Kapitel 52

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Können wir nicht noch zu Papa fahren ?“,schmollte Lukas und schob seine Unterlippe nach vorne.
„Papa ist doch um diese Zeit schon zu Hause“,erklärte ich ihm.
„Oh.Können wir ihn dann irgendwann wieder mal besuchen?“
„Vielleicht“,meinte ich und konzentrierte mich wieder auf die Straße .

„Kann ich heute in den Pool ?“,kam schon die nächste Frage aus ihm heraus geschossen.
„Wenn du möchtest“,versuchte ich die Nerven zu bewahren. Diese ständige Fragerei während dem Autofahren war extrem anstrengend.
„Gehst du dann mit mir schwimmen ?“ „Mal gucken,okay?“ Ich bekam darauf nur ein Murmeln und war heil froh ,dass wir zu Hause angekommen waren.

„Hallo Papa“,schrie er schon als ich noch nichtmal die Haustür hinter mir geschlossen hatte. Seine Schuhe warf er in die nächste Ecke und dann sah ich ihn nur noch Richtung Wohnzimmer stürmen . Ein Seufzer verließ meine Kehle währenddessen ich die Schuhe dort hinstellte, wo sie eigentlich hin gehörten .

„Wo wart ihr denn?“,fragte mich Erik, der gerade nur in Badehose bekleidet die Treppe runterkam. „Einkaufen“,murmelte ich und schlüpfte aus meinen Schuhen. Als ich bemerkte , dass ich noch immer auf seinen Oberkörper starrte, wandte ich schnell meinen Blick ab und schüttelte leicht den Kopf. Einfach nicht hingucken, dann fällt es auch nicht schwer sich zusammen zu reißen .

„Habt ihr was für Marie besorgt?“ Ich nickte darauf . Ich war gerade nicht in rede Stimmung.
„Darf ich mal vorbei?“,fragte ich Erik,da ich hoch gehen wollte um mir was anderes anzuziehen . Es war unglaublich heiß draußen und die Luft im Auto war trotz Klima auch stickig. Er hätte mich einfach vorbei lassen können , aber stattdessen zog er mich an sich ran und machte Anstalten mich zu küssen. Ich konnte ihm noch ausweichen ,sodass seine Lippen nur meine Wange berührten . Es passte einfach gerade nicht so zu tun als wäre gestern Abend nichts passiert.

„Wegen gestern Abend“,begann er zu rede und verfolgte mich bis ins Schlafzimmer.
„Nicht jetzt.Lukas sucht dich bestimmt schon im ganzen Haus“,wich ich einem Gespräch aus . Es war ja nicht mal gelogen . Lukas suchte ja wirklich nach ihm .

„Gefunden“,rief Lukas und stürmte auf Erik zu , der ihn hoch hob und an sich drückte.
„Na mein Großer“
„Gehst du mit mir schwimmen?“,bettelte er ihn an ,worauf Erik nur nickte. Er hatte dem Anschein nach sowieso vor ins Pool zu gehen.
„Zieh dir deine Badehose an und warte im Wohnzimmer .Ich komm sofort“,sagte er und ließ Lukas wieder runter damit dieser in sein Zimmer laufen konnte.

„Ich möchte mich gerne umziehen“ Ich gab ihm ein Zeichen ,das er rauß gehen sollte,damit ich mich in Ruhe umziehen konnte, aber anstatt einfach zu gehen , setzte er sich provokant aufs Bett.
„Können wir bitte nochmal miteinander reden ?“
„Ja später aber nicht jetzt“,gab ich genervt von mir . Mir war heiß , ich wollte meinen Bikini anziehen und mich abkühlen , aber auf keinen Fall wollte ich jetzt mit ihm über gestern abend reden .

„Später sagst du dann du bist zu müde. Ich kenn dich einmal zu gut“,behauptete er .
„Wenn du mich gut genug kennen würdest,wüsstest du , dass jetzt der perfekte Zeitpunkt ist sich zu verpissen“,grinste ich ihn falsch an und ging ins angrenzende Badezimmer. Ich schloss die Tür ab damit ich  wenigstens hier meine Ruhe hatte. Es ist doch nicht so schwer zu begreifen, dass ich jetzt einfach keine Lust hatte. Ich würde doch später mit ihm reden .Immerhin müssen wir das endlich klären . Wahrscheinlich wäre es wohl besser gewesen gleich gestern alles zu klären , aber in dem Moment wollte ich ihn einfach nicht sehen und für mich sein .

„Ich geh dir sowieso so lange auf die Nerven, bis zu von freiwillig mit mir redest“,grinste er als ich aus dem Bad kam . Hab ich schon mal erwähnt, dass er sich für sein Alter manchmal echt kindisch verhält? Ich schloss die Schlafzimmertür damit Lukas nicht alles mitbekam auch wenn er schon unten im Wohnzimmer war.

