Sweet Dreams

Part 50

NAEMIS SICHTWEISE

Der Wind war angenehm warm und zog seine Kreise durch die Luft. Er strich die Grashalme und sie bewegten sich leicht in der Luft. Man hörte die Wellen rauschen, sie brachen an der Klippe, dem Stein, in kleine einzelne Wellen und flossen zurück in die Tiefen des Meeres. Ein paar Vögel zogen durch den warmen Wind, manche von ihnen riefen ihren Artgenosse etwas zu, andere flogen stumm umher. Die Sonne stand noch am Horizont, nicht tief auch nicht hoch. Gerade so, dass man denken könnte es wäre Nachmittag, obwohl es schon in die Abendstunden ging. Der Sommer halt. Der Platz, die Klippe, hatte sich nach all den Jahren nicht verändert. Es war alles genauso wie vor vier Jahren, damals 2013 als Niall mich zum ersten mal nach Galway gebracht hatte.
Nun saßen wir hier, ich, gelehnt an seinen Oberkörper, sein rechte Hand ein geschlungen in meinen Hände. Seine linke Stütze sein Körpergewicht. Er hatte seinen Kopf auf meinem abgelegt und schaute friedlich in die Weiten des Meeres. Manchmal platzierte er leichte Küsse in meine Haare und lächelte in sie hinein. Alles war so ruhig und friedlich, kein unnatürliches Geräusch zerstörte die Idylle.

„Weißt du noch vor vier Jahren?", murmelt Niall sanft. „Als ich dich hierher gefahren habe, mit den verbunden Augen." Ich lächelte sanft und drückte seine Hand. „Natürlich."
„Gott war ich da aufgeregt. Glaub mir, ich mein ich wollte dir nichts sagen und wir sind auch erst Monate nach diesem Tag zusammengekommen, aber verdammt, ich hab mich sehr in dich verknallt." Ich lachte kurz und ließ seine Hand nicht los.
„Aber was alles seitdem passiert ist. 2013 war eine Achterbahn, die ganze Tour, das erste Mal um die Welt und du. Vor allem DU bist passiert. Aber auch die Jungs, wie wir alle zusammen gefunden haben und jede einzelne Show, in jeder einzelnen Arena, oh man Arenen. Jetzt nur noch Stadien und damals noch Arenen. Und nach der Tour, die ganze Promo für Midnight Memories. Das scheint alles so lange her, aber ich kann mich noch, wie als wäre es gestern passiert, daran erinnern. Weißt du noch, wie wir eine ganze Stunde beim 1DDay zusammen moderieren durften? Und ich konnte meine Augen und Hände nicht von dir lassen? Hach das war toll. Oder als wir gefragt wurden, wie viele Beziehungen wir schon hatten und du einfach eiskalt null gesagt hast? Ich konnte Fill's Herz bis nach Los Angeles brechen hören." Niall stoppte kurz und ließ mich lachen.

„Ehrlich, der Junge hat mich gehasst, wahrscheinlich immer noch. Die Blicke, die er mir zugeworfen hat, jedes Mal wenn ich dich von der Schule abgeholt habe. Ich sag dir, wenn Blicke töten könnten, dann wäre ich schon lange unter der Erde. Aber was er bei der einen Party abgezogen hat-"
„Bitte Niall lass uns nicht darüber sprechen, wie Fill versucht hat mit mir rum zumachen, obwohl er genau wusste, du bist nur wenige Meter im nächsten Raum.", unterbrach ich ihn.
„Zumindest hat er aber schon sehr genau zugeguckt, als ich dich geküsst habe. Das war gut wirklich, es ihn direkt ins Gesicht zu reiben.
Aber auch nach dem 1DDay die Zeit in New York und auch Weihnachten mit dir, alles war so zauberhaft. Als ich in dem Laden für Snapbacks alles ausprobiert habe und wir nicht mitbekommen haben, dass Leute uns draußen gesehen haben. Und am nächsten Tag waren überall die Fotos von mir und dir kuschelnd am Fenster des Ladens. In der Nacht, wo wir am Timesquare umher gelaufen sind, komplett ignoriert von allen, konnten wir Händchen halten und tausende von Bilder machen, das war so herrlich.

Dann Silvester und mein einzigartiger Neujahrskuss, alles mit dir. Waren wir nicht bei dieser Silvester Party, die auch im TV zu sehen war? Kurz vor Mitternacht sind wir raus auf einen nicht so vollgestopften Balkon und wir haben gewartet bis zur letzten Sekunden und ich konnte dich endlich küssen. Den ganzen Abend hatte ich darauf gewartet. Immer nur dein „bester Freund" zu sein, war ein bisschen anstrengend." Niall hielt kurz inne und lachte leise über „nur besten Freund".

„Gut danach dem Management zu erklären, dass meine mysteriöse Freundin du bist war nicht einfach. Deren Gesichter als wäre das so unmöglich und auch gar nicht verständlich. Es tut mir leid, wenn man mir so eine wundervolle Person, die charakterlich auch einzigartig spitzenhaft ist, dann kann ich leider nicht widerstehen. Und ich kann bis heute nicht verstehen, was sie gegen diese Beziehung haben. Umso besser, dass wir Modest los geworden sind." Ich grinste ein wenig.

„Aber dazu später mehr in meinem Monolog."
„Ach das wird hier länger?", grinste ich breit und Niall nickte.
„Mach es dir gemütlich, ich werde hier über die letzten vier Jahre reden und wie du weißt, ist da vieles passiert."