Kapitel 74

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"Guten Morgen",wurde ich von Erik begrüßt,der neben mir mit Emily auf der Brust im Bett lag.
"Morgen",nuschelte ich und rutschte an die beiden näher heran.
"Ich hab Frühstück gemacht",lächelte Erik und deutete mit dem Kopf Richtung meines Nachschrankes, wo tatsächlich ein Tablett mit Essen und vor allem einer großen Tasse Kaffee stand.
"Danke",murmelte ich und war etwas überrascht über sein Verhalten. Es ist bestimmt eine halbe Ewigkeit aus , dass er mir Frühstück ans Bett gebracht hat.Nicht dass es mir nicht gefallen würden , es war nur unerwartet. Naja sagen wir mal so, nach dem was die letzten Tage so passiert ist ,hab ich mit einem Frühstück eben nicht gerechnet.

"Ich war vorhin bei Lukas, der noch tief und fest schläft. Und unsere Kleine hier hat schon ihr Fläschchen bekommen und..."
"Und schläft schon wieder",beendete ich seinen Satz mit einem kleinen Lächeln im Gesicht. Meine Worte von gestern waren anscheinend doch nicht umsonst und auch wenn er ihr nur das Fläschen gegeben hat , immerhin hat er etwas gemacht.
"Ich leg Emily wieder in ihr Bett",meinte Erik und war kurz darauf verschwunden,sodass ich mich meinem Frühstück widmen konnte.

So schnell er weg war, war er auch wieder da und schmiss sich wieder in unser Bett,sodass das Tablett fast von meinem Schoss rutschte . Das hätte schöne Kaffeeflecken gegeben.So gerne ich auch einen Spruch von mir gegeben hätte, dass er mal aufpassen soll, verkniff ich es mir. Auch wenn es mir schwer fiel.

Keiner von uns beiden sagte irgendetwas. Wir lagen beide nur stumm nebeneinander im Bett und diese einst angenehme Stille verwandelte sich schnell in eine ziemlich unangenehme. Während ich wartete ,dass Erik vielleicht etwas sagt, schlürfte ich meinen Kaffee , damit die Situation nicht ganz so komisch war.

"Ist zwischen uns eigentlich alles okay?",unterbrach er die Stille und sah zu mir rüber.
"Ich weiß es nicht"
"Ich glaub in den letzten Tagen sind einfach zu viele Sachen auf einmal passiert",meinte Erik.
"Es war einfach alles so stressig. Du warst die ganze Woche fast nie zu Hause und die Kinder haben das auch mitbekommen. Du weißt ja wie anstrengend es werden kann wenn beide auf einmal was von dir wollen. Der Besuch von Mario hat wahrscheinlich auch einen Teil dazu beigetragen, ganz zu schweigen von dem Streit zwischen uns beiden wegen Marco. Ich bin eigentlich für den ganzen Mist hier verantwortlich. Es tut mir leid, und nein es ist nicht deine Schuld, diesmal bin echt ich der Buh-Mann",ließ ich das längst überfällige aus mir rauß.

"Lassen wir das jetzt mal hinter uns. Es sind ein paar Dinge nicht so gelaufen wie sie hätten sollen und in nächster Zeit bin ich auch wieder öfters da, aber du weißt ja wie wichtig die Spiele für uns waren"
"Und das mit Marco lassen wir auch bitte ein für alle mal Vergangenheit sein,okay?Denn diese Diskussionen führen nur zu Streitereien und auf die würde ich gerne verzichten"
"Das klingt doch nach einem guten Plan",lächelte ich zaghaft und verschränkte unsere Hände ineinander. Mein Kopf fand seinen Platz auf seiner Schulter und eine Weile saßen wir wieder nur stumm da, nur das wir diesmal diese Stille genossen. Musste man auch, denn wir wussten nie wie lange es dauern würde bis entweder Lukas wach wurde und was zum Essen wollte oder bis Emily wach wurde und unterhalten werden wollte.

"Wäre es unangebracht wenn wir jet..."
"Ja wäre es",lachte ich und schlug ihm gegen die Brust. Wir haben es endlich geschafft mal alles zu klären, ohne das der eine auf den anderen sauer ist und an das einzige was er denkt ist Sex.

"Aber ich steh auf unangebracht",fügte ich hinzu und setzte mich kurzerhand auf seinen Schoss um meine Lippen auf seine zu pressen,was Erik in den Kuss hinein schmunzeln ließ.

Als Erik gerade dabei mir mein Shirt abzustreifen,bildete ich mir ein Lukas Stimme zu hören, weshalb ich mich widerwillig von Erik löste.
"Was machst du?",nuschelte er gegen meinen Hals und machte weiter wie zuvor.
"Hörst du das auch?",fragte ich ihn und drückte ihn etwas von mir weg.
"Nein,ich hör hier gar nichts",murmelte er und zog sich schnell sein Shirt über den Kopf.

"Doch. Lukas ist wach",meinte ich und kletterte von seinem Schoss runter,denn das musste unser Sohn wirklich nicht sehen.
"Das bildest du dir nur ein",erwiderte er und schon zog er mich wieder auf sich,sodass ich auf seiner Hüfte saß.
"Wenn du keine Lust hast, ist das okay",kam es gespielt beleidigt von ihm.

"Du weißt gar nicht wie sehr ich das gerade möchte,aber unser Sohn kommt jeden Moment ins Zimmer und ich denke du möchtest ihm nur ungern erklären,was wir beide hier treiben",grinste ich und legte meine Lippen nochmal auf seine, bevor ich aufstand und wieder in mein Shirt schlüpfte.

Erik stützte sich mit den Unterarmen im Bett ab und schüttelte nur den belustigt den Kopf als ich Richtung Tür ging. Ich war mir ziemlich sicher,dass er vor der Tür stand,aber trotzdem öffnete ich sie langsam,denn wenn Lukas noch schläft,könnte ich wieder zurück ins Bett.

"Gute Morgen,mein Kleiner",lächelte ich und hob ihn hoch. Ich hab mich also doch nicht geirrt.
"Morgen",nuschelte dieser nur verschlafen und vegrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Mit Lukas bepackt, ging ich zurück zum Bett und grinste Erik siegessicher an und konnte mir einen 'Ich hab's dir doch gesagt' Blick nicht verkneifen.

A little too much | Erik DurmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt