Zwanzig

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Ich erinnere mich noch an alles. Seine sanften Lippen die nach Alkohol schmeckten auf meinen, sein Parfüm auf meiner Haut. Sein Keuchen in meinem Ohr. Die Schmerzen. Die Angsttränen die über meine Wange rinnen. Der warme Atem der mir entgegen Kopf während mein Kopf in dem Kissen gedrückt wird. Aber von vorne. Ich und Scetch haben uns in das Gästezimmer verzogen und ich nutzte natürlich die Chance, dass er etwas betrunken war. Allerdings wurde er aggressiv. Aus den Küssen wurde Bisse und Schläge. Ich weiß es war fünf Mal. Erst hat er mich gezwungen ihm einen zu blasen, alles brav zu schlucken. Dann war ich auf alle Viere platziert. Mein Gesicht ins Kissen gedrückt und ich versuchte mich zu wehren, dass ich schreite und um mich trat. Aber er saß auf meinen Beinen und drang unvorbereitet in mich ein. Ganze Größe, ich dachte es kommt oben wieder raus aber ich schrie meine Seele aus dem Leib. Scetch drückt mir alles entgegen und ich presste mich weiter ins Kissen. Irgendwann bewegte es sich stärker und ich bekam keine Luft, als ich nach Luft ringen wollte, drückte er mich weiter in das Kissen rein und kam in mir. Irgendwann hat er mir noch gedroht, dass er mich nochmal nehmen würde, wenn ich irgendwem davon erzähle. Seitdem schweige ich. Gegenüber Lehrern. Gegenüber meinen Eltern.

(*≧▽≦)

Am Freitag war Baelfire nicht in der Schule wegen einem Arzttermin und einem Besuch bei dem Psychologen. Seine Eltern behaupten, er hat Depressionen. Jetzt sitzen sie im Wartezimmer der Praxis.

"Schatz, alles klar?", fragt Mrs. Roades.

Baelfire sieht seine Mutter an und nickt. Er zockt auf seinem Handy Piano Tiles. Seine Mutter legt ihre Hand auf seinen Oberschenkel. Baelfire lehnt sich an und blickt zu seinem Vater.

"Rede mit uns.", murmelt Samantha.

Rainer versucht zu seinem Sohn durchzudringen: "Lust irgendwas zu unternehmen?"

Baelfire zuckt lustlos mit den Achseln.

"Wie wär's, gehen wir essen heute Abend?"

"Geht nicht. Habe ein Date mit Felix."

"Date?", fragen beide Eltern überrascht.

"Für ihn ist es kein Date. Er denkt, er hilft nur meiner Angst von Restaurants."

"Und für dich..", murmelt Samantha.

"Ein Date!", strahlt Baelfire lieb.

Neben ihnen öffnet sich die Tür und ein Mann im Jaquett und Jeans tritt ein. Er ist ungefähr Mitte dreizig und hat einen dunklen Drei-Tage-Bart welcher farbig zu seinen Haaren passt. Er blickt auf seinen Block: "Baelfire Cameron?", er blickt durch den Raum und sieht zu die Roades Familie als diese sich erhebt.

Seine Mutter reicht dem Mann die Hand und der Vater lächelt kumpelhaft. 

Der Mann, welcher auf seinem Namenschild: "Dr. Phillips" stehen hat und fragt: "Wie geht es dir, Raine? Lange nicht gesehen."

Raine reicht ihm die Hand: "Es geht so... dir."

Dr. Phillips nimmt diese an wobei, er zuckt kurz mit den Achseln: "Kann nicht klagen. Was ist los?"

"Mein Junge..."

"Darum kümmern wir uns heute, ja?", Dr. Phillips lächelt tröstend und geht in den Besprechungsraum. Er reicht Baelfire die Hand: "Hallo Cameron, ich bin Doctor Phillips."

Aber Baelfire zögert aber greift nach der Hand die er dann schüttelt.

"Er ist ein... alter Freund von mir.", erklärt Raine und versucht Baelfire somit ein besseres Gefühl zu ermitteln.

Baelfire nickt und blickt bedrückt auf seine Finger. Mr. Phillips fragt nach einer Atempause: "Also, wie kann ich helfen?", er sieht die Eltern erwartungsvoll an.

Clean negative, HIV positive Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt