TEIL 16. Alex öffnete das Tor. Der eisige Wind schlug Emily ins Gesicht. Ihr kam es so vor, als wäre es viel kälter als sie das letzte mal draußen war. Bevor sie in diese Halle gebracht worden war. Emily zog ihren Umhang fester. Sie kam sich ein bisschen unbehaglich vor. Sie hatte unter ihrem Pelzmantel nur ihren BH an. Emily blickte sich um. Sie ging zu Maria, der Frau aus der Teehütte. " Maria? flüstere sie. Ähm, hast du villeicht ein Leiberl oder irgendetwas für mich?". Maria nickte. " Natürlich". Sie zog ein übergroßes weinrotes T-Shirt aus ihrem Rucksack heraus. Woher sie das hatte war ihr ein Rätsel oder auch warum sie eins dabei hatte. Maria bemerkte ihren Blick. " Naja bei der Kälte, braucht man doch immer was in Reserve, hab ich Recht? Emily grinste. Das Emily kein T-Shirt mehr hatte lag natürlich an einem anderen Grund aber das war jetzt egal. " Vollkommen Recht. Danke". Emily blickte sich um. "Ähm könntet ihr bitte.. kurz wegschauen?" Alex grinste. " Natürlich ". Emily drehte sich um. Sie machte ihren Umhang auf. Der Wind peitschte auf ihren Schultern. Schnell zog sie das T- shirt an. Viel besser. Sie wickelte sich in ihren Umhang um und schaute Alex an. " Also , wie bist du auf die Frauen gestoßen?" Alex atmete aus. Kleine Rauchwölchen kamen aus seinem Mund. " Naja , als sie dich von mir wegezerrt haben, hab ich erst mal keine Ahnung gehabt ,was ich als nächstes tun sollte. Doch dann ging ich dir einfach nach. Gleich nach ein paar Minuten kamen mir plötzlich die Frauen entgegen. Wir kamen ins Gespräch und dann erwähnten sie dich , dass sie dir die Semmeln gegeben hatten , die wir nacher gegessen hatten. Und dann erzählte ich ihnen dass sie dich mitgenommen haben , und so sind wir gemeinsam dir nachgegangen. Und jetzt sind wir hir. Emily lächelte. Sie fiel Alex um den Hals. " Danke !" Sie wandte sich den Frauen zu. " Euch bin ich noch einiges Schuldig!" Maