Giftgrüne Augen

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-Kapitel 60 / Epilog

|| Sna ka bo ni nan po krejt si vllazni ||
~Lumi B ft Ledri - krejt shokt e mi

°ELVIR°

Ich stoße die schwere Tür auf und erkenne von weitem Javels Range Rover, der mit höchster Geschwindigkeit auf mich zukommt. Lachend drehe ich meinen Kopf nach hinten und sehe einen von Onkel Tinos Leuten, der versucht mich einzuholen. Vergeblich.

Direkt neben mir rennen mein Cousin Adonis und Javels Bruder Vince. Die zwei lachen und klopfen mir auf die Schulter bevor sie in Adonis' Auto steigen und an mir vorbei fahren.
»Wir sehen uns morgen Elvir.«, schreit Vince lachend aus dem Auto.

Die Idiotien wissen nicht einmal warum ich wegrenne. Als sie gesehen haben, wie Emilio, ein Mann von Onkel Tino mich verfolgt, haben sie ihn kurz provoziert und gleich darauf sind sie mit mir gerannt.

Die Sonne strahlt viel zu hell auf meine Augen und macht mir den Weg zu dem Auto meines besten Freundes immer schwieriger auch wenn meine Ausdauer eine Perfektion ist.

»ELVIR!«

Onkel Tino schreit schon das fünfte mal meinen Namen und schießt mit seiner Waffe ein paar mal in den Himmel. Das hätte mit 10 Jahren gezogen. Ich bin jetzt 18 und ihm sollte bewusst sein, dass er mir das umgehen mit Waffen selbst beigebracht hat. Außerdem bin ich der Sohn seines besten Freundes, da würde es doch schlechtes Licht auf ihn werfen.

Wenn ich ehrlich zugebe, bin ich an dieser ganzen Sache schuld. Hätte ich nicht aus Spaß einen Kampf mit einen seiner Feinden angezettelt und ihn aus meinen Augen verloren, würde ich nicht unter einer brennend heißen Sonne rennen und von meinem Onkel Drohungen bekommen. Emilio der hinter mir rennt, darf natürlich nicht vergessen werden.

Als endlich Javel vor meinen Füßen bremst und lachend hinweist in seinen Wagen einzusteigen, springe ich wortwörtlich rein und zwinkere Emilio, den Italiener zu.

»Onkel Tino wird dich umbringen.«

Javel lacht und schlägt gegen meine Schulter, als er einfach über Rot fährt und scharf nach rechts biegt die direkt in die Stadt führt.
Er schließt beide Fenster, die währenddessen offen geblieben sind und beschleunigt sein Tempo.

»Er wird mir höchstens einen Finger brechen.«, meine ich schulterzuckend und nicht wissend, dass es schlimmere Sachen geben würde, die mir mein eigener Onkel antun könnte. Nun gut, Onkel Tino hat nicht so einen großen Humor wie ich und ist aus irgendeinem unerklärlichen Grund immer sauer auf mich. Ich bin zwar sein Lieblingsneffe, gleichzeitig aber auch ›sein kleiner Teufel‹.

»Schon mal gedacht, dass er es Onkel Alban erzählen kann?«

»MEIN VATER!«

Mit einem Mal wird mir bewusst, dass mich mein Vater wahrscheinlich nie wieder raus gehen lässt und mir bis er nicht mehr auf dieser Erde verweilt verbietet in Onkel Dardans Boxclub trainieren zu gehen. Ich würde mir lieber all meine Finger brechen als, dass ich kein Fuß mehr in diesem Club setzten darf.

»Und ich bin wieder der super tolle beste Freund, der dich gewarnt hat.«, scherzt Javel und hebt provokant seine Augenbraue um mir klar zu machen, wie sehr ihn mein Vater mag. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er mich für ihn austauschen würde. Ich kann sogar behaupten, dass meine Mutter mütterliche Instinkte für ihn aufgebaut hat.

Jedes Mal nach dem Training sind wir bei mir zu Hause um zu duschen und zu essen. Sobald wir durch die Tür gehen, rennt meine Mutter auf Javel zu und nimmt ihn die Sporttasche ab, während ich meine ins Zimmer bringen muss. Damals hat es mich ziemlich gestört und vor Eifersucht wäre ich fast geplatzt. Jetzt bin ich mehr als glücklich, da meine Mutter nicht dauernd an mir rumhackt. Auch wenn sie jedes Mal hysterisch fragt wo wir waren und was wir gemacht haben. Mein Vater hingegen steht einschüchternd vor uns und will wissen ob wir jemanden verletzt haben.
Sehen wir denn wirklich wie Schlägertypen aus?

Pechschwarze AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt