Aufbruch nach Norden

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Die Welt hat sich in den letzten 50 Jahren viel verändert. Pass auf dich auf! Die Worte meiner Großmutter hallten immer wieder in meinem Kopf in einem gleimäßigen Rhythmus. Ich versuchte mit gesenktem Blick und ruhigen gleichmäßigen Schritten ja nicht aufzufallen und in der Masse untergehen. Doch unter den tausenden Menschen die sich hier auf dem Platz versammelten, standen meine Chancen bedrückend gering. Vorsichtig tastete ich mich durch die Menschenmenge durch, immer mit den Händen am Träger meines Rucksacks. Mein Handgepäck zu verlieren würde praktisch meinen Tod bedeuten. Ohne Messer, und meine leeren Trinkfalschen und ohne ein Seil wäre ging vollkommen aufgeschmissen.

Ging versuchte über die Köpfe der anderen zu blicken, doch ich war zu klein um etwas zu sehen. Als ich weitergehen wollte, wurde ich plötzlich gewaltsam zu Boden gestoßen. Kleine Kieselsteine bohrten sich durch meine Haut. Ich wischte mir hastig übers Knie unter wischte ich die in Blut getränkten Steinchen an meiner Hose ab. "Wenn ihr mich niederrempeln könnt, kann ging das auch! dachte ich mir wütend. Ohne Rücksicht auf anderen zu nehmen bahnte ich mir einen Weg durch die Menschen. Ich konnte jetzt ein paar Autos sehen die hinter dem Zaun standen. Hier muss ging hin, sagte meine innere Stimme. "Hey pass doch auf!", ertönte eine Stimme direkt hinter ihr. Ging war das egal, ich ignorierte einfach alles. Ich wusste wenn ich das Auto nicht erwischte, würde ich für immer in Wien feststecken und das wollte ich auf jeden Fall verhindern.

Ich konnte jetzt das fast sehen. Es war ein kleiner Geländewagen, neben dem zwei Männer lehnten. Beide waren mit meine Zigarette beschäftig, und ich bließen den Rauch so langsam aus, das man meinen könnte, ich hatten alle Zeit der Welt.

Jetzt hatte ich den Zaun erreicht und hielt mich daran fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Hinter mir versuchte ein Mann sich vorzudrängeln, doch ich ließ den Zaun nicht los. Meine Lunge brannte und meine Füße drohten unter mir wegzurutschen. Ich stellte mich so gut es eben ging auf die Zehenspitzen, reckte mein Kien in die Höhe und winkte mit der linken Hand über den Zaun. Mit lauter Stimmer schrie ich: "Hey nehmt mich mit! ging bin doch so jung! " Und ich traf voll ins Schwarze. Einer der Männer die hinter der Grenze vor meinen Trucks standen, grinste mich an. Der jüngere Mann schmiss seine Zigarette schnell zur Seite winkte mich hinüber, worauf hin sich mein Herzschlag verdreifachte. Er zog die Augenbraue rauf und musterte ich von oben bis unten, als bräuchte man ein bestimmtes Aussehen um hier mitfahren zu dürfen. Schließlich blickte er den andren fragend an worauf dieser nickte. ":Komm schon, steige ein. Einen Platz haben wir noch!"

weiter gehst :)

TEIL 2

.Zögerlich trat ich näher denn ich wusste, dass er sehr gefährlich war in fremde Autos zu steigen. Doch um die Gefahren abzuwägen, hatte ich keine Zeit. Wie sollte ich sonst es schaffen zu Fuß in den Norden zu kommen? Ich stieg noch immer sehr schüchtern in den weißen Jeep ein. Die Männer beugten sich zu mir vor und musterten mich von oben bis unten. Mir rutsche das Herz in die Hose. Ich sah sicher wie eine Obdachlose aus die gerade aus einem Erdloch gekrabbelt kam. Hastig strich ich meine Haare glatt." Na, von kommst du denn?", fragte der ältere und kaute laut an seinem Kaugummi. " Aus Wien", sagte ich schüchtern. " Na das ist aber weit her", grinste der Mann. Ich nickte nur und wischte mir meine Handflächen an meiner Hose ab. Abwartend blickte ich auf das Auto. Ich versuchte irgendwie große Augen zu machen doch noch bevor ich das hinbekam, lotste mich der jünger in das Auto. „Schnall dich bitte an, Sicherheit geht bei uns vor". Der Fahrer prustete los und hielt sich vor Lachen den Bauch. Ich zog die Augenbraue hoch. Na das war ja eine lustige Partie.

Die Fahrt verlief ohne ein einziges Wort. Gott sei Dank, denn ich hatte wirklich wenig Lust über meine Vergangenheit zu reden, das wäre zu schmerzlich. Sie fuhren zwei Stunden, das wusste Ging von der Anzeige die aufleuchtete doch mir kam es viel länger vor.. Schließlich bedankte ich mich und stieg aus.

Mit schnellen Schritten ging ich vorwärts. Ich brauchte ein Flugzeug sonst würde ich Jahre brauchen bis ich mein Ziel erreicht hatte denn ich hatte von den Männern erfahren dass illegale Flüge von Tschechien nach Finnland stattfanden und dort es sehr viele Leute hin verschlagen haben. Kein Wunder. Dort musste ich hin, das wusste ich. Sofort als ich aus dem Auto ausstieg bereute ich es, dass ich nicht wärmere Sachen hatte denn ich fröstelte und zitterte am ganzen Körper.

Es war drei Uhr mitten in der Nacht, bald würde ich Prag erreichen denn dort würde der Flieger wegfliegen. Der Fußmarsch bis zum Flugplatz war sehr lange und eintönig und noch dazu kalt. Als ich endlich den riesigen Platz erreicht hatte, war ich nicht einmal geschockt als ich die große Menschenmenge sah.

Ich bahnte mir einen Weg durch die Massen in dem ich die Arme an meinem Brustkorb drückte und so schnell durch die Menge huschte. Wenn ich schon so klein, war musste ich diesen Nachteil jetzt zu einem Vorteil machen. Dabei rempelte ich einen Jungen fast nieder. "Tschuldigung", murmelte ich schnell und ging schon weiter als ich der Bub am Arm festhielt und ich zum stehenbleiben zwang. Er starrte ich wütend an und sah so aus als würde er mir gleich ins Gesicht schlagen wollte. Doch dann wurde sein Griff leichter und er ließ seine Hand fallen und wischte sich seine Handfläche an seinem Hosenbein ab. "Pass doch auf! Du hättest mich fast niedergestoßen!". Der Junge war einen Kopf größer als ich und musste in meinem Alter sein. Er hatte dunkle Schatten unter seinen Augen und seine Haare standen in allen Richtungen ab. "Glaubst du bist die einzige Person die hier mitfliegen will?", zischte er doch ich riss mich mit einem Ruck von ihm los. "Ja, ja sorry", murmelte ich noch und ging weiter. Ich hatte nicht vor ihm jetzt eine lange Entschuldigung zu erklären, denn ich musste unbedingt einen dieser Flieger erwischen. Sonst würde ich hier für immer festsitzen. Und das hatte ich nicht vor. Von den Leuten, die ihr Haus nicht aufgeben wollte, hörte man dass sie alle schon gestorben waren. Sie hatten z wenig Essensvorräte bei sich gehabt und sind dann qualvoll verendet. Deswegen war es mir umso wichtiger so schnell von hier weg zu kommen.

Natürlich wusste ich dass auch andere Leute in das Flugzeug wollten, doch ich wusste auch dass die Passagieranzahl begrenzt war und genau aus diesem Grund musste ich mich beeilen, wenn ich noch einen Platz bekommen wollte. Ich huschte flink durch Menschen hindurch, rannte die Stufen zum Hintereingang hinauf und verkroch mich schließlich hinter einer Kiste voll mit Reispackungen. Dass das so schnell ging, hätte ich selbst nicht erwartete. Es waren mit mir ihm Frachtraum noch unzählige andere Personen die zusammengekauert waren. Ich hatte Glück denn keine Kontrolleur schaute nach und ich wurde somit auch nicht entdeckt. Die erste Hürde wäre erledigt. Der Flieger hob endlich ab und mir fiel ein Stein vom Herzen. " Ab nach Finnland ", dachte ich. Doch ich hatte keine Ahnung was noch alles vor mir lag.

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