Kapitel 40 - yon'juu

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Das warme süßliche Blut floss mir augenblicklich die Kehle hinunter und ich spürte wie es mir mit jedem Schluck besser ging. Ich trank so gierig das mir das Blut schon an den Mundwinkeln runter auf das T-Shit tropfte.

Akamon zappelte wild und versuchte immer wieder mich von ihm weg zu drücken. Meine Hände umschlossen seine Handgelenke und ich drückte ihn auf das Sofa so das er nun lag.

Ich löste mich von ihm und mit einem Schwung setzte ich mich auf ihn drauf. Immer noch nicht satt biss ich ihm in eine andere Vene und das Blut schoss sofort in meinen Mund.

"Schmecke ich denn so gut?", gab er sichtlich geschwächt von sich. Ich nahm noch einen letzten großen Schluck und ließ ihn dann los, löste mich und stieg von ihm runter.

Sein Gesicht war Leichenblass und er atmete schwer als er sich mühevoll aufsetzte.

"So ist das also. Ich habe schon lange Zeit darüber gegrübelt was oder wer du bist. Ich zerbrach mir viele Nächte lang den Kopf. Mir fiel nämlich auf, dass du immer dünner wurdest, obwohl du immer ordentlich gegessen hast. Doch im Krankenhaus hast du dich innerhalb 2 Tagen wieder erholt. Ich versicherte mich immer das die Wachen dir immer genügen zu essen gaben doch auch hier wurdest du trotzdem immer dünner und kraftloser. Doch jetzt ist einiges Klar. Du brauchst kein Essen, du brauchst Blut, da du ein Vampir bist."

An meinen Händen klebte immer noch sein Blut und ich leckte mir meine Finger um ihn zu provozieren. Seine Augen verengten sich und ich wischte mir mit meinem Arm das Blut aus dem Gesicht und schaute ihm tief in seine grünen Augen.

Seine Mine wurde zu einem bemitleideten Blick und er legte mir ein Taschentuch aus Stoff, dass er sich aus der Hosentasche zog, auf den Schoß.

"Wie diese wunderschönen grauen Augen, die wie Messerstiche einen durchbohren, sich langsam in ein leuchtendes gefährliches Rot färbt. Einfach wunderschön. Yoshima.. Es tut mir so leid. Ich wusste ja nicht das du Blut brauchst um zu überleben. Hätte ich das gewusst, hätte ich dich niemals hungern lassen. Wenn du meine Frau wirst werde ich sicherstellen das du immer Nahrung hast. Das verspreche ich dir."

Mit emotionslosen Blick schaute ich ihn an und in der nächsten Sekunde stand ich auf.

"Ich brauche dich nicht um zu überleben, dass kriege ich auch alleine hin."

Ich wandte mich zur Tür und wollte mich von den Wachen wieder in meine Zelle bringen lassen, um diesem Typen nicht mehr sehen zu müssen. Er machte mich echt krank.

"Und was ist mit deinem Aniki, Zero?" Ruckartig blieb ich stehen, doch drehte mich nicht um. "Er wird es wohl nicht mehr lange ohne Nahrung aushalten. Es sind jetzt nämlich schon 3 Wochen seit er im Kerker sitzt. Wielange kommt ihr denn ohne aus? 4 Wochen, 5 Wochen? Soweit ich weiß ist das Hungergefühl eines Vampirs wie die Hölle auf Erden, verbunden mit physischen und psychischen Schmerz. Und wenn ihr an Hunger stirbt, bleibt ihr weiterhin bei bewusstsein und empfindet noch eine ganze Weile lang diese höllischen Schmerzen, ehe ihr dann entgültig stirbt."

Wut und Trauer stieg in mir auf. Stimmt, wie konnte ich so egoistisch sein. Jetzt wo Akamon weiß was wir sind, wird er uns damit quälen. Ich kann das Zero nicht antun, dachte ich und meine Gedanken kreisten durcheinander.

Langsam drehte ich mich um und meine grauen Augen bohrten sich in seine grünen. Er grinste triumphierend.

"Ich werde dafür sorgen das ihr beide genügend Nahrung bekommt und ich werde ihm seine Freiheit wieder geben."

Jigoku Tenshin - Der HöllenengelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt