Kapitel 13

1.6K 62 6
                                    

Wie ich diese mitleidigen Blicke hasse . Als ob es nicht schlimm genug wäre ,was passiert ist ,aber diese Mitleids Nummer kotzt mich am meisten an . Ich setzte ein falsches Lächeln auf ,immerhin will ich meinem Sohn den Geburtstag nicht vermiesen.

Mit der Zeit wurden es immer weniger Leute . Nur noch Mats ,Cathy und Erik waren da. Ja , richtig gehört . Erik ist noch immer da . Als hätte er nicht genug damit angerichtet hier aufzutauchen . Dann küsst er mich auch noch , alsob so alles wieder gut wäre.

"Kann Lukas heute bei dir schlafen ?",fragte ich Erik .
"Na klar . Nur heute oder das ganze Wochenende ?"
"Wenn du noch nichts vorhast , kann er gerne das ganze Wochenende bei dir bleiben "
"Ich hol ihn dann einfach am Sonntag ab ",murmelte ich .
"Weiß er es ?"
"Was ?",fragte ich ihn verwirrt.
"Das wir getrennt sind",flüsterte er .
"Ich hab es ihm noch nicht direkt gesagt , aber das kannst du doch machen . Inmerhin ja deine Schuld "

Darauf sagte er nichts mehr und wandte sich von mir ab. Ich wollte ihn auch nicht mehr länger sehen und stand auf um Lukas Sachen zusammen zupacken. 
"Wo ist meine Tasche ?",rief Lukas und ich hörte wie er gerade sein Zimmer verwüstete. Das hat er wohl von Erik . Der kann auch nicht normal nach Sachen suchen ,sondern muss alles durcheinander werfen.

"Hier ",kicherte ich und hielt ihm seine bereits fertig gepackte Tasche hin.
"Danke",strahlte er und fiel mir um den Hals .
"Viel Spaß bei Papa "
"Tschüss Mama ",lächelte er und rannte die Treppe runter, weshalb ich die Augen verdrehte .

Gerade mal zwei Wochen ist es aus , dass wir bei Marco eingezogen sind . Ich bin froh so einen besten Freund wie ihn zu haben . Ohne ihn würde ich mich wahrscheinlich jeden Tag im Bett verkriechen und mir die Augen aus dem Kopf heulen.

"Über was zerbrichst du dir denn schonwieder dein hübsches Köpfchen ?"
"Du solltest dich mal hören . Ist ja schlimm wie du redest ",meinte ich und ließ mich ins Bett fallen .
"Pass du mal lieber auf wie du mit mir redest , sonst ..."
"Sonst was ?",und zog eine Augenbraue hoch .
"Kannst du dir ne eigene Wohnung suchen ",lachte er .
"Gute Idee ",grinste ich und suchte meinen Laptop . Ich pflanzte mich auf die Couch und suchte nach Wohnungen , die ich mir auch leisten kann . Muss ich mir eben einen Nebenjob suchen .

"Das war eigentlich ein Scherz",murmelte Marco ,als er bemerkte ,dass ich nach Wohnungen suchte.
"Hab ich mir gedacht , aber ich werde trotzdem ausziehen "
Es ist nicht so als würde ich nicht gerne hier bei Marco wohnen. Ganz im Gegenteil , ich finds eigentlich ziemlich schön hier. Wer wohnt nicht gerne bei seinem besten Freund ? Aber ich hab einfach Angst davor , wenn wir jeden Tag aufeinander kleben , dass wir uns dann streiten und uns gegenseitig nur noch nerven . Ich will nicht ,dass wegen so einem scheiß unsere Freundschaft zerbricht.
"Kommt gar nicht in Frage ",sagte er und riss mir den Laptop aus der Hand .
"Hör auf mit dem Scheiß ,Marco . Gib mir jetzt den Laptop und lass gut sein",murmelte ich genervt und sah ihn bittend an .
"Nur wenn du mir versprichst , dass du nicht ausziehst ",grinste er .
"Dir ist schon klar , dass ich irgendwann ausziehem muss "
"Nein musst du nicht "
"Doch. Glaubst du ich will , dass Lukas Bekanntschaft mit einen deiner Betthäschen macht ",sagte ich vorwurfsvoll.

"Ey jetzt komm mal wieder runter",meinte er ruhig.
"Ne , gar nichts tu ich. Für Lukas ist das ganze schon schwer genug . Da muss er nicht noch die Schlampen die sein Onkel vögelt sehen ",pampte ich ihn an.
"Was soll denn der scheiß jetzt ?",fragte er mich verwirrt.
"Tut mir leid ",murmelte ich und zog mich in meinem Zimmer zurück.

Ich weiß doch selbst nicht ,wieso ich das gesagt habe. Mir wird gerade einfach alles zu viel. Genau so etwas wollte ich vermeiden . Ich hab keine Lust mit ihm zu streiten . Und überhaupt kann Marco am wenigstens dafür und er bekommt den ganzen scheiß ab . Er ist irgendwie immer derjenige an dem ich alles ablasse.
Tränen liefen über meine Wangen. Ich weiß nicht ,wieso ich weine ,aber ändern kann ich's auch nicht . Ich kroch unter die Bettdecke und drückte mein Gesicht in einen Polster.  Wieso tut das so weh ? Ich will ihn doch einfach nur vergessen . Ihn aus meine Kopf rausbekommen . Ich will mir keine Gedanken mehr darüber machen wie es weiter geht . Ich will es einfach nicht . Es kann so definitiv nicht mehr weitergehen . Ich lass meine schlechte Laune an Marco aus,obwohl er versucht mir zu helfen .

Ich hörte wie sich jemand dem Zimmer näherte und dann die Türklinke runterdrückte . Als nächstes spürte ich wie die Matratze runterging und mich jemand in seine Arme zog . Marcos Geruch stieg mir in die Nase . Wer soll es auch sonst sein ? Ich lehnte mich gegen ihn und beruhigte mich langsam durch seine Nähe . Manchmal braucht man nicht mehr als einfach nur in den Arm genommen zu werden . Ich benimm mich wie ein Gestörte und er ist immer so liebevoll zu mir . Eigentlich hab ich das gar nicht verdient .

"Sorry wegen vorhin "
"Schon okay "
"Nein ist es nicht . Ich bin wegen jeder Sache gleich genervt und mecker dich wegen jeder Kleinigkeit an "
"So ist das nunmal mit den kleinen Mädchen . Die werden eben schnell zickig ",lachte er und sah mich provozierend an .
"Ich zieh die Entschuldigung gleich wieder zurück ,du Arsch "
"Das Thema mit meinem Arsch hatten wir schonmal . Du bekommst einfach nicht genug von ihm ",grinste er dreckig.
"Dein fetter Hintern ist alles andere als geil ",lachte ich .  Wie nett wir doch immer miteinander umgehen .
"Fett ?",schnaubte er beleidigt .
"Och Schatzi , das wollt ich doch nicht",meinte ich mit verstellter Stimme .
"Ich wüsste das schon was ,wie du es wieder gut machen könntest ",raunte Marco und wackelte mit seinen Augenbrauen.

Was geht in ihm eigentlich vor? Marco schafft es nicht einen nicht zweideutigen Satz zu bilden.
"Was geht in deinem Kopf vor ?"
"Willst du das wirklich wissen ?"
"Nein ,lieber doch nicht ",lachte ich und beobachtete ihn von oben . Ganz bequem hier auf Marco . Ob es für ihn auch so angenehm ist ,kann ich nicht sagen . Er hat sich auf jeden Fall noch nicht beschwert .

"Was ist jetzt ?",fragte er mich , während er seinen Hosenknopf öffnete. What ? Mein er's jetzt wirklich ernst ?
"Oh mein Gott "
"Marco reicht auch ",grinste er.
"Du bist echt krank ",sagte ich lachend .
"Manche würden durchdrehen um mit mir zu schlafen und dich lässt das ganze völlig kalt "
"Tja , du bist auch mein bester Freund und man schläft nicht mit seinem besten Freund "

"Sagt wer ?"
"Ich ",und legte meinen Kopf auf seine Brust .
"Also ich wär micht davon abgeneigt"
"Sowas geht nie gut aus ",murmelte ich.
"Wer sagt das ?"
"Ich "
"Du Schlaumaier ",grinste er .
"Ich meins ernst . Da geht meistens die Freundschaft in die Brüche und sowas könnt ich nicht ertragen "
"Hast du mir gerade indirekt gesagt , dass du nicht ohne mich könntest ?"
"Ist doch nur die Wahrheit ",flüsterte ich.

"Du niedliches etwas ",lächelte er und kniff mir in die Wange .
"Niedliches etwas ? Dein ernst ?",lachte ich .
"Was besseres ist mir gerade nicht eingefallen "

A little too much | Erik DurmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt