Kapitel 77 - nana'juu'nana

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"Hier, iss den Eintopf, dann geht es dir besser." Ich stellte Akamon einen Teller Eintopf auf das Bett. Hustend bedankte er sich. "Ich sterbe. Ich werde sterben", jammerte er wegen seiner Magen-Darm Grippe. Ich schenkte ihn eine Tasse Tee ein und stellte es ihm ebenfalls hin. "Trink den, sonst wirst du nie gesund."

Seit einer Woche quälte sich Akamon schon mit heftigen Magen- und Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Erbrechen. Der Arzt diagnostizierte eine Magen-Darm Grippe und orderte viel Ruhe an. Ich machte ihm regelmäßig einem Tee aus verschiedenen Kräutern, welchen er hasste. Solange Akamon ans Bett gefesselt war, erledigte ich alle seine Aufgaben im Büro. Gefühlte 1000 Aufträge lagen noch unerfüllt auf dem Schreibtisch und ich arbeitete sie, einer nach dem anderen, ab.

Ich nahm den nächsten Brief in die Hand und erinnerte mich, wie Akamon von dem vor paar Wochen sprach. Er war perfekt für Zero und so machte ich mich auf den Weg, um ihn zu suchen. Schließlich fand ich ihn auf dem Trainingsplatz. Er bemerkte mich wohl nicht, also nahm ich mir ein Handtuch und warf es ihm an den Kopf.

Wütend ertönte seine Stimme:"Willst du ster... Yoshima?" Seine Stimme besänftigte sich sofort. "Was schleichst du dich hier so herum? Ich hätte dir fast ins Gesicht gekickt."

"Hättest du nicht geschafft", lachte ich.

"Was hast du da?", fragte Zero und zeigte auf den Zettel in meiner Hand.

"Akamon ist krank, ich erledige gerade seine Schreibtisch Arbeit."

"Der Bastard kann das selber erledigen! Hör auf seine Arbeit zu machen." Man konnte seinen Hass für Akamon sehr deutlich spüren.

"Das ist jetzt nicht wichtig. Es gibt einen Auftrag und ich möchte, das du ihn erledigst", sagte ich mit ruhiger Stimme.

"Ich tue einen scheiß wenn er selber zu Hause im Bett liegt und dich hier rum scheucht um seine Arbeit zu erledigen! Vergiss es."

Warum musst du nur so Stur sein? Mach mir das Leben doch nicht schwerer als es ist. Ich seufzte. "Bitte, Nii-san. Für mich. Ich möchte das du ihn erledigst." Meine Stimme war leise, aber entschlossen.

Er sah mich eindringlich an, bevor er mir den Zettel aus der Hand nahm und ihn durchliest. Ich wusste genau in welcher Zeile er war, als er anfing mich anzuschreien.

"200 km !? Die Stadt, wo der Auftrag erledigt werden muss ist 200 KM von hier entfernt! Willst du mich verarschen? Ich würde dafür einen Monat brauchen! Nein, ich mache das nicht. Ich lasse dich nicht so lange hier alleine."

Mein Bruder drückte mir den Zettel wieder in die Hand und schubste mich, um mir zu signalisieren das ich gehen soll.

"Zero!", schrie ich und er zuckte leicht zusammen. Ich schaute ihm tief und Ernst in die Augen. "Erledige diesen Auftrag", sagte ich mit fester Stimme. Wir lieferten uns einen langen Starr-Wettbewerb. Wir starrten uns eine Weile nur an und hofften, das der andere aufgab.

"In Ordnung. Ich mache ihn. Bin in einer Stunde weg", gab er auf. Ich grinste ihn an und bedankte mich. Kichernd ließ ich ihn dort stehen und machte mich auf dem Weg in eine kleine Hütte am Waldrand.

Vor einer Woche habe ich die Schneiderin dort hingeführt. Ich sagte ihr das sie dort bleiben soll bis ich ihr was anderes sagte. Sie gehorchte ohne wenn und aber. Als ich die Tür öffnete begrüßte sie mich erwartend. Sie dackelte mir nervös hinterher, nahm sich ein Glas und hielt es mir hin. Ich saß mich auf das kleine Bett in der einen Ecke der Hütte und schüttelte nur den Kopf.

"Bekomme ich heute kein Blut?", fragte sie mich verwirrt. Sie benahm sich schon wie ein echter Vampir. Das Blut war für sie wie eine Droge. Sie wartete den ganzen Tag nur darauf.

"Doch, du bekommst Blut. Aber nicht aus dem Glas." Ich streifte mir die Schuhe ab und lag mich komplett aufs Bett. Das ganze rum gerenne heute hat mich Müde gemacht und ich wollte nur noch meine Ruhe.

"Das verstehe ich nicht ganz, meine Herrin." Sie sah mich verwirrt an und saß sich an das Ende des Bettes. Mit ihren runden schwarzen Augen sah sie mich abwartend an.

"Sind deine Vampir Zähne schon ausgewachsen?", fragte ich die Frau.

Sie lächelte und zeigte mir ihre Zähne. Die langen Fangzähne ragten gefährlich heraus, bereit um jemanden zu beißen.

Ich lächelte und saß mich wieder hin. Mit der einen Hand strich ich mir meine Haare nach hinten und die andere legte ich auf die Wangen der Frau. Sie schloss ihre Augen und genoss die Zuneigung und Berührung.

Mein Herz pochte und ich wurde unsicher. Ich habe das noch nie gemacht, dachte ich. Ich kann nur hoffen das ich nichts falsch mache. Ich darf nichts falsch machen, sonst mache ich alles Kaputt.

Langsam lehnte ich nach hinten in das Kissen und zog die Frau mit runter. Sie lag über mich und sah mich mit großen Augen an. Ich konnte ihr Herz schlagen hören und drehte meinen Kopf Richtung Wand um ihr meinen Hals darzubieten. Doch plötzlich hielt sie inne, als ich ihren Mund an meinen Hals führte. Sie richtete sich erschrocken auf.

"Herrin! Das kann ich doch nicht tun!" Sie sah schüchtern weg und kletterte zitternd von mir, doch ich konnte ihr ansehen das sie sich nicht mehr zurück halten konnte. Sie wollte es.

"Schon in Ordnung. Ich erlaube es dir. Komm wieder her." Ich hielt ihr meine Hand entgegen und sie kam sofort wieder näher. Wieder bot ich ihr meinen Hals an. Als sie mich schüchtern ansah, nickte ich, um ihr zu signalisieren das es in Ordnung sei.

Ihre weichen Lippen berührten meinen Hals. Ich spürte wie sie sich zusammen riss um nicht über mich her zu fallen, doch alle Bemühungen nützen nichts. Sie verlor den innerlichen Kampf und ließ es geschehen.

Die scharfen Fang Zähne bohrten sich in meinem Hals. Ich spürte wie es jede Hautschicht durchstach und seinen Weg bahnte, bis es eine nährende Vene erwischte. Sie schluckte gierig mein Blut herunter, das ihr entgegen schoss. Mit jeden Schluck wurde ich schwächer und schwächer. Meine Hände, die sich in ihre Klamotten gekrallt hatten, erschlafften und glitten von ihr.

Es war vollendet. Mein Plan war bald vollendet. Ich verwandelte zum ersten Mal und erfolgreich einen Menschen zum Vampir.

Meine Sicht wird schwammig, doch sie ließ immer noch nicht von mir ab. Ihre Gier raubte ihr ihren Verstand. Ich glitt langsam und leise aus der Realität.

Jigoku Tenshin - Der HöllenengelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt