Kapitel 43

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[Liam]
Die Musik war leise. Die gleichmäßigen Fahrgeräusche, ließen meine Augen immer wieder zu fallen. Mein Kopf lehnte an der kühlen Fensterscheibe.
Wir waren gerade auf dem Weg zu meinen Großeltern um Ellie abzuholen.

Meine Mutter und mein Vater unterhielten sich und zwischendurch hörte ich einen von den beiden Lachen.
Sie waren das perfekte Paar.
Meine Mum und mein Dad hatten sich gesucht und gefunden.
Sie meinten zwar, dass es lange gedauert hatte, bis sie wirklich zusammen gekommen waren.
Doch jetzt können sie nicht mehr ohne einander.
Sie gingen zusammen durch dick und dünn.
Wie schon gesagt wie waren perfekt für einander gemacht.
Ich freute mich jeden Tag mit Ihnen mit.
Doch zeigte es mir immer wieder, dass ich sowas nie erleben würde.
Jedenfalls nicht in so einer Konstellation.
Denn ich stand eindeutig auf Männer.
Das wusste ich bereits, seit dem ich 13 Jahre alt war.
Ich schleppte das Geheimnis all die Jahre mit mir rum.
Ich wollte Ihnen schon seid langem sagen, dass ich auf Männer stand, aber ich traute mich nicht.
Vielleicht war jetzt der richtige Zeitpunkt.
Zögerlich öffnete ich meine Augen und biss mir auf meiner Unterlippe herum.
"Mum, Dad?", meine Stimme zitterte.
Mein Körper spannte sich an und ich hatte das Gefühl, als würde mir jemand die Luft abdrücken.

Meine Mutter drehte sich um und erschrak bei meinem Anblick.
"Liam Schatz was ist los", beruhigend legte sie ihre Hand auf mein Bein und lächelte mich aufmunternd an.

"Ich liebe euch", presste ich hervor. Verzweifelt suchte ich immer noch die richtigen Worte.
"Liam, was ist los? Du tust gerade so, als hättest du jemanden umgebracht", witzelte mein Vater.
Wir führen gerade durch den Wald und immer dichterer Nebel tauchte auf.

"Dad", fuhr ich ihn an, konnte mir ein Lachen aber nicht verkneifen.
"Du hast zuviele Horrorfilme mit Mum angesehen", lachte ich immer noch und mein Vater legte meiner Mutter eine Hand auf den Schoß.
"Das kann sein, aber so kuschelt sie sich wenigstens an mich", mein Dad warf ihr einen Luftkuss zu und meine Mum errötete.

"Hugo Schatz, bitte fahr vorsichtiger und fass mit beiden Händen das Lenkrad an. Schließlich wollen wir alle heile bei deinen Eltern ankommen", ihre Stimme war ungewohnt streng und mein Vater gehorchte aufs Wort.
Er tat noch so, als würde er salutieren.
"Ich glaube wir sind von Thema ab gekommen. Also Li was wolltest du uns sagen?", ihre liebevolle Stimme ließ mein Herz einmal kurz aussetzten.
Würde sie gleich immer noch mit mir so reden?
"Ich bin schwul", stieß ich hervor und kniff die Augen zusammen.
Ich hatte das Gefühl, die Zeit würde still stehen.
"Ich hab es dir gesagt Hu-", doch sie brach mitten im Satz ab.
Ab da ging alles viel zu schnell.
Ich riss meine Augen auf.
Mein Blick fiel durch die Windschutzscheibe.
Scheinwerfer kamen auf uns zu.
Mein Vater versuchte zu bremsen.
Meine Mutter krallte sich an dem Griff fest.
Sie schrie.
Mein Dad schrie.
Ich schrie.
Er wich aus.
Das Auto flog einem Abhang herunter.
Mein Mum griff nach der Hand von meinem Dad.
Das Auto kam auf.
Die Airbags sprangen auf.
Das Auto überschlug sich.
Es drehte sich alles.
Mein ganze Körper tat weh.
Das Auto landete und prallte gegen einen Baum.
Ich bekam kaum Luft.
Kurzzeitig wurde alles schwarz vor Augen.
Ich wusste nicht was ich tun sollte.

"Mum, Dad", wimmerte ich.
Mir liefen die Tränen über die Wange.
Mein Vater hustete. Blut trat aus seinen Ohren.
"Lauf Liam hol Hilfe", befahl er.
"Aber-",- "Es ist alles gut", flehte er.
Ihm liefen auch die Tränen über die Wangen.
Seine Hand umschloss immer noch die Hand meiner Mutter.
Doch ihre Augen waren geschlossen.
Sie blutete überall.
"Jetzt", brüllte er mich an.
Ich konnte mich kaum bewegen.
Der Schock saß zu tief.
Doch ich musste funktionieren.
Ich musste Hilfe holen, sie retten.
"Ich liebe dich, halte durch", mein Vater hatte sie zu sich rüber gezogen.
Soweit es ging.
Er wiegte sie leicht hin und her.
Ich versuchte die Tür zu öffnen, doch es klappte nicht.
Doch plötzlich besaß ich eine Kraft die ich nicht kannte.
Ich trat die Scheibe ein und kletterte raus.
Meine Sicht war verschwommen.
Alles war wie in Watte gepackt.
"Hilfe", schrie ich und ließ mich runter fallen.
Mit einem dumpfen Schlag kam ich auf dem Boden auf.
Kraftlos rappelte ich mich auf.
Beim Laufen fiel ich immer wieder hin.
"Hilfe", flehte ich und fiel wieder zu Boden.
Ich wollte mich wieder aufrappelt, doch da ertönte ein lauter Knall.

Schweißgebadet wachte ich auf und schaute mich unsicher um.
"Was ist passiert, Liam?", fragte Zayn's verschlafene Stimme.
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Callboy- I'm your DaddyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt