Sechsundzwanzig

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Am nächsten Morgen wacht Felix im Krankenzimmer auf. Neben ihm steht ein neues Bett, mit einem Mädchen drin. Vermutlich erst zehn Jahre. Felix blinzelt überrascht und fährt sich durch die Haare. Als eine Strähne zwischen seinen Fingern hängen bleibt, wird ihm schlecht. Später tritt Dr. Pricefield ein und geht zu dem Mädchen. Er weckt sie vorsichtig und flüstert etwas. Die Kleine nickt und setzt sich auf um ihre Chemotherapie und dann ihr frühstück zu bekommen. Dann macht er bei Felix weiter: "Hey."

"Hey... bekomm ich... nen-", aber in dem Moment übergibt er sich.

Dr. Pricefield reicht ihm trotzdem noch eine Kotzschüssel und streicht über seinen Rücken.

Felix macht auch diese halb voll und weint etwas: "Scheiße..."

Das kleine Mädchen setzt sich an das Bett und tröstet Felix: "Hey..", sie kuschelt sich an ihn.

"Wie... heißt du?"

Die Kleine lächelt: "Ailis!"

"Oww, das ist ein schöner Name..."

"Und du?", Ailis lächelt lieb,

Felix lächelt: "Felix, Süße."

"Der Name ist aber auch schön!", Ailis lächelt nur. Aber man sieht wie krank sie eigentlich ist. Sie ist blass und hat geplatzte Adern im Gesicht vom ganzen Übergeben.

"Willst du dich ausruhen?"

"Nein nein! Du?"

"Wenn du dich zu mir legst gerne."

Ailis strahlt und legt sich zu Ihm. Dr. Pricefield wischt den Boden und verabreicht Felix die Chemo. Felix streicht durch die Haare der Kleinen. Sie sah so fertig aus da wollte er ihr eine Möglichkeit zum schlafen geben. Dr. Pricefield reicht beiden ihr Frühstück und sie Essen zusammen.

"Ich weiß nicht ob ich das schon vertrage."

"Es ist nur Knäckebrot und etwas Wurst."

"Willst du meine Wurst, Kleines?"

"Ja!", Ailis lächelt
Felix legt sie auf ihren Teller: "Guten Appetit, Süße."
Ailis lächelt und isst gierig.

Felix knabbert bloß langsam.

Ailis strahlt: "Was hast du?"

"Leukämie du?"

"Brustkrebs."

"Schon so jung?"

"Ja.."

"Mach dir keine Sorgen..."

"Ich hab keine Angst."

"Das ist super..."

"Hast du Angst?"

Felix lacht: "Ich hab mehr Angst als ein kleines Mädchen."

"Wieso?"

"Ich habe Angst vor dem... Schmerzen und der Qual."

"Und nicht vor dem Sterben?"

"Nein... gar nicht."

"Ich schon."

"Brauchst du nicht... du schläfst ruhig ein."

"Und danach? Ich sterbe vermutlich mit elf oder zwölf."

"Das glaube ich nicht. Ich sollte das erste Mal mit sechs dann mit sechszehn sterben. Und danach... du schläfst einfach. Schlafen ist doch schön oder nicht?"

"Schon. Aber.. ich würde gerne wieder aufstehen. Leben.."

"Weißt du? Wenn man schläft dann träumt man. Kennst du die träume die sich richtig lebendig anfühlen als wären sie real?"

Clean negative, HIV positive Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt