Kapitel 44

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Ich weiß nicht recht Taddl.
Lange hatte ich überlegt wie ich diesen Satz hätte vormulieren sollen. Tippte ihn jedoch so ein und schickte ihn auch so ab. Schnell sah ich wie der Name des Kontaktes nach oben fuhr und dort 'online' stand. Es waren unten die blauen Häckchen zu sehen und schnell wechselte das 'online' in 'schreibt...' Die paar Sekunden kamen mir vor wie eine Ewigkeit.
Bitte lass es mich wenigstens versuchen. :(
Lange überlegte ich nicht und tippte sofort eine Antwort ein:
Na gut ich werd mir alles anhören, aber wenn du mich auch nur in einem Punkt anlügst, ist es aus.
In der folgenden Nachricht bedankte er sich und ich konnte mir gut vorstellen wie es von außen aussah: Taddl liegt weinend auf seinem Bett und wartet auf meine Nachrichten. Als ich dann geschrieben habe, dass ich mit ihm rede ist er aufgesprungen und hat wie ein kleines Kind gekreischt. Musste sich lustig anhören mit seiner tiefen Stimme.
Wir machten aus, dass wir uns morgen bei mir treffen und dort reden. Wenige Momente später machte sich mein Magen bemerkbar. Ich erhob mich von der Tür und machte mich auf den Weg in die Küche.
Kurz darauf hatte ich mir Bacon (classic) mit Buttertoast gemacht und begann am Esszimmertisch zu essen. Als dann das Festmahl beendet war, trug ich die Teller in die Küche und legte sie neben der Spühle ab. Was jetzt? Sollte ich noch kurz mit Taddl schreiben? Nein, das würde bestimmt komisch rüberkommen. Genau ich sollte mal wieder ein Video drehen. Blitzschnell rannte ich die Treppen hoch zu meinem Zimmer. Mein Stuhl fiel fast um als ich Platz auf ihm nehmen wollte, so eilig hatte ich es. Mit einigen Mausklicks öffnete ich mein Aufnahmeprogramm und Happy Wheels.

"So dann bewerten den Part mal schön und lasst ein paar Kommentare dar. Tschühüss." Ich fuhr meine Tastatur auf der Schreibtischschublade wieder rein und lehnte mich in meinen Sessel. Wieder machte sich die Langeweile in mir breit. Da fiel mir ein, dass ich noch was mit Emily zu klären hatte. Schnell erhob ich mich und richtete meinen Blick auf die Opferliste. Leon's, Alex' und Ben's Namen waren durchgestrichen. Kevin's Name prankte schon länger nicht mehr dort. Er hat Emily verlassen und sich auch für alles bei uns entschuldigt. Eigentlich schien der Junge ganz nett zu sein, aber ich hatte es trotzdem nicht nötig ihn nochmal zu sehen.
Am Fuße der Treppe angekommen schlüpfte ich in meine Schuhe und in meine Jacke. Ich hatte mir schon einige Male den Kopf darüber zerbrochen, wie ich sie töten könnte. Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus als mir der perfekte Plan einfiel. Gerade wollte ich zur Tür hinausstürmen als es klingelte. Genervt riss ich diese auf und blickte in kein Gesicht, sondern auf zwei Einkaufstüten. Bestimmt Mama. "Schatz, könntest du mir schnell helfen, die Tüten sind sehr schwer?", ja es war meine Mutter. "Ja warte kurz.", war meine Antwort. Ich nahm ihr eine Tüte ab und sie atmete erleichtert aus. "Danke." Ich antwortete nur mit einem Brummen und trug meine Tüte in die Küche. Meine Mutter folgte mir und stellte auch ihre ab. "Könntest du mir beim Kochen helfen, wenn es nicht zu viel verlangt ist?" Ich stimmte zu und fing an die Einkäufe aufzuräumen, die meine Mutter mitgebracht hatte. "Was gibt es denn heute zum Abendessen?", fragte ich neugierig. "Darüber konnte ich mir jetzt zwar nicht so viele Gedanken machen, aber ich denke es wird Spaghetti Cabonara geben." Nach kurzen überlegen fiel mir ein, dass sie ja den ganzen Nachmittag bei Freundinnen verbracht hatte. Sie war wahrscheinlich auf den letzten Drücker einkaufen gewesen. In Windeseile hatten wir das Essen gemacht und begannen auch es zu verspeisen. Mein Vater komnt immer etwas später Nachhause, deswegen würde es sich nicht lohnen ewig zu warten.
Das Abendessen hatten wir sehr schnell beendet und ich verlor langsam aber sicher meine Geduld. Ich wollte jetzt einfach zu Emily um meinen Plan in die Tat umzusetzen. Meine Mutter befand sich schon im Wohnzimmer und schaute Fernseh. So was brauche ich denn alles? fragte ich mich selber. Ich nahm mir ein Messer aus dem Messerblock und ging wieder zur Haustür. "Mama ich bin noch etwas draußen spazieren!", rief ich nach oben. "Ok, aber pass gutvauf dich auf. Du weißt ja, dass draußen dieser Mörder sein könnte der deine Schulkamaraden umgebracht hat!" Wenn du nur wüsstest. Ich hatte ein leichtes Grinsen aufgestzt und öffnete die Haustür. Diesesmal ohne, dass es klingelte. Meine Hände vergrub ich in meinen Hosentaschen. Aufgrund des Messers war ja kein Platz mehr in der Jackentasche. Mit schnellen Schritten, machte ich mich auf den Weg zu Emily's Haus. Ich klingelte und tippte ungeduldig mit dem Fuß auf dem Boden herum. Die Tür wurde geöffnet und Emily stand mir gegenüber. Sie sah mich abfällig an. "Was willst du hier?" "Mit dir reden. Darf ich rein kommen?" "Warum sollte ich dich rein lassen? Immerhin hast du Taddl weh getan." "Seit wann interessierst du dich für das was Taddl fühlt? Das war dir doch bisher auch immer egal gewesen", wenn das mal kein guter Konter war. Sie sah mich einige Sekunden prüfend an, ging dann aber auf die Seite und ließ mich rein. Sie deutet mir ihrem Finger auf die Treppe zu ihrem Zimmer. "Lass uns in mein Zimmer gehen, da sind wie ungestört." Wo sie recht hatte. Doch ich wollte nicht wirklich mit ihr reden, nicht ohne Grund. "Könntest du mir eventuell kurz die Toilette zeigen". Es gab jetzt zwei Mölichkeiten:
A. Sie sagt mir einfach nur wo es ist und ich müsse improvisieren.
B. Sie geht in das Bad und ich kann meinen Plan wie geplant durchführen.
"Ja warte ich zeig die wo es ist". Sie ging vorraus und öffnete eine Holztür. Ich ging ihr hinterher und schloss die Tür hinter mir. Jetzt oder nie.

Ein neuer Anfang (GLPaddl)Where stories live. Discover now