Womöglich hatte er sogar recht. Er würde wirklich nicht locker lassen , also wieso nicht gleich alles klären und meine Nerven nicht überstrapazieren? Ich wusste nicht wirklich wie ich anfangen sollte oder besser gesagt wo . Der Streit von gester ging auf meine Rechnung obwohl es nicht mal meine Absicht war. Ich wollte ihm das alles nicht unterstellen . Erik war nicht so , dass er einem nur etwas vorspielt . Hoffte ich zumindest. Sonst hätte ich mich in all den Jahren ziemlich geirrt was seine Persönlichkeit anging .

Ich setzte mich einfach mal zu ihm aufs Bett , in der Hoffnung , das er vielleicht etwas sagen würde.
„Es tut mit leid“,kam es über meine Lippen.
„Was tut dir leid ?“ Mir war klar,dass ihm eine Entschuldigung alleine nicht genügen wurde. Er wollte eine Erklärung für alles .

„Mach's mir nicht so schwer okay ?“,bat ich ihn .
„Ich weiß selbst , dass meine Aktion im Krankenhaus echt scheiße war. Und die ganzen Unterstellungen hätten auch nicht sein müssen .Ich sollte einfach aufhören über früher nach zu denken und endlich nach vorne schauen .Vor allem sollte ich dir nicht ständig unter die Nase reiben was passiert ist und dir Schuld an allem geben“,beendete ich meine kleine Rede.

„Ich weiß,dass ich Scheiße gebaut habe und euch damit verloren habe und ich will euch auf keinen Fall nochmal verlieren. Ich hab einen dummen Fehler gemacht und nicht nachgedacht“ Keiner von uns beiden wagte es den Blickkontakt zu unterbrechen . Wir haben beide Fehler gemacht , zu denen wir auch stehen.

„Gestern als du mir gesagt hast, dass du an meiner Liebe zweifelst , hab ich schon wieder rot gesehen. Ich dachte echt du würdest noch auf dem dummen Gedanken kommen alles einfach wieder zu beenden. Weißt du welche Angst ich hatte? Ich kann nicht mehr ohne meine kleine Familie sein.Naja bald nicht mehr so kleine“,redete er weiter und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Aber nur für einen kurzen Moment ,dann wurde sein Blick wieder nachdenklich .

„Geb ich dir wirklich das Gefühl dich nicht zu lieben?“,brachte er nachdem eine Weile Stille herschte, die Frage über die Lippen , die ihn anscheinend schon länger beschäftigte. Ich schüttelte schnell den Kopf . Natürlich nicht .

„Wieso hast du es dann gestern gesagt?“,fragte er mich und ich merkte, dass ich ihn damit verletzt hatte.
„Es ist mir so rausgerutscht“
„Also hast du dir darüber Gedanken gemacht“,stellte er fest. Fragend sah er mich an als ich nach einiger Zeit immernoch nicht antwortete. Ich nickte einfach nur.

„Auch wenn ich gesagt habe,dass ich mich entliebt habe.Ich wollte das nicht und es stimmt auch nicht. Ich hab nie aufgehört dich zu lieben.Ich kann mir ein Leben ohne dir nicht mehr vorstellen. Ich liebe dich mehr als alles andere“

Sein Blick war so intensiv und durchdringlich .Seine Worte waren Honig für meine Seele. Meine Zweifeln waren nun alle beseitigt und ich wollte nichts mehr als in seinen Armen zu sein .
„Ich liebe dich auch“,lächelte ich zaghaft und legte eine Hand auf seine Wange um ihn näher an mich ran zu ziehen . Da Erik zu lange brauchte um endlich seine verdammten Lippen auf meine zu legen , schloss ich den Abstand zwischen uns und küsste ihn zaghaft. Als er aber den Kuss nicht erwiderte ,löste ich mich von ihm und sah ihn enttäuscht an. Was sollte das ? Er mied Augenkontakt, stand vom Bett auf und ging zur Tür .

„Was wird das ?“,fragte ich ihn nun komplett verwirrt.
„Ich liebe dich, aber vielleicht solltest du dir mal über deine Gefühle klar werden“
Wie bitte? Ich hoffte innerlich , dass ich mich verhört hatte. Ich war doch diejenige , die ihm gestern noch gesagt hat , wie sehr ich ihn liebte . Und jetzt das ?
„Wenn du mich gerade verarschen willst , ist es echt ein schlechter Zeitpunkt dafür“,presste ich unter zusammen gebissenen Zähnen hervor.

„Ich mein es ernst“
„Ich hab dir gestern gesagt, dass ich dich liebe wie am ersten Tag und jetzt soll ich mir über meine Gefühle klar werden ? Tickst du noch ganz richtig ?“,fuhr ich ihn an .
„Würdest du dann ständig an unserem Glück zweifeln ?“,fragte er mich un ließ mich mit dieser Frage alleine im Schlafzimmer zurück.

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Hey♡
Wahrscheinlich kommt heute noch ein Teil , da ich sehr Nacht aktiv bin in letzter Zeit ^^

Uhm ,was haltet ihr von Erik's Reaktion ?

A little too much | Erik DurmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt