Jigoku Tenshin - Der Höllenengel

Kapitel 69 - roku'juu'kyu

1 Jahr ist es nun her, als wir aus dem Schloss von Akuma geflohen sind. Doch noch heute wird nach uns gesucht, es wurden sogar fette Summen auf uns gesetzt. Wir lebten seit dem Tag im tiefen dichten Wald in einer kleinen Hütte, weit abgeschottet von jeglicher Zivilisation. Unsere Mutter wurde schwer Depressiv und nach einer Zeit sogar Gewaltätig.

Immer wenn Zero draußen war um Nahrung zu besorgen lässt sie ihre ganze Wut an mir aus. "Das ist alles deine Schuld. Ich hätte dich gleich nach der Geburt einfach töten sollen. Wärst du nicht da würden Zero und ich ein glückliches Leben in einem Königsschloss führen können. Wir hätten dich schon vor einem Jahr töten sollen. Siehst du nicht wie wir alle unter dir leiden? Deine pure Existenz ist ein Fehler."

Während sie diese Sachen aussprach, schlug und tritt sie mich solange bis ich bewusstlos auf dem Boden lag. Allein der Gedanke das ich sie eines Tages töten werden hielt mich am Leben.

"Töten. Töten. Töten." Wie auf Tonband sprach ich diese Worte aus. Seit einer halben Ewigkeit liege ich schon auf dem kalten Hüttenboden und bewegte mich keinen Millimeter. Es fühlte sich an als würde mit jeder weiteren Minute immer mehr ein Teil von mir absterben. Meine Lunge fühlte sich so schwer an, doch nachdem ich das Blut erbrach ging es mir etwas besser. An den Schmerz hatte ich mich schon lange gewöhnt.

Ich wurde unglaublich müde und schlief einfach auf dem kalten, nassen Boden ein. Als ich aufwachte lag ich im Heubett und meine Wunden wurden auch verarztet.

"Zero-nii", flüsterte ich kaum hörbar als ich ihn schlafend neben mir sah.

"Wie geht es dir?", fragte er mich und schlug die Augen auf.

"Alles gut.", antwortete ich knapp und drehte mich auf die andere Seite damit er mich nicht sieht. Alles schmerzte und pochte, es war kaum auszuhalten. Doch ich wollte meinem Bruder kein Sorgen bereiten.

"Es kann so nicht weiter gehen. Wir müssen uns was ausdenken. Wir müssen von hier abhauen zusammen. Ich kann nicht jeden Tag dabei zusehen wie Mutter dich schlägt. Wir sind alt genug um ohne sie aus zukommen."