Kapitel 58 - go'juu'hachi

77 6 0
                                    

Ich riss mich von ihm los und wollte weiter laufen, doch ich wurde wieder festgehalten. Langsam ging er mir echt auf die Nerven.

"Hey warum weinst du denn?" Er setzte einen bemitleideten Blick auf. Ich wischte mir die Tränen weg und stand mich ihm gegenüber.

"Ich weine nicht. Siehst du?" Ich schaute mit meinen grauen Augen tief in seine blauen.

"Was war da vorhin? Kanntest du da jemanden? Wieso bist..."

"Sei leise! Das geht dich gar nichts an, was interessiert es dich überhaupt? Warum gehst du nicht wieder zu deinen reichen Eltern die dir jeden Tag deinen eigenen Arsch abputzen!?"

Er starrte mich mit aufgerissenen Augen an. Diese Wortwahl hat ihn wohl geschockt, doch das war nun mal die Umgangssprache im Untergrund.

"Ich... ich möchte dir doch nur helfen. Wo sind deine Eltern? Du bist bestimmt nur ängstlich weil du sie nicht mehr findest stimmts? Komm wir gehen rein und suchen sie."

Was ist eigentlich los mit dem Jungen, der ist doch komplett naiv. Doch plötzlich packte er mich am Handgelenk und zog mich mit sich. "Hey! Lass mich los!", schrie ich und versuchte mich loszureißen. Doch sein Griff war zu stark für mich.

"Gib nicht auf. Wir werden deine Eltern finden. Warte da sind meine Eltern, die werden uns bestimmt helfen! Mama! Papa! Hier biwwhh..." Ich hielte ihm schnell den Mund zu doch es war zu spät. Seine Eltern haben uns bemerkt und liefen auf uns zu.

"Nishijo? Wer ist denn das Mädchen? Und was macht ihr denn da?", rief die Frau, die wohl seine Mutter ist. Plötzlich blieb sie stehen, schaute mich mit verachtendem Blick an und rümpfte die Nase.

"Nishijo! Geh weg von diesem Mädchen, die ist ja total dreckig und ihre Klamotten zerrissen. Die ist bestimmt ein Straßenkind! Los weg da Mädchen, lass meinen Sohn los." Die Frau sah angewidert aus und befahl ihrem Mann das er Sicherheitsleute rufen solle.

"Einen Schritt weiter und ich reiße eurem Sohn die Gedärme raus", sagte ich leise, schon fast ein flüstern. Der Mann blieb sofort stehen und mischte sich jetzt auch ein:"Hör mal Mädchen. Wir sind hier bisschen weiter weg von den Leuten. Wenn du meinem Sohn was antust werde ich dir was antun und so schnell wird dir niemand zur Hilfe kommen. Wenn überhaupt."

Der gleiche angewiderte Blick. "Hey.. Du willst mir doch nicht wirklich was antun. So gefühlslos bist du nicht, du hast immerhin vorhin geweint." Der Junge schaute mich mit flehendem Blick an.

"Mir reichts! Ich hol jetzt die Sicherheitsleute", rief die Frau und drehte sich weg. Nicht nur ihr reichte es. Diese Leute.. Sie sind alle so arrogant und schauten mich alle an als wäre ich ein wildes Tier.

Meine Hand durchbohrte von hinten den Jungen. Dieses matschige Geräusch werde ich nie vergessen. Ich riss ihm von hinten das Herz aus der Brust. Sofort fiel er wie ein klumpen Fleisch auf den Boden und blieb reglos liegen. Sein Herz pumpte noch ein paar Male in meiner Hand bevor es genauso ein lebloses Stück Fleisch wie sein Besitzer wird. Die Frau riss ängstlich ihre Augen auf und wollte schreien. Doch schneller als ihr Schrei stand ich vor ihr und vergrub meine Finger in ihre Kehle. Ich riss ihr ihre Kehle, samt Stimmbänder heraus und das Blut floss wie aus einem Springbrunnen. Die schöne rote Körperflüssigkeit gefiel mir und ich musste schmunzeln. Dieses Rot wird auf jeden Fall meine Lieblingsfarbe. Die Frau zappelte immer noch rum wie ein Fisch am Land.

Das rumspritzende Blut weckte meinen Durst den ich normalerweise unterdrücke. Meine Kehle fühlte sich so rau und trocken an. Meine Eckzähne wuchsen zu langen scharfen Fangzähne und ich vergrub sie in eine Halsschlagader im Hals der Frau. Gierig nahm ich große Schlücke von dem süßen Blut. Noch nie habe ich so frisches Blut bekommen.

Normalerweise konnte meine Mutter gerade Mal so genießbares Blut auftreiben. Es war meistens schon fest da das Blut außerhalb des Körpers nach einer bestimmten Zeit anfängt zu gerinnen. Dementsprechend hat es auch so geschmeckt. Wie altes Spülwasser. Doch dieses frische Blut hier schmeckte süßlich, warm und sättigend. Ich saugte so lange an ihr bis kein einziger Tropfen mehr heraus kam. Wie ein Kartoffelsack fiel sie um und ich schaute, noch immer in meinem Blutrausch, zu dem Mann der bis hier hin alles beobachtete, aber vor Schock sich keinen Zentimeter bewegt hat.

Ein Grinsen zierte mein Gesicht als ich meine blutverschmierten Hände und Klamotten sah. Daran könnte ich mich wirklich gewöhnen.

Jigoku Tenshin - Der HöllenengelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt