From Best Friend To Best Lover [Grayson Dolan fanfiction]

T w e n t y - e i g h t

Kapitel: Verwirrung und Gewissheit

Leylas POV

Was tue ich hier?

Die Frage hämmerte in meinem Kopf, während ich meine Hand hastig zurückzog und Grayson ansah. Sein Blick war so intensiv, dass ich mich kaum rühren konnte. Es war, als könnte er durch mich hindurchsehen, meine Gedanken lesen, die Gefühle aufdecken, die ich selbst kaum verstand. Seine Augen funkelten mit einer Mischung aus Neugier und... Zufriedenheit? Oh Gott, warum grinste er jetzt so leicht?

Mein Herz raste, während meine Gedanken im Kreis liefen. Du hast einen Freund. Nash. Denk an Nash! Aber meine innere Stimme war schwach, wie ein Flüstern im Wind.

„Gray... können wir nach Hause?" Meine Stimme zitterte ein wenig, und ich hoffte, er würde es nicht bemerken.

Er nickte nur. „Natürlich."

Er nahm meine Hand, und ich spürte, wie mir das Blut heiß in die Wangen stieg. Der Regen prasselte unaufhörlich, als er mich zum Auto führte, und obwohl ich durchnässt war, schien es mir egal. Grayson öffnete mir die Tür, sein Gesicht war plötzlich neutral, kontrolliert. Ich setzte mich hinein, und er schloss die Tür hinter mir. Der Regen dämpfte die Welt draußen, ließ uns allein in einem kleinen Kokon aus Stille und Chaos.

Graysons POV

Der Regen verstärkte die Melancholie, die über der Stadt lag. Ich setzte mich ins Auto und drehte das Radio an. Shameless von The Weeknd lief, und ich musste leise lachen. Der Song passte perfekt. Die Worte „Who is gonna love you like me, like me?" hallten durch die Kabine, und ich konnte nicht anders, als Leyla kurz anzusehen. Sie starrte aus dem Fenster, so tief in Gedanken versunken, dass sie die Welt um sich herum völlig vergessen hatte.

Sie war so schön, auch jetzt, durchnässt vom Regen und völlig verloren in ihrer Verwirrung. Ich wusste, dass sie über das nachdachte, was zwischen uns passiert war. Der Abend war perfekt gewesen. Sie war mir so nah gewesen wie nie zuvor. Fast, dachte ich mit einem leisen Seufzen. Aber „fast" reichte mir nicht. Noch nicht.

Ich startete den Wagen und fuhr los. Der Regen schlug rhythmisch gegen die Scheiben, aber mein Blick wanderte immer wieder zu ihr. Leyla war mein Leben. Ich wusste es schon seit Jahren, aber sie brauchte noch Zeit, um es selbst zu erkennen. Und sie würde es erkennen. Es war nur eine Frage der Zeit. Ich war geduldig.

Leylas POV

Die Fahrt verlief still, aber nicht unangenehm. Doch die Stille war nicht beruhigend. Sie war schwer, drückend, wie ein Gewicht, das ich nicht abschütteln konnte. Meine Gedanken überschlugen sich. Was war das vorhin? Warum fühle ich mich so? Das ist Grayson. Mein bester Freund. Mein sicherer Hafen. Warum bekomme ich plötzlich Gänsehaut, wenn er mich ansieht?

„Danke, Gray," murmelte ich, als wir vor meinem Haus ankamen. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. Nicht nach dem, was passiert war.

Er legte seine Hand auf meine, und ich fühlte mich plötzlich wie eingefroren. Mein Atem stockte. Ich wollte weg, raus aus dieser Situation, bevor meine Gedanken mich überwältigten. Schnell griff ich nach der Tür, doch seine Stimme hielt mich auf.

„Warte."

Ich stoppte und sah zu ihm, als er ausstieg und um das Auto lief, um mir die Tür zu öffnen. Er half mir hinaus, und ich spürte seine Wärme, obwohl der Regen uns beide umgab.

„Ich hoffe, der Abend hat dir gefallen," sagte er leise, fast unsicher.

Ich nickte. „Sehr. Es war wunderschön." Meine Stimme klang fast fremd in meinen Ohren.

Dann beugte er sich vor und drückte einen Kuss auf meine Wange. Seine Lippen waren warm gegen meine kühle Haut, und eine Welle von Emotionen durchflutete mich. Gänsehaut. Wieder.

„Wir sehen uns morgen," brachte ich hastig hervor, bevor ich zur Haustür lief.

Graysons POV

Ich stand da und sah ihr nach, wie sie durch die Tür verschwand. Mein Herz hämmerte in meiner Brust, während ein triumphales Lächeln meine Lippen umspielte. Sie war durcheinander, das war offensichtlich. Und das war genau das, was ich wollte. Leyla begann, mich anders zu sehen. Ich spürte es. Es war nur noch eine Frage der Zeit.

„Wir sind füreinander bestimmt," murmelte ich leise in die Nacht, während der Regen weiterprasselte.

Leylas POV

Drinnen erwarteten mich meine Eltern. Meine Mutter begrüßte mich mit einem Lächeln, doch mein Vater war weniger subtil.

„Wo wart ihr?" Seine Stimme war neugierig, fast neckisch.

„Essen," antwortete ich knapp, während ich meine Schuhe auszog.

„Warum bist du nass?"

„Weil es regnet, Dad," erwiderte ich mit einem genervten Ton und lief zur Treppe.

„Was habt ihr noch gemacht?"

„Nichts!" Ich verdrehte die Augen. Doch sein nächster Satz ließ mich innehalten.

„Liebst du ihn?" Seine Stimme klang ernst, fast fragend.

„Dad!" Ich stürmte in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Unten hörte ich sein Lachen, und es machte mich nur noch wütender. Das ist nicht lustig! Überhaupt nicht.

Ich warf mich aufs Bett, doch die Ruhe, die ich suchte, blieb aus. Meine Gedanken rasten, meine Emotionen waren ein Chaos. Was ist los mit mir?

Mein Handy summte. Eine Nachricht von Nash, eine von Grayson, und ein Gruppenchat mit Riley und Mira. Ich öffnete Nashs Nachricht zuerst:

„Schatz, alles, alles Gute zum Geburtstag. Es tut mir leid, dass ich dir heute nicht gratuliert habe. Ich habe deinen Geburtstag verpeilt. Es ist einfach so viel los gerade. Ich hoffe, du verstehst das. Ich liebe dich."

Ich starrte auf den Bildschirm. Viel los? Was soll das heißen? Dennoch schrieb ich zurück: „Macht nichts, Baby. Es ist alles gut.♥"

Graysons Nachricht war kurz und direkt: „Ich hol dich morgen früh ab."

„Ok," antwortete ich, ohne groß nachzudenken.

Im Gruppenchat hatten Riley und Mira auf mich gewartet.

„Leylaaa! Erzähl, wie war's mit Grayson?"

Ich erzählte ihnen von dem Abend, doch als ich zum Teil mit dem beinahe-Kuss kam, herrschte plötzlich Funkstille. Was denken sie?

Als mein Handy erneut vibrierte, legte ich es genervt zur Seite. Ich konnte nicht mehr. Ich schaltete es aus und legte es weg.

Was ist bloß los mit mir?