick zu Grayson. Ich konnte einfach nicht aufhören, ihn anzusehen. Irgendetwas hatte sich seit gestern verändert, und ich wusste nicht, was es war. Es war, als ob eine unsichtbare Linie zwischen uns gezogen worden wäre, die ich nicht überschreiten durfte – und gleichzeitig wollte ich nichts anderes tun, als genau das zu tun.

Grayson POV

Ich konnte ihren Blick spüren, immer wieder. Es war fast unmöglich, nicht zu grinsen. Leyla dachte, ich würde es nicht bemerken, aber ich wusste genau, dass sie mich ansah. Es fühlte sich an wie ein stilles Geständnis, auch wenn sie es vielleicht selbst noch nicht verstanden hatte.

Ich lehnte mich zurück und ließ die Stimmen um mich herum verschwimmen. Die Tour würde alles ändern – das wusste ich. Zwei Wochen, in denen ich Leyla ohne Nash in meiner Nähe hatte. Zwei Wochen, um ihr zu zeigen, dass ich mehr als nur ihr bester Freund sein konnte. Zwei Wochen, um sie davon zu überzeugen, dass wir füreinander bestimmt waren. Der Gedanke ließ mein Herz schneller schlagen. Ich war bereit, alles zu tun, um sie für mich zu gewinnen.

Mein Handy vibrierte in meiner Hosentasche. Eine unbekannte Nummer. Ich runzelte die Stirn, entschuldigte mich und ging nach draußen, um den Anruf anzunehmen.

„Hallo?" fragte ich, meine Stimme etwas reserviert.

„Hey," kam die Antwort. Die Stimme war mir nur allzu bekannt.

Ich zog die Augenbrauen zusammen. „Was willst du?" fragte ich scharf.

„Ich habe ein Angebot für dich," sagte die Stimme ruhig, fast schon beiläufig.

„Was für eins?" Ich war genervt, aber auch neugierig.

„Lass uns treffen, und ich erzähle es dir." Die Worte waren zu glatt, zu perfekt gewählt.

Ich atmete tief durch, überlegte kurz und sagte dann: „Okay."

Ich legte auf und starrte für einen Moment auf mein Handy. Was auch immer dieses Angebot war, es würde nichts daran ändern, was ich vorhatte. Die Tour war mein Plan. Mein Moment.

Leylas POV

Ich sah Grayson durch das Fenster, wie er draußen telefonierte. Seine Haltung war angespannt, und ich konnte sehen, wie er sich nervös mit der Hand durchs Haar fuhr. Wer hatte angerufen? Ein Teil von mir wollte ihn fragen, aber der andere Teil hielt mich zurück. Vielleicht war es nicht meine Sache.

„Leyla?" Die Stimme meines Dads riss mich aus meinen Gedanken.

„Hm?" Ich sah auf, und alle Augen waren auf mich gerichtet.

„Grayson hat gefragt, ob du mit ihm auf Tour gehst," sagte Lisa mit einem leichten Lächeln.

Ich blinzelte, überrascht. „Was?"

Grayson kam in diesem Moment wieder ins Wohnzimmer, und unsere Blicke trafen sich. Für einen kurzen Moment schien die Zeit stillzustehen. Sein Blick war ruhig, aber intensiv, und ich konnte nicht wegsehen.

„Willst du mitfahren?" fragte Lisa erneut.

Ich spürte, wie mein Herz schneller schlug, und bevor ich es wirklich realisierte, nickte ich. „Ja, ich komme mit."

Graysons Gesicht hellte sich auf, und in diesem Moment wusste ich, dass ich eine Entscheidung getroffen hatte, die alles verändern könnte.

From Best Friend To Best Lover [Grayson Dolan fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt