Kapitel 46 - yon'juu'roku

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Mit zittrigen Händen verband ich Zero's Schnittwunden und entschuldigte mich im 5 Sekunden Takt. Schuldgefühle überkamen mich wie eine Welle. Akamon stand, seit ich wieder zu mir kam, nur in einer Ecke und schaute uns emotionslos an. Kann man ihm nicht verübeln, immerhin habe ich "sein" ganzes Haus weggepustet. Nur noch einzelnde Holzbalken und Steinreste standen, sonst war alles auf die Grundmauern runtergerissen.

Ich schenkte ihm keine weitere beachtung und beschäftigte mich damit Zero wieder zusammen zu flicken. Es ist ja nicht so das sich die Wunden innerhalb Minuten von selber sich schließen, aufgrund der hohen Regenerierfähigkeit von uns Vampiren, aber ich wollte ihn hier nicht so bluten lassen.

"Was ist passiert Yoshima?" Der silberhaarige vor mir schaute mich mit großen Augen an und hoffte auf eine Antwort. Ich kann es ihm unmöglich sagen, das ist ein Problem meinerseits, ich muss ihn damit nicht noch belasten. Beschämt wich ich seinen Augen aus und murmelte knapp ein:"Nichts, alles gut."

Besorgt schaute er mich an, sagt aber nichts mehr dazu. Einige von Akamon's Soldaten eilten nach einigen Minuten zu uns und standen im Garten fassungslos da. Am liebsten hätte ich sie alle mit weggepustet. Alle einfach ausgelöscht. Die Soldaten rannten zu uns und in dem Moment packte mich jemand am Arm und zog mich unsanft zu ihm hoch.

"Heey, Akamon lass sie los!", hörte ich Zero schreien und wollte zu uns eilen. Doch er wurde von Akamon's Männern zurückgehalten und ich wurde vom ihnen weggezogen. Akamon's Gesicht sah emotionslos und kalt aus. Mit diesem Blick lernte ich ihn kennen und für einen kurzen Moment überkam mich wieder die panik und angst.

Was will er? Wohin bringt er mich? Er zog mich zur Hintertür, naja wo die Hintertür mal stand eher gesagt, raus, wo sich der Wald erstreckte. Seine große Hand schnürrte mir das Blut im Handgelenk ab, doch keine Anzeichen das er halt macht. In weiter Ferne sah ich eine kleine Höhle mit einer kleinen Holztür. Wir liefen direkt auf diese Höhle zu, wo Akamon gewaltsam die Tür eintritt und mich mit in die dunkle Höhle zog.

Hier war alles dunkel, feucht und dreckig. Ich ahnte einiges, bloß nichts gutes. Ein langer Gang erstreckte sich, als wir um die Ecke bogen und er steuerte direkt auf eine kleine Tür zu, die er auch mit Gewalt auftrat.

Mein Gott was hat der Wixxer eigentlich, dachte ich genervt. Mitten im "Raum" stand ein großer Stein, das mich an einen Opferaltar erinnerte. Mit geweiteten Augen starrte ich das Ding an und versuchte mich aus dem starken Griff zu befreien, doch es stürmten Männer rein die mich festhielten. Mit Gewalt zerrten sie mich von Akamon weg und versuchten mich auf den Altar zu befördern.

Wut stieg in mir auf und ich drehte mich zu einem dieser Männer um. Mit einer flüssigen Bewegung legten sich meine Hände um seinen Kopf und ich brach ihm das Genick mit Leichtigkeit. Der Mann fiel polternd auf den Boden, das es die anderen Männer dazu veranlasste mich stärker festzuhalten.

"Ihr Bastarde, lasst mich los!", schrie ich sie an. Doch plötzlich spürte ich einen piekser in meinem Oberschenkel und etwas kühles breitete sich an der Stelle aus. Mit einem Mal sackte ich zusammen und konnte mich nicht mehr bewegen.

Scheiße, dieser verdammter Akamon. Er hielt mir die leere Spritze mit der restlichen blauen Flüssigkeit mit einem kalten Blick vor das Gesicht. Eindeutig, es war wieder das Lähmungsmittel.

Jigoku Tenshin - Der HöllenengelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt