Kapitel 42 (Taddl)

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Zusammen mit Emily machte ich mich auf den Weg, in ihr Zimmer. Sie deutete mir mit einer Handbewegung einzutreten, was ich auch tat. Sie machte es sich auf dem Stuhl gemütlich, während ich mich auf ihrem Bett nieder ließ. Niemand von uns sagte etwas, denn niemand fand die richtigen Worte dafür. Ich krallte meine Finger in das Bettlaken, in der Hoffnung mir würde irgendwas einfallen, was ich sagen könnte. Die Braunhaarige tippte irgendwas in ihr Handy ein und hatte dabei so eine seltsame Miene aufgelegt.

Emily unterbrach die Stille als erste:"Also wegen der Sache von letztens. Ähm... das tut mir leid. Ich denke ich bin einfach nicht in der Lage, mich geschlagen zu geben". Ich war überrascht. Soetwas hat ich von ihr nicht erwartet. Sie sah ein, dass sie etwas falsch gemacht hatte. "Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen, dass es dir etwas bringen würde, wenn du mich und Manu trennst?", ich konnte jetzt nichts anderes sagen. "Ich hatte gehofft, dass du dann wieder zu mir kommst". Sie richtete ihren Blick zum Boden, sie wollte mir nicht in die Augen schauen. "Das ist...ähm ich weiß nicht was ich darauf antworten soll außer, dass ich Manu liebe und es auch immer tun werde".

Sie richtete ihren Blick wieder nach vorne und starrte mich eindringlich an. Ich hielt ihrem Blick ohne Probleme stand. Wollte sie von mir, dass ich etwas sagte? Doch erneut fing sie das Sprechen an. "Ich möchte dir ein Angebot machen", jetzt verstand ich garnichts mehr. "Was für ein Angebot?", in meiner Stimme klang leise Neugierde auf. "Ich werde dir und Manuel nie mehr im Weg stehen, wenn..." "Wenn was?", meine Stimme war verlangend. "Wenn du mich küsst." Mein Mund öffnete sich und ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte. "Ähm...also...ich", fing ich an doch brachte keinen ordentlichen Satz zustande. Was hatte sie da gerade von mir verlangt? "Also nochmal, wenn du mich jetzt noch ein einziges mal küsst, dann lass ich dich und Manu inruhe". "Und was wenn das wieder einer deiner Tricks ist und Manu genau dann rein kommt, wenn wir uns küssen?". "Ach komm schon Taddl. Als könnte ich kontrollieren, wann Manuel rein kommt". Das war ein Argument.

"Nur ein Kuss?", fragte ich kleinlaut. Sie nickte einfach nur und erhob sich vom Stuhl. Schritt für Schritt ging sie auf mich zu und sorgte so dafür, dass ich mich immer unwohler fühlte. Sie stellte sich vor mich und sah mich erwartungsvoll an. Komm schon Taddl, es ist ja nur ein kleiner Kuss. Er muss dir ja nichts bedeuten, oder? Langsam stand ich auf und ging einen Schritt auf sie zu. Sie platzierte ihre Hände an meinem Nacken und kam mit ihrem Geschicht, meinem immer näher. Sie schloss ihre Augen, doch ich konnte nicht. Wenn ich meine Augen schließen würde, müsste ich zu sehr an Manu denken. Unsere Lippen kamen sich immer näher und ich bekam ein schlechtes Gefühl in der Magengegend. Als würde es ein großer Fehler sein sie jetzt zu küssen. Ich hörte aber nicht darauf, wenn ich es hinter mich gebracht hab, habe ich Manu endlich für mich und niemand würde sich uns in den Weg stellen. Unsere Lippen berührten sich und sie fing an ihre leicht zu bewegen. Ich erwiederte jedoch nicht. Wir wurden unterbrochen als plötzlich die Zimmertür auf ging.

Ich bemerkte es erst nicht, doch als ich dann eine bekannte Stimme hörte, blieb mir die Luft weg: "WAS WIRD DAS DENN HIER WENN'S FERTIG IST?". Ich hörte Manu schreien, was mich aufschrecken ließ. Schnell stieß ich Emily weg und sah ihn geschockt und traurig an. In seinem Gesicht konnte ich aber nichts außer Wut erkennen. "Manu das ist nicht das wonach es aussieht", versuchte ich mich aus der Schlinge zu ziehen. Doch zu allem Übel krallte sich Emily an meinen Arm und dachte garnicht daran, ihn los zu lassen. "Tja Manu, du hattest deinen Spaß, jetzt gehört Taddl wieder mir". Manu schien ihre Aussage kein Stück zu interessieren, denn er kam langsam, seeeehr langsam auf mich zu, auch seinen Kopf hatte er gesenkt. Ich sah ihn nur verwundert an. "Wirklich Manu das war-", weiter kam ich nicht, denn Manu packte mich am Kragen und drückte mich gegen eine Wand.

Es wunderte mich immer wieder, wie stark er war. War das überhaupt noch Manu, oder hatte wieder der Andere übernommen, weil Manu zu verletzt war? "WIE KONNTEST DU NUR DU BASTARD?!" Er ist so laut geworden, dass ich stark zusammenzuckte. "Wirklich Manu es war nichts. Sie hat mich einfach geküsst, ich hab nichts damit zu tun." Ich merkte wie Manu's Gesichtsausdruck sich zwar nicht änderte, aber ihm Tränen in die Augen stiegen. Er sah so verletzt aus, das brach mir mein Herz. Er senkte seinen Blick und nuschelte etwas, was ich fast nicht verstand. "Ich dachte du liebst mich", diesen Satz konnte ich nur auf eine Art und Weise beantworten:"Das tue ich doch auch", in der Hoffnung er würde sich damit etwas beruhigen, hob ich seinen Kopf an und üsste ihn. Er drückte mich aber weg und fixierte mich an der Wand. "Spinnst du? Denkst du wirklich, dass ich nach dieser Aktion weder Lust noch Nerven habe, dich zu küssen? Diese Lippen lagen gerade noch auf Emily's. Ehrlich gesagt mache ich das nicht mehr mit.", zum Ende hin wurde er immer leiser. "Wie meinst du das?", fragte ich mit zittriger Stimme, denn unter meinen Augen hatten sich schon richtige Wasserfälle gebildet. "Es ist aus...", ich wollte meinen Ohren nicht trauen. Er ließ meine Handgelenke los und drehte sich weg. "Mit jemandem wie dir, will ich nichts mehr zu tun haben. Sprich mich nie wieder an und halte Abstand. Ich kann nicht mehr in deiner Nähe sein", mit diesen Worten entfernte er sich von mir. Er ging einfach aus dem Raum. "Ich kann alles erklären, glaub mir. Komm wieder zurück!", rief ich ihm hinterher, doch er machte nicht die Anstalten, stehen zu bleiben. Ich sank angsam auf dem Boden zusammen. Ich konnte nicht mehr. Ich habe meiner großen Liebe das Herz gebrochen.



Ein neuer Anfang (GLPaddl)Where stories live. Discover now