N A M E 🔒

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-Kapitel 4

|| I'm in love with your body ||
~Ed Sheeran - Shape of you

°ARIANA°
Sonntag, 9. April

Seine Augen scheinen mich zu durchbohren und würde ich mein Kopf nicht senken, könnte ich schwören, dass sie versuchen mich aufzufressen.

Ich höre noch immer das herzige Lachen meiner Mutter und die amüsanten Gespräche von den Männern. Höre wie Adrian mit ihm einschlägt und die Schritte, die auf Rita und mich zukommen.

Er streckt mir seine Hand hin und fixiert mich mit seinem eisernen Blick.
Du kennst ihn!

Als Rita jedoch merkt, dass ich nicht die Anstalt mache meine Hand zu geben, drückt sie mich ein wenig zur Seite und lächelt ihn freundlich an. Auch sie streckt ihm ihre Hand entgegen und wirft mir einen vielsagenden Blick zu.

»Rita.«, sagt sie in einem unsicheren Ton. Er löst sich von ihr ohne den Blick von mir zu lösen und stellt sich nun vor mich hin. Und wieder streckt er mir seine große Hand entgegen. Ich starre sie an, analysiere sie und reihe meine panischen Gedanken in meinem glühenden Kopf.

»Alban. Mein Name ist Alban.«, sagt er und schaut Rita aus dem Augenwinkel an.

Ohne rüberzusehen, weiß ich an was genau sie denkt. Auch wenn sie nicht mit allem im Einklang ist, kann sie behaupten, dass sie es versteht. Aber nein, sie versteht es nicht - das geht nicht.

Denn als er seinen Namen nennt, verbreitet sich eine unangenehme Gänsehaut über meinen Körper und mein Herz will nicht aufhören langsamer zu schlagen. Es wäre mir Recht, wenn es ganz zum Schlagen aufhören würde. Nur für einen kurzen Augenblick - um diesen Moment von einer anderen Perspektive zu betrachten.

»Setzen wir uns.«, meint Rita stotternd und ist die erste, die sich in die tiefste Ecke drückt. Ihren Blick senkt sie sofort und auch ihre eigentlichen Sprüche lässt sie in ihrem Kopf, der höchstwahrscheinlich zu explodieren droht.

Es gibt Gründe, warum ich Rita und den anderen nicht erzähle, dass Alban der ist, der auf der Hochzeit war. Gründe die ich mir selber nicht einmal erklären kann, aber sie für mich gerechtfertigt sind. Ich will kein Wort darüber verlieren und das tue ich nicht für mich. Ich tue es für Alban, weil ich weiß, dass er das aus reinstem Hass macht. Und ich verdiene es.

Ich spüre Albans Blick auf mir und das Bedürfnis jedes schlimme Wort auf mich zu feuern, nur damit ich eine Erniedrigung durchmache - und das vor Allen. Sie sollen ja alle die Wahrheit kennen. Meine Wahrheit. Wenn ich aber zu ihm schaue, schmückt ihn ein aufgesetztes Lächeln und seine Aufmerksamkeit gehört in kleinster Weise mir. Wieso sollte es auch so sein?

Die Stimme von den anderen, scheinen immer lauter zu werden und auch das Licht im Wohnzimmer nimmt einen viel zu grellen Ton an. Ritas Hand auf meinem Bein, hat einen grausamen Druck - ich habe Schmerzen und ich weiß nicht woher sie kommen.

Augenblicklich stehe ich auf und gehe im eiligen Tempo in das Badezimmer. Dort halte ich meine Hände unter das kalte Wasser und bin in Versuchung auch die Flüssigkeit in mein Gesicht zu spritzen, kann mich aber noch gerade zurück halten, als mir einfällt, dass ich geschminkt bin. Das wäre die Krönung von dem Abend. Mit einem schnellschlagenden Herz, schwitzige Hände, einer verschwommenen Sicht und verschmiertem Make-up.

Pechschwarze AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt