NAEMIS SICHTWEISE
Es war ein ganz normaler Abend mit den Jungs. Das einzige komische war, dass sich Niall an kein Mädchen ranmachte. Sonst waren Harry und er nur an der Bar, um ein paar Bräute aufzureißen. Heute nicht. Er trank auch nicht so viel Alkohol wie sonst, ich hatte ihn schnell eingeholt in der Anzahl der Biergläser.
Als wir das erste mal Party gemacht hatten, waren die Jungs erstaunt das ich Bier trinke.
Ich bin eher der Kumpeltyp, wenn es auf Freunde ankommt. Ich habe mehr männliche als weibliche Freunde, was sich bei den Jungs auch nochmal bestätigte. Wer also für eine Party Brüste und Bier brauchte, ich bin dabei. Was jetzt aber nicht heißt, dass ich ein Flittchen bin. Aber ich schweife vom Thema ab.
Niall war zwar an der Bar, sprach aber mit keinem einzigen Mädchen. Ich saß meistens mit Liam, Louis und Zayn am Tisch,da diese ja Freundinnen hatten, und guckten Harry und Niall dabei zu, wie sie ihre Nummer abzogen. Manchmal war es echt lustig mit anzusehen, vor allen Dingen wenn sie schon betrunken waren. In diesem Zustand konnte man sie an Wäscheleinen aufhängen und sie würden nichts merken,einschlafen und am nächsten würden sie sich fragen, wie sie da hin gekommen sind. Das hatten wir auch irgendwann mal vor.
Aber diesen Abend war es nur Harry der betrunken an der Bar rumhing und kläglich scheiterte irgendeine aufzureißen. Wir schreitenden langsam auf Mitternacht zu und Liam sagte das wir jetzt besser mal gehen. Er warf sich Harry über die Schulter, der wirklich schon so voll war, dass er nur noch scheiße labert. Im Van schlief Harry sofort ein. Er träumte wahrscheinlich gut, da er sich an Liam ankuschelte. Ich schaute mich im Auto um. Da waren Harry und Liam, neben Liam ist Louis, der verträumt aus dem Fenster sah. Dann waren da noch Zayn, der Musik hörte und Niall der wieder auf meiner Schulter einschlief. Alle waren ruhig. Niemand redete. Niall murmelte im Schlaf und es hörte sich so an als würde Harry antworten. Sie hatten sozusagen ein Gespräch. Ich sah zu Liam, der mit leerem Blick auf den Boden starrte und lächelte.
Warum kann ich keine Gedanken lesen? In einigen Momenten wünschte ich es mir. Zum Beispiel jetzt, was wohl Liam gerade denkt? Und woran hat Niall gedacht, als er halb auf mir lag? Bei meinem Auftritt bei X-Faktor, was haben da die fünf gedacht? Zu viele Fragen und keine Antworten.
Eigentlich war es gar nicht so weit von der Bar bis zum Haus. Man konnte locker laufen, wenn man kein Weltstar war. London ist sowas wie die Hauptstadt von One Directionopololis. Da konnten wir nicht einfach auf der Straße laufen, außer wir wollten zu Boden gerammt werden. Einmal wurden meine Schuhe geklaut. Da hat jetzt irgendwo ein Mädchen meine roten Vans. Die waren nicht mal neu. Das waren meine ersten roten Vans. Man bin ich sauer auf die. Ich hab das nicht mal gemerkt. Bis dann auf einmal meine Schuhe weg waren. Wie haben die das hinbekommen? Wenn Paul nicht aufpasst, meine Schuhe locker sind, mir kurz der Schuh wegrutscht und bevor ich den hatte, war der weg. Der andere auch, nur zwei Sekunden später. Der war aber noch an meinem Fuß, der wurde einfach weg gerissen. Ich stand da und schrie: "Niall meine verdammten Schuhe sind weg! Wer hat meine Schuhe?" Ich bin sauer auf dieses Mädchen. Vielleicht sind es auch zwei.
Wir waren mitten in London, nicht mal in der Nähe vom Haus. Da musste ich barfuß durch die Menschenmenge. Paul hatte wahrscheinlich innerlich schon aufgegeben, die Mädels von uns zu halten. Äußerlich musste er selbst gucken, dass er nicht gleich tot auf den Boden liegt.
Ich sah das Haus langsam am dunklen Horizont auftauchte. Es lag etwas abgelegt auf einem Hügel in London. Es war groß und bestand aus schwarzen Ziegelsteinen. Doch es sah trotzdem modern aus. Auf den Ziegelsteinen ist ein Flachdach. Ich lächelte, denn das ist mein zweites zu Hause. Zu meinem ersten flieg ich morgen. Ich freute mich, aber auch irgendwie nicht.
"Alles okay?" Ich erwartete das Liam mich das fragte, aber es war Louis der mich anstarrte.
"Ja klar, warum nicht?"
"Man sieht es an deinen Augen."
"Oh wirklich?"
"Ja, geht es um morgen? Dein zu Hause, das deine Freunde dir nicht mehr geschrieben haben." Woher weiß der das alles?
"Ja, woher weißt du das?" Er zeigte mit seinen rechten Zeige- und Mittelfinger auf seine blauen Augen.
"Wirklich aus den Augen?! Louis du machst mir Angst." Er lächelte.
"Ich mach gerade selbst Angst.", sagte er und lächelte weiter.
Der Van stoppte. Ich hörte schon wieder Mädchen Geschreie.
"Auf ins Gefecht.", sagte Liam und warf sich wieder Harry über. Ich weckte Niall auf. Die Tür ging auf und ich fühlte wie meine Augen langsam absterben. Ich guckte natürlich gleich in den ersten Blitz von einer Fotokamera. Ich kniff die Augen zu und tastete mich aus dem Wagen. Harry brabbelte etwas. Liam ging vor und wir hinter her. Er warf Harry auf sein Bett und deckte ihn zu. Wir standen alle um das Bett herum und guckte Harry beim schlafen zu. Er öffnete leicht die Augen, sah uns und lallte: "ich liebe euch alle." Er hickste und fiel wieder in seinen Schlafzustand. Wir lächelten gingen vor die Tür, Liam machte das licht aus und schloss leise die Tür zu.
Ich lag im Bett und konnte nicht einschlafen. Ich drehte und wendete mich, aber ich fand keine angenehme Schlafposition. Ich schnappte mir meine graue Jogginghose, zog sie über meine Shorts. Ich nahm mir meine Jacke und verschwand auf unsere Terrasse. Sie war recht groß und es waren dort drei Liegen und drei Stühle. Ich machte kein Licht an, ich wollte ja nicht dass einer der Jungs mich mitbekam. Ich setzte mich auf eine Liege. Es war stockfinster und schon lange nach Mitternacht. Die Sterne standen am Himmel und ich beobachtete sie. Es war einfach traumhaft. Ich schloss die Augen um den Moment zu genießen.
Wenn jetzt ein normales Leben hätte, was würde ich tun? Klar jetzt gerade würde ich schlafen. Ich würde jeden morgen gucken was die Jungs geschrieben haben. Ich würde ganz normal zur Schule gehen.
Gott wäre mir langweilig.
"Schön nicht war?",sagte eine Stimme zu meiner rechten. Ich schrie auf und griff nach dem erst besten Gegenstand der mir in die Hände kam. Es war ein Kissen und ich warf es in die Richtung der Stimme.
"Alles ok? Hab ich dich erschreckt.", fragte die vertraute Stimme.
"Nein überhaupt nicht.", antwortete ich sarkastisch. Ich hab gerade einem fremden Jungen sarkastisch geantwortet. Wie leichtsinnig bin ich den geworden?
"Oh das tut mir leid." Ich erkannt langsam die Stimme. Ich saß kurzatmig auf der Liege mit einem weiteren Kissen in der Hand, um nach ihm zu werfen, wen er mich angreifen würde. Mit einem Kissen? Ich bin dumm. Der Jung rutschte ins Licht und ich erkannt einen blond-braunen Haarschopf. Es war Niall.
"Man wie lange sitzt du da schon?"
"Länger als du. Du hast nicht mitbekommen das ich hier liege. Du hast dich einfach auf die Liege gelegt, als wäre hier niemand."
"Du hättest ja einen Ton sagen können." zischte ich wütend.
"Hab ich doch. Tschuldigung das ich dich erschreckt habe, aber wirklich ein Kissen? Wenn ich ein Vergewaltiger wäre, dann würde mich das nicht bremsen." Ich musste lachen.
"Also, ich tippe mal darauf das du nicht schlafen kannst.", fing er an. Mittlerweile schaute er wieder in den Himmel.
"Ja und du auch."
"Ich sitz hier fast jede Nacht."
"Jede?"
"Ja.", sagte er trocken.

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Sweet Dreams
Roman d'amourEin einfacher Brief und ihr Leben änderte sich. Eine einfache Frage und das ganze Leben stellte sich auf den Kopf. Ein einfaches 'JA' und schon war sie Teil der wohl weltberühmtesten Boyband der Welt. Naemi Glendale, 6. Mitglied von One Direction...