Kapitel 64 - roku'juu'yon

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Nun hörte ich die Leute klar und deutlich, doch verstehen konnte ich sie trotzdem nicht. Von wegen, irgendwas mit "Ruft Akizawa-Sensei. (jap. Sensei = Doktor/Lehrer, in diesem Fall Doktor)"

"Überprüft die Organfunktion und Sauerstoffaufnahme."

"Blutprobe für's Labor."

Ich verstand nicht worum es ging, sie redeten alle wirr durcheinander.

"Toshira, bereite eine Station vor. Yamada, schalte die Geräte an. Misaki, hol sie da raus und zieh sie an. Shisui, du kommst mit mir", befiehl ein großer schlanker Mann der den Raum betrat. War es dieser Akizawa von dem sie geredet haben?

Die angesprochenen Personen nicken und machten sich an die arbeit. Dieser Mann trat nun näher und stand vor dem großem Bildschirm, an den mehrere Leute saßen und irgendetwas auf die Tastatur tippen.

"Zustand", fragte er kurz und knapp.

"Sie hat einen unmenschlichen hohen Erythrozytenwert (rote Blutzellen), Sauerstoffverwertung erniedrigt, Organfunktion erniedrigt, Sprach- und Sehsinn noch eingeschränkt, Muskulatur noch nicht vollständig aufgebaut. Sie müsste aber in der Lage sein uns zu hören und es zu verstehen."

Der Mann überlegte kurz und sagte dann:"Gib ihr eine Transfusion und 2 Dosen Heparin (Blutverdünner) und Schmerzmittel. Zudem ein Plasmaexpander (ebenfalls um das Blut zu verdünnen) und zieht sie dann an und bringt sie in Raum 18."

Erst jetzt merkte ich das eine Nadel in meinem Arm steckte. Sie muss wohl schon immer da drin gesteckt haben, denn es hat sich bis jetzt ja keiner genähert. Ich spürte wie verschiedene Flüssigkeiten mir eingespritzt wurden. Die Kopfschmerzen linderten sich und ich konnte halbwegs wieder klar denken.

Eine Frau, muss wohl diese Misaki sein, näherte sich meiner Röhre und hielt mir lächelnd ein Hemd hin, um zu demonstrieren das sie mich anziehen wollte. Mit müdem Blick verfolgte ich ihren Bewegungen.

"Keine Sorge, du hast den Großteil schon geschafft", sagte sie lächelnd. Irgendwie gruselig das sie die ganze Zeit lächelt. Aber eine andere Sache beunruhigte mich noch mehr. Was meinte die mit "den Großteil geschafft" und vor allem was soll dieses "keine Sorge". Ich wurde nackt in einer Röhre mit einer undefinierbaren Flüssigkeit eingesperrt und mir wird unbekannte Substanzen in den Körper gespritzt. Wo auf der Welt würde sich da jemand keine Sorgen machen!?

Plötzlich fiel mir Zero und unsere Mutter wieder ein. Wo sie wohl waren, ob es ihnen gut geht. "Okay jetzt wärst du wieder angezogen. Ich trage dich jetzt hier raus ja?", als würde sie nach einer Genehmigung fragen blickte sie mich an. Doch ich reagierte nicht darauf. Ich meine, selbst wenn ich verneinen würde, als ob man mich hier drinnen sitzen lässt.

Misaki zog mich auf die Beine und stützte mich als ich fast wieder auf den Boden gesackt wäre. "Ich hab doch gesagt ihre Muskulatur ist noch nicht vollständig regeneriert, hörst du denn nicht zu Misaki!?", schrie der Mann Misaki an, der am Bildschirm saß.

"Wenn ihr was passiert bringt uns Akizawa um." Misaki lächelte nur und entschuldigte sich. "Du musst wissen ich bin neu hier und bin noch bisschen unerfahren. Dazu bin ich noch sehr tollpatschig, deshalb schreien mich alle an. Doch aus Fehlern lernt man ja." Sie schenkte mir ein Zahnpastalächeln.

"Und hör auf mit den Testobjekten zu reden, Misaki!"

Test... objekt? Was spielt sich hier bloß ab!?

Jigoku Tenshin - Der HöllenengelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt