Kapitel 80

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Hey :)
Wieder ein Kapitel ♡
Viel Spaß beim Lesen :D
Kennt jemand von euch ' New Hope Club'? Wenn nicht, hört euch die Jungs mal an ;)
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"Lukas?",machte ich meinen Sohn auf mich aufmerksam und ging in die Hocke um ungefähr auf gleicher Höhe mit ihm zu sein.
"Lukas?",wiederholte ich mich, da er seine Aufmerksamkeit der verschlossenen Tür vor ihm schenkte und mich dabei einfach links liegen ließ.
"Ja?"
"Du musst jetzt ganz vorsichtig sein, okay? Papa hat bestimmt noch Schmerzen und wir wollen doch auf sein Knie aufpassen, damit er bald wieder mach Hause kommt, ja ?"
"Kann ich jetzt rein?",fragte er mich hibbelig und hatte seine Hand bereits auf der Türklinke.
"Ja aber sei vorsichtig",meinte ich noch. Man konnte es ja nicht oft genug sagen und so aufgeregt wie er gerade war, bin ich mir nicht sicher, ob er auch wirklich realisiert hat was ich ihm gesagt habe.

"Da ist ja mein Großer",lächelte Erik und fuhr die Lehne des Bettes hoch.
"Ich hab den Sturz gesehen",begann  ihm Lukas  gleich ganz aufgeregt zu erzählen und setzte sich auf die Bettseite, die Erik extra für ihn freigemacht hatte.
"Tut's doll weh?",bombadierte er seinen Dad mit Fragen und starrte mit großen Augen Eriks Gipsfuß an.
"Geht schon"

"Will da jemand etwa aus dem Maxi-Cosi?",fragte ich meine Tochter und löste den schmallen Gurt um ihren Bauch um sie hoch zu heben. Lukas und Erik unterhielten sich so angeregt,dass ihnen gar nicht auffiel,dass wir beide auch noch da waren.
"Dein großer Bruder quaselt so viel, sodass dein Daddy dich gar nicht begrüßen kann",murmelte ich, während Emily sich mit meinen Haaren spielte und ab und an mal daran zog, weshalb ich meine Haare hinter meine Ohren strich. Mit einem Quengeln ließ sie mich wissen,dass sie alles andere als begeistert davon war.
Wenigstens machte sie so auf uns aufmerksam, sodass Erik auch bemerkte,dass wir hier waren.

Mit Emily auf dem Arm setzte ich mich auf den Stuhl, der neben seinem Bett stand und starrte unbeholfen Löcher in die Luft. Inmerhin wusste ich ja nicht wie seine Laune heute war und ich wollte auch nichts Falsches sagen, denn ich wollte vermeiden,dass er mich vor den Kindern anschreit.

"Ich glaube da möchte jemand zu dir",lächelte ich und legte ihm Emily in die Arme.
"Wie geht's denn meiner kleinen Prinzessin?",fragte er sie woraufhin sie ihr süßestes Grinsen auspackte und so etwas ähnliches wie lachen versuchte, was unglaublich niedlich klang.
"Ja geht's dir gut",grinste er und kitzelte sie am Bauch,was sie nur noch mehr zum Quiecken brachte.

"Haben die Ärzte schon gesagt wann du nach Hause darfst?"
"Voraussichtlich noch diese Woche"
"Das klingt doch schon mal ganz gut. Besser zu Hause als im Krankenhaus",meinte ich, obwohl ich mir nicht sicher war, ob das wirklich so gut war, denn das hieß, dass ich seine Stimmungsschwankungen ab jetzt den ganzen Tag lang ertragen musste. Da konnte ich nicht einfach abhauen und sagen, dass ich morgen mal wieder vorbei komme.

"Das Knie hat uns das ganze Wochenende versaut", begann er auf einmal  von etwas ganz anderem zu reden.
"Wichitg ist nur, dass du wieder fit wirst. Alles andere ist erstmal Nebensache und das Wochenende lässt sich ja nachholen",meinte ich und war selbst von mir überrascht woher diese einfühlsame Art gerade kam, denn eigentlich war ich noch immer etwas sauer auf ihn und irgendwie hat er es wieder mal geschafft es mich vergessen zu lassen.
"Das kann ja noch eine Weile dauern bis mein Knie wieder funktionstüchtig ist",murmelte er niedergeschlagen und drückte Lukas fest an sich.
"Wir schaffen das schon"

"Ich hab Hunger",schaltete sich Lukas ein und spielte an dem Schuh seiner Schwester rum.
"Gott ja, ich sterbe vor Hunger. Dieses Essen hier ist schrecklich" Krankenhausessen war jetzt kein Sternememü, aber daran gestorben ist wohl noch keiner.

"Hier um die Ecke kann man Pizza kaufen. Ich geh schnell runter und hol eine",meinte ich und schnappte mir meine Handtasche.
"Nimm lieber eine zweite mit",rief Erik mir hinterher und klatschte mit Lukas ein.

***

Die Besucher und Krankenschwestern sahen mich alle an als hätte ich eine an der Klatsche nur weil ich mit zwei Pizzakartons durch die Gänge spazierte. Die hatten wohl noch nie das Vergnügen das Essen zu probieren, dass den Kranken hier vor die Nase gesetzt wird. Ein Glück,das es dann so überaus nette Menschen wie mich gibt, die Pizza mitnehmen, damit die kranken Leute nicht verhungern.

"Wie gut das schon riecht",schwärmte Erik beim Öffnen der Kartons  und so schnell konnte ich gar nicht gucken war das erste Stück schon zur Hälfte verschwunden.
"Du bist die beste Mama",nuschelte Lukas mit vollem Mund, weshalb ich ihn warnend ansah.
"Mit vollem Mund wird nicht gesprochen",versuchte er mich nach zu machen, nachdem er runter geschluckt hat.
"Lach ruhig. Irgendwann wirst du mir dafür dankbar sein,dass du ein paar Manieren hast. Deine Freundin wird es gar nicht toll finden, wenn du mit vollem Mund sprichst,dass ist nämlich echt eklig",erklärte ich ihm woraufhin er mich nur entgeistert ansah und Erik  zu lachen begann.
"Du brauchst auch nicht lachen, denn du redest auch oft genug mit vollem Mund",meinte ich. Es war keine Überraschung von wem Lukas das wohl hatte, denn was sein Papa macht, muss er natürlich nachmachen.

"Finden Mädchen das wirklich eklig?",richtete Lukas seine Frage an Erik.
"Ich rede auch manchmal mit vollem Mund und deine Mama liebt mich trotzdem",behauptete er.
"Ich hab aber nie gesagt,dass ich es gut finde"

"Entschuldigen Sie wenn ich Sie unterbreche, aber Ihr Essen Herr Durm",unterbach uns die Krankenschwester und stellte das Tablett auf den Tisch neben dem Bett.
"Vielen Dank",gab Erik daraufhin gespielt freundlich zurück und versuchte damit von den Pizzakartons abzulenken, welche die Krankenschwester skeptisch musterte.
"Ach der Kleine war so hungrig. Sie wissen ja wie Kinder sind ",lachte ich und räumte die leeren Kartons schnell weg.
"Sehr glaubwürdig das ein Fünfjähriger so viel isst"
"Die hat so komisch geguckt, da musste ich doch etwas sagen",verteidigte ich meinen nicht gerade klugen Einfall.

A little too much | Erik DurmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt