Life with consequences

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-Kapitel 32

| I got my scars right here |
~The Weeknd - wicked games

°ELVIRS SICHT°

Als ich klein war, wollte ich Krankenpfleger werden. Menschen kontrollieren, assistieren, Essen bringen und manchmal auch Essen von Mci mitbringen ohne, dass es der Doktor merken würde. Ich wollte gut sein.
Aber was brachte es mir? Ich stand emotionslos auf und schlief wütend ein. Jeden Tag, dieser Ablauf. Und das nur weil wir für etwas bestraft wurden, für das wir nicht im geringsten beteiligt waren. Menschen ließen oft ihren Hass an andere aus weil sie mit ihren Taten nicht klar kamen. Es ließ sie kaum atmen. Also entschlossen sie sich diese Gefühle zu 'teilen'. Egal wie weit sie gehen würden.
Und dann beschlossen sie soweit zu gehen, dass sie mit dir dealten, sodass man es nicht einmal abschlagen konnte.
Nun stand ich vor seinem Büro und wartete bis ich in die Hölle gehen konnte. Ich wusste, dass ich einen riesengroßen Fehler machte, aber das war es mir wert. Sehr sogar.
Als endlich ein Mann rauskam und mich reinbat, stand ich auf und bewegte mich in dem großen Raum.

"Komm rein Elvir."

Ein Grinsen lag auf seinem Gesicht, während er welche Knöpfe drückte und sich die Rollos langsam rauf bewegten.
Ich hätte ihm am liebsten dieses Grinsen wegboxen können, aber somit wäre meine Chance Delina zu sehen dahin.
Also hielt ich brav mein Mund und setzte mich auf eins der Ledersessel hin.

"Der Deal ist ganz einfach. Ich liebe Ariana und möchte sie für mich haben, du machst aber immer alles kaputt, also gebe ich dir Delina. Damit du eine andere Beschäftigung hast."

Sein Grinsen wurde noch größer. Schon einfach ihren Namen zu hören, setzte mir einen schmerzvollen Stich in die Brust. Ich keuchte fast auf, weil meine Wunden schon wieder aufrissen.

"Wo ist sie?", kam ich sofort zur Sache und spannte automatisch meine Arme an.

"Oh nicht weit. Sie ist gerade in einem Hotel und schläft. Es war echt schwer sie wieder zu finden. Rate mal wo sie war."

"In Spanien.", sagte er und lachte lauthals.

Mein Herz nahm ein enormes Tempo ein. Mein Atmung ging flacher und meine Hand-Innenflächen juckten stark.
Doch bevor ich etwas machen oder sagen konnte reichte er mir ein Zettel vor die Nase. Darauf war eine Adresse angegeben.
Als ich sie annahm kamen 2 Männer und wollten mich anpacken.

"Fasst mich nicht an.", schrie ich frustriert, warf Alban einen wütenden Blick zu und verschwand aus dem Büro und dann aus dem Gebäude.

Ohne groß nachzudenken stieg ich sofort in mein Auto ein und fuhr zur Adresse hin.
Das war kein Hotel, das war eher ein Motel. War klar, dass er so ekelig sein konnte. Wütend schaute ich noch einmal ob meine Waffe geladen war und ging dann auf Zimmer '013'.
Und weil ich wieder keine Kontrolle über meinem Körper hatte, tritt ich die Tür ein.
Das Zimmer war leer.
Nur ein Bett befand sich in der Mitte vom Zimmer. Und da lag Delina. Sie schlief.
Langsam ging ich auf sie zu.
Mein Herz klopfe wild gegen meine Brust und ich wusste, dass meine Augen rot unterlaufen waren. Ich hatte sehr wenig Schlaf.
Noch immer zögernd legte ich meine Hand auf ihren Kopf und strich ihre Haare aus dem Gesicht.
Ich erwartete, dass sie zusammenzuckte oder vielleicht ihr Auge zuckte, aber nichts passierte.
Ich legte meine Hand auf ihren Hals.
Ich öffnete sofort die Weste die sie anhatte und verstummte.

Meine Augen brannten nur noch mehr, aber das lag nicht an den Geruch sondern einfach nur weil ich weinte.
Weil ich nicht stark genug dafür war. Weil das jeden Funken von Hoffnung aus meinem Leben löschte.
Ihre Haare hingen schlapp an der Bettseite runter, ihre Haut ähnelte eisigem Schnee und ihr weißes Kleid nahm eine starke rote Farbe ein.
Meine Delina.

Ich ließ mich keuchend auf den Boden fallen. Der letzte Teil von meiner Seele starb und meine Venen waren mit Gift gefüllt. Mit Gift, dass jede Emotionen aus meinem Körper aussog. Alles was mir noch blieb. Alles was mich aufrecht ließ.
Mein Handy blinkte einmal.

'Ich habe dir gesagt, dass ich alles dafür tun werde um Ariana zu besitzen. Bedank dich bei Ariana die mir geraten hat nach Delina in Spanien zu suchen. Du kommst drüben hinweg. Und wenn du es wagen solltest, wieder in meine Geschäfte zu platzen, töte ich nicht nur Ariana sondern jeden einzelnen von deiner Familie. Auf eine gemeinsame Arbeit!'

Ich stand mit wackeligen Beinen auf und ging auf sie zu, setzte mich langsam neben sie hin und nahm ihren Körper in meine Arme.
Und dann schrie ich. Ich schrie mir alles aus meiner eigenen Seele. Jeden Schmerz, jeden Gedanken und jeden noch letzten Funken der sich in meiner Seele versteckt hatte. Ich ließ sie raus bis ich keine mehr hatte. Bis ich keine Seele mehr hatte.
Meine Stirn legte ich auf ihre und immer mehr Tränen fielen auf ihre Wange.

"Es tut mir so leid. Es tut mir so so leid. Ich verspreche dir mein Herz, ich werde dich rächen. An jeden einzelnen, den du willst. Alban, seine Männer ja sogar  Ariana. Für dich mein Herz. Mein Leben. An jeden der daran beteiligt war. Ja ich bestrafe sogar mich wenn du willst. Ich hätte dich damals nicht mit Dafina vergleichen sollen. Ich hätte dich nicht dem Tod ausliefern sollen. Bitte verzeih mir. Bitte Delina, bitte hass mich nicht. Bitte Delina atme.
Atme für mich.", flüsterte ich.

Es tut mir doch leid.

Aber es geschah kein Wunder. Meine Gebete waren irrelevant und jede Träne die ich vergoß war unnötig. Jeden Schrei den ich rausließ, wurde mit einer Mauer verstummt und mein bittendes Herz klopfte nur noch schwach. So schwach, dass nicht mal ich es fühlen konnte.
Sodass ich nichts fühlen konnte.
Außer Arme die mich aufzerrten. Die mich immer wieder rüttelten.

"Bruder wir müssen raus. Sofort."

Dardan riss meine Hand von Delinas Arm weg und brachte mich zu meinem Auto.
Stieß mich in die Beifahrerseite und setzte sich am Steuer.

"Du hast mir nicht erzählt, dass sie dafina ähnelt.", sagte er.

Mit bedacht keine Wunde zu treffen, aber schon nur weil ich von ihr getrennt wurde, hinterließ eine weitere Wunde.

"Jetzt verstehe ich auch warum du uns sie nie zeigen wolltest."

"Ich habe Dafina geliebt, sosehr, dass ich als sie starb mir Ersatz suchen wollte. Und dann kam Delina. Sie sah Dafina so ähnlich aus. Ich musste sie haben. Als Alban das mitbekam wollte er sie töten. Ich habe sie überredet nach Spanien zu meiner Tante zu fliegen. Nur Ariana und ich wussten es. Ariana hat es Alban erzählt. Ab heute habe ich nicht nur meine weitere Liebe verloren und meine Selle, nein. Heute habe ich auch meine Schwester verloren."

°Arianas Sicht°

"Und hat Elvir Delina wieder."

Ich freute mich sosehr, dass Elvir wieder seine Freundin zurück haben konnte. Als Alban mir seine Absichten erzählt hatte und meinte, dass er Elvir glücklich machen wollte 'Als entschuldigung'  und Delina zurück bringen wollte, habe ich ihm sofort gesagt wo sie lebte.
Ich hoffte, dass Elvir nun sein Glück fand.

"Ja Schatz, hat er."

Ich nickte lächelnd und nahm die Lasagne aus dem Ofen, bis mir eine Frage einfach so aus dem Mund sprudelte, die schon seit 2 Tagen auf meiner Zunge brannte.

"Woher weißt du eigentlich von Delina?"

Sein Lachen ertönte in meinen Ohren worauf ich mich umdrehte und ihn fragend anschaute.
Mit einer Bewegung signalisierte er mir, dass ich zu ihm hingehen solle.
Lächelnd legte er seine Hand auf meine Wange und zog mein Kopf zu sich, sodass ich in unendlich schwarze Augen starrte.

"In diesen Augen spiegelt sich jede Angst, jede Lüge und jede Wahrheit Ariana. Ich weiß alles. Auch, dass du weißt, dass ich dich nicht liebe."
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| I don't love her no more |
~The Weeknd - wicked games

Pechschwarze AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt