Kapitel 47

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"Du wolltest mir noch was sagen",meinte Erik ,als er ins Bad kam um so wie ich seine Zähne zu putzen.Ich sah ihn nur durch den Spiegel an , antwortete ihm aber nicht , da ich nicht wusste über was ich jetzt noch unbedingt mit ihm reden muss.
"Ich weiß nicht was du meinst ",sagte ich und legte meine Zahnbürste beiseite.
"Sei nicht albern . Du weißt ganz genau was ich meine . Was war heute los?"
"Lass uns ein andermal darüber reden",winkte ich ab und legte mich ins Bett. Das letzte was ich jetzt wollte , war über den Streit von Liv und mir zu reden , da ich es gerade einigermaßen geschafft habe nicht ständig daran zu denken .

"Ich dachte wir wären schon wieder soweit , dass wir wieder miteinader über solche Dinge reden könnten",murmelte er vor sich hin . Er wusste ganz genau was er sagen musste , um mich zum Reden zu bringen . Weshalb er das provokant in meine Richtung murmelte und sich dann mit dem Rücken zu mir ins Bett legte .
"Könntest du damit aufhören "
Ich hasste es, wenn er so tat als wäre er enttäuscht und mir dann im Bett den Rücken zu wandte nur damit ich dann ein schlechtes Gewissen habe und ihm dann doch noch alles erzähle . Obwohl ich es manchmal gar nicht will.

"Ich weiß nicht was du meinst",antwortete Erik mir und ich spürte ,dass er sich in diesem Moment sein blödes Grinsen unterdrücken musste,da ich vorhin das gleiche gesagt habe .
"Ich hasse dich ",murrte ich , setzte mich im Schneidersitz aufs Bett und wartete bis Erik sich nun endlich auch umdrehte. Es dauerte nicht lange, was mich nicht besonders überraschte ,da er einfach zu neugierig war . Eriks Blicke durchbohrten mich und versuchten wahrscheinlich gerade meine Gedanken zu lesen .

"Ich würd gerade aber lieber was anderes tun als reden ",nuschelte ich gegen seine Lippen und hoffte ihn somit überzeugen zu können.
"Die Idee ist auch gut , aber ich will viel lieber wissen wieso ich euer Streitthema war " Ein genervter Seufzer verließ meine Kehle bevor ich begann ihm zu erzählen worum es in unserer Auseinandersetzung ging.

"Ich hab ja mal in diesem kleinen Café mit Liv gearbeitet. Wir haben uns gleich von Anfang an gut verstanden und irgendwann haben wir mal über den ganzen Scheiß geredet der passiert ist .Sie ist in dieser Zeit, wo es zwischen uns nicht ganz so rund lief einfach für mich da gewesen und sagen wir mal so , sie kann dich nicht wirklich leiden . Um ehrlich zu sein , hasst sie dich . In der Zeit ,wo ich wieder zu dir gezogen bin , hatten wir halt nicht so viel Kontakt . Ich hatte einfach zu viel Stress und sie hat ihre Familie besucht und irgendwie hab ich vergessen ihr zu erzählen , dass das zwischen uns wieder aktuell ist und Lukas und ich wieder bei dir wohnen "

"Ihre Reaktion kannst du dir wahrscheinlich denken ",meinte ich .
"Begeistert war sie wohl nicht",murmelte er nachdenklich .
"Du solltest vorher noch wissen , dass sie etwas stur ist "
"Dann passt ihr ja perfekt zusammen",unterbrach er mich mit einem Grinsen im Gesicht.
"Halt die Klappe und lass mich ausreden "

"Sie ist ein kleines bisschen durchgedreht und hat gemeint , dass du ein Arschloch bist , dass mir schonmal das Herz gebrochen hat und es sowieso wieder machen wirst in absehbarer Zeit",fasste ich ihre Reaktion kurz zusammen .
"Du weißt,d..."
"Ja,ich weiß,dass du es nicht nochmal machst . Hoff ich zumindest für dich . Ich hab dich ja nicht umsonst verteidigt "
"Tut mir leid , dass sie dich nicht leiden kann ",fügte ich noch hinzu .
"Naja , so wirklich verübeln kann ich's ihr ja nicht . Sie kennt wahrscheinlich nur die Story mit dem Ausrutscher und nicht wie ich sonst so bin "
Ich hatte kaum was Gutes von Erik erzählt. Aber wer erzählt einer Freundin schon gerne die schönen Dinge einer Berziehung, wenn man von dem Typ betrogen wurde ? Keiner denk ich mal . Zumindest ich , ich wollte eigentlich nur die ganze Wut rauslassen und ihn zur Sau machen , was in so einer Situation für mich auch okay ist.

"Lad sie doch mal zu uns ein ",schlug er vor . Sofort gingen die Alarmglocken bei mir an . Ein Treffen mit Erik und Liv in einem Gebäude könnte etwas unschön ausgehen . Da würden wohl so einige Beleidigungen von Liv's Seite kommen und Erik müsste sich diese dann anhören ohne auch nur einmal zu Wort zu kommen .
"Keine so gute Idee "
"Willst du sie mir nicht vorstellen ?"
"Nein,aber ich denke sie braucht noch ein wenig Zeit "

Ich hatte nicht mal mehr die Möglichkeit etwas zu sagen , da bereits Eriks Lippen auf meinen lagen .
"Wofür war das jetzt ?"
"Weil ich dich liebe und du trotz dem ganzen Scheiß jetzt bei mir bist " Am liebsten hätte ich jetzt ein lautes 'Aww' von mir gegeben .
"Du bist manchmal echt niedlich",grinste ich .
"Ich zeig dir gleich mal wie niedlich ich bin "lachte er und zog mich noch näher an sich ran . Der kleine Abstand der uns noch trennte , war mein Babybauch. Wie soll es auch anders sein , fanden seine Hände ihren Platz auf meinem Bauch,worauf unser Baby reagierte und gleich mal 'hallo' auf eine für mich etwas schmerzhafte Art und Weise machte .

"Musste das sein ? Dein Sohn oder deine Tochter hat gerade geschlafen ",zischte ich , da er oder sie den ganzen Tag schon genug getreten hat .
"Ich bin mir echt nicht mehr sicher was es wird . Es konnte ein kleiner Fußballer sein oder auch ein sehr aktives Mädchen "
"Hoffentlich wird es ein wenig ruhiger als Lukas. Zwei so hyperaktive Kinder könnte echt anstrengend werden "
"Ach was , sonst würde uns doch langweilig werden ",lachte Erik . Die Angst hab ich eher weniger . Ein bisschen mehr Ruhe wär schon nicht schlecht . Auf der anderen Seite wäre es auch komisch , wenn Lukas ruhig wäre und nicht die ganze Zeit herumsausen und lachen würde .

"Wir könnten schon langsam mal das zweite Kinderzimmer streichen und einrichten "
"Nur keinen Stress. Wir haben ja noch ein paar Monate ",lachte ich . Sechs Monate sind noch eine lange Zeit ,aber wahrscheinlich haben wir es zum Ende hin wirklich wieder stressig . Da wir 1) noch nicht wissen was es wird , 2) uns lange nicht entscheiden können wie das Zimmer aussehen soll und 3) hat Erik in dieser Zeit noch viele Spiele ,was heißt , dass er oft im Training sein wird und er danach keine Nerven hat Möbel aufzustellen.

A little too much | Erik DurmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt