A Stitch

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-Kapitel 42

| If I don't cry, I won't fell anymore |
~Demi Lovato - stone cold

°ALBAN°

Die Tatsache ein Schlussstrich zu ziehen, durchflutete mich mit einer Welle von Gefühlen die ich zuvor nie gespürt hatte. Sie war so stark, dass sie mich mit riss und es schmerzte. Ich konnte es kaum ertragen. Als würde jemand mein steinhartes Herz brökeln lassen. Der Gedanke, ihre langweiligen braunen Augen nicht mehr sehen zu können, ihren Duft, den ich außerdem nie zuorndenen konnte, nicht mehr riechen zu können, ihre zarte, ja schon fast zu weiche Haut, nicht anzufassen zu können und meinen noch so tiefen Hass nicht an ihr auslassen zu könne. Es machte mich beinahe verrück, wenn ich daran dachte.

Ich hatte angst wieder zurück zu fliegen. Ich wollte nicht nach Frankreich fliegen mit dem Gewissen, dass ihre Präsens nicht mehr in meiner nähe ist. Auch wenn ich schon längst damit abschließen wollte, konnte ich es kontrollieren. Jedes Mal wenn ich wollte, sie zu besuchen. Die Abmachung ging ich aus einem bestimmten Grund ein. Ich habe Regeln an die ich mich rücksichtslos haltete. Amar war mein Freund, für ihn musste ich einwilligen. Erst dann konnte ich abschließen und ihn würde man in ruhe lassen. Trotzdem konnte ich nicht mit diesen Gefühlen leben, die sich so stark in meinen Herzen genistet haben, dass ich sie schon gegen meine Brust schlagen spürte und gar hörte. Ihr Name war mir im Herzen geschrieben wie eine Brandmarke und sie brannte. Ich war wütend auf mich selbst und wütend auf sie. Ich war wütend auf mich, weil ich Dafina nicht hätten töten sollen. Ich war wütend auf Dafina, weil sie von allen am meisten geliebt wurde. Ich war wütend auf alles, was nur wagte in meiner Nähe zu atmen.

"Alban warte verdammt.", schrie sie nun noch lauter. Mit ihrer zierlichen Hand, packte sie mich am Ellbogen. Ich schaute sie abwartend an. Diese letzten Worte würde ich ihr noch geben. Nur ein paar Worte und dann würde ich gehen. Egal was dazwischen kommt.

"Wieso tust du das, Wieso drehst du mir den Rücken zu. Siehst du nicht, dass ich leide Alban. Es tut weh, ich kann nicht mehr. Jeder Schritt der uns von einander trennt, bricht mein Herz. Bitte bleib, lass mich nicht schon wieder alleine. Bitte Alban." Sie drückte weinend ihr Gesicht auf meine Brust und versuchte ihre qualvollen Schluzer zu verstummen. Wieder dieser Schmerz.

"Ich liebe dich doch. Ich liebe dich doch nur.", hauchte sie und entfernte sich von meiner Brust und schaute mich verständlich an. Ich wollte nicht, dass sie mich losließ.

Plötzlich kniete sie sich auf den Parkplatz des Krankenhauses hin und hob ihre Hände, wie beim beten. Sie schloss ihre Augen und flüsterte: "Vielleicht kann mir Gott sagen warum du mich nicht liebst."

"Wieso leidet er so viel, wieso besitzt sein Herz so viel Hass und wieso geht das nur an mich. Wieso Gott gibst du mir nicht das, was ich am meisten will. Siehst du nicht, dass ich schon danach lechze. Wie ich mich jede Nacht in den Schlaf weine, wie ich mit Tränen aufwache und wie ich kaum atmen kann. Wie mein Herz wie ein häufchen Elend auf einen dreckigen Boden liegt, wie ich lebe aber ich einfach nicht verstehe warum ich atme wenn so schmerzt. Sag mir warum gibst du mir das nicht, was mir den Frieden gibt und mir den Hass nimmt. Wieso gibst du mir nicht das, nach dem sich mein Herz sehnt. Wieso Gott, wieso liebt er mich nicht?"

Mein Herz nahm ein schnelles Tempo ein, das ich verdrengte. Ich durfte nicht wütend werden. Ich nahm Arianas Arme und stellte sie auf ihre Beine. Tränen rollten über ihre Wangen. Ich strich eine davon weg. Als ich die nächste wegstreichen wollte, schubste sie mich wütend zurück. "Wenn du gehen willst, dann geh jetzt. Hör auf so sanft zu mir zus ein, wenn du mich hasst. Denkst du wirlich, dass-"

"Halt dein Mund. Du hörst mir jetzt zu. JA VERDAMMT ich hasse dich. Und wie ich dich hasse.. Doch sobald du auch NUR 5 Minuten nicht bei mir bist, fühlt es sich so an als würde mir jegliche Luft ausgehen. Scheisse nein, nicht 5 Minuten. Nein sogar 2 verdammte Sekunden. Ich verliere meine Kontrolle wenn du nicht bei mir bist. Ich verliere mich, Ariana. Ja ich habe so viel Hass für dich aber VERSTEH DOCH, DASS ICH NUR LIEBE WILL. Wieso Ariana? Wieso hast du mich nicht mehr als Dafina geliebt? Wieso liebst du mich nicht so sehr, dass du sogar für mich sterben würdest? Verdammt eigentlich brauche ich dich doch gar nicht, aber mein Herz Ariana. Mein Herz braucht dich. Und mein Herz würde ersticken, wenn es dein Duft nicht einatmet. Ja ich würde sogar die Luft dafür austauschen. Fuck Ariana. Ich will dich nicht. Aber mein Herz will dich. Mein Herz, dass so viel Hass hat, fängt an dich zu lieben Ariana. Mein Herz will dich lieben. Bitte Ariana. Ich brauche doch nur Liebe Ariana. Ich bin ein Nichts. Ich werde von jedem verabscheut. Und es ist mir scheiss egal, aber wenn ich dich dann ansehe und du mich nicht anschaust oder nicht in meiner Nähe bist, könnte ich die ganze Gegend abfackeln. Verdammt Ariana. LIEBE MICH DOCH EINFACH."

Ich atmete schwerer. Mein Herz klopfte so viel schneller. Ein viel zu lautes Piepen ertönte in meinen Ohren. Ich hielt meine Ohren zu, in der Hoffnung, dass es verstummen würde. Aber es schien immer lauter zu werden. Ich blieb ruckartig stehen, als ein Stich in meinem Herz folgte. Ich wollte nach Hilfe schreien, doch mein Hals war wie zugeschnürrt. Meine Haut erhitzte sich unter den Sonnenstrahlen. Ich atmete lauter und kniete mich hin. Meine Zähne drückte ich aufeinander, ich konnte nicht mehr. Es schermzte so sehr. Ihr Gesicht war verschwommen, ich wollte nach ihrer Hand greifen. Ich bekam keine Luft. Jemand drückte auf mein Herz. Jemand ließ mich nicht atmen. Meine Lungen schmerzte, doch mein Herz litt.

Mein Herz, welches nur aus Hass bestand aber nur für sie schlug.
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| But I'm dying on the floor |
~Demi Lovato - stone cold

Überarbeitet: 🔜

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