Kapitel 43

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Ich wäre ja noch gerne etwas länger im warmen Wasser liegen geblieben und hätte die Ruhe genossen , aber nur überkam mich schon wieder die Übelkeit , weshalb ich so schnell es ging aus der Wanne hüpfte , ein Handtuch um meinen Körper wickelte und mich über die Kloschüssel beugte. Während ich mir hier schön die Seele aus dem Leib kotzte , spürte ich auf einmal wie mir jemand die Haare zurück hielt .

"Geh weg ",meinte ich nur und musste mich schonwieder übergeben . Die Person hinter mir schien das herzlich wenig zu stören und hielt weiterhin meine Haare zurück damit ich sie mir nicht vollkotzte , worüber ich letztendlich doch ganz froh war . Ich spülte meinen Mund aus und putzte mir die Zähne um diesen ekelhaften Geschmack aus dem Mund zu bekommen .
"Was machst du hier ?",fragte ich Erik . Obwohl es eher nur ein Flüstern war.
"Ich wollte dir Lukas wieder bringen und da du uns die Tür nicht aufgemacht hast , hab ich den Ersatzschlüssel benutzt "
"Geht's dir wieder besser ? Hast du dir was eingefangen ?",fragte er mich .
"Geht schon wieder ",winkte ich ab und schlang meine Arme um meinen Körper ,da ich nur im Handtuch bekleidet vor ihm stand .
"Sicher ?  Das sah gerade eben noch ganz anders aus "
"Mir geht's gut ",murrte ich und schlurfte ins Schlafzimmer um mir etwas anzuziehen .

"Soll ich Lukas lieber wieder mit zu mir nehmen ?"
"Nein , schon okay "
"Brauchst du irgendwas ? "
"Nein , ich komm schon zurecht",murrte ich genervt und ging ins Wohnzimmer , wo ich auf Lukas stieß . Wie soll es auch anders sein , saß er vor dem Fernseher .

"Na, mein Kleiner . Wie war's ?"
"Super , aber ich hab voll Hunger",schmollte er .
"Ich schau mal was wir noch zu Hause haben ",meinte ich .  Wie ich schon erwartet habe , war der Kühlschrank so gut wie leer. Das war der Nachteil wenn man eine Freundin wie Liv hatte .
"Soll ich Pizza bestellen ?",flüsterte mir Erik ins Ohr. Ich nickte nur und versuchte wieder Abstand zwischen uns zu bringen. 
"Willst du auch was ? "
"Eine große Magherita "

***

Erik sah mich belustigt an und schüttelte dabei mit dem Kopf .
"Ich versteh dich nicht ",meinte er.
"Wieso denn ?",fragte ich ihn und biss vom letzten Pizzastück ab .
"Gerade eben hast du noch gekotzt was das Zeug hält und jetzt isst du eine ganze Pizza"
"Ihh . Sowas sagt man nicht , wenn man isst , Papa ",schimpfte Lukas und boxte Erik leicht gegen die Schulter .
"Entschuldigung ",grinste Erik .

"Gott , ist mir schlecht ",sagte ich und hielt mir den Bauch .Vielleicht war die ganze Pizza doch zu viel des Guten .
"Wundert mich ehrlich gesagt nicht",lachte Erik .
"Ich geh spielen ",rief Lukas und war schon dabei in sein Zimmer zu laufen .

"Wie geht's dir ?"
Beschissen.
"Ganz gut ",log ich . Stimmte ja auch fast . Wenn man den Fakt weg lässt , dass ich von ihm schwanger bin und mit der Situation komplett überfordert bin  .
"Du weißt , dass du mit mir über alles reden kamnst "
"Ich will aber nicht mit dir reden . Du kannst wieder gehen oder brauchst du noch irgendwas ? Danke für die Pizza übrigens ",presste ich angepisst hervor .
"Ich werd ganz sicher nicht gehen, wenn ich weiß , dass etwas nicht mit dir stimmt ",sagte er und stellte sich mit verschrenkten Armen vor mich hin.

"Wieso machst du's mir so schwer ?",fragte ich ihn verzweifelt.
"Was mach ich denn ?"
"Du verstehst es nicht ",murmelte ich .
"Dann rede doch endlich "
"Wieso verschwindest du nicht einfach ? Verschwinde doch endlich aus meinem Leben damit ich dich vergessen kann ",warf ich ihm an den Kopf und hoffte, dass er sich wirklich verpissen würde.

"Ich liebe dich doch . Ich will nicht , dass du mich vergisst , okay ? "
"Geh bitte ",bat ich ihn .
"Erst wenn du mir sagst was mit dir los ist "
"Was los ist ? Du willst wirklich wissen was los ist ? Ich bin schwanger , verdammt . War's das was du wissen wolltest ? Bist du jetzt zufrieden?",rief ich aufgebracht .
"Wie du bist schwanger ? Ich dachte echt das mit uns könnte vielleicht wieder was werden und dann lässt du dich von Marco schwängern . Ich fass es nicht "schrie er und schlug mit der Faust gegen die Wand . Er stöhnte schmerzerfüllt auf  und hielt sich seine Hand .

Ich suchte nach meiner Handtaschen und kramte , als ich sie endlich gefunden hatte , nach dem Ultraschallbild.

Erik lief wie ein Verrückter im Wohnzimmer auf und ab und murmelte unverständliches Zeugs vornsich hin.
"Was hast du dir dabei gedacht ?",fragte er mich .
"Das Kind ist von dir . Herzlichen Glückwunsch du wirst Papa",meinte ich kalt und drückte ihm das Ultraschallbild gegen die Brust .
"Was ?"
"Du hast mich schon verstanden . Könntest du jetzt bitte meine Wohnung verlassen ?"

"Ich werde Vater ",murmelte er vor sich hin , während ich versuchte ihn Richtung Tür zu bringen .
"Vielleicht "
"Wie vielleicht ?"
"Ich weiß noch nicht ob ich das Baby behalten werde ",gestand ich ihm und beobachtete ihm beim Schuhe Anziehen .

"Aber wieso ? Das ist doch unser Baby. Wir wollten doch immer noch eins "
Ja früher wollten wir das als wir noch zusammen waren .
"Wollten wir . Aber wir sind nicht mehr zusammen und ich weiß nicht ob ich es schaffe noch ein Kind alleine groß zu ziehen ",antwortete ich ihm .
"Gib uns doch noch eine Chance",meinte er.
"Geh doch einfach , Erik ",flüsterte ich unter Tränen und schlug ihm mehrmals gegen die Brust . Meine Tränen wurden immer mehr und flossen ununterbrochen über meine Wangen . Erik blieb wie angewurzelt stehen und versuchte mich irgendwie zu beruhigen , doch anstatt das ich aufhörte zu heulen ,verlor ich den Boden unter meinen Füßen und krallte mich an Erik fest um nicht zu fallen .

A little too much | Erik DurmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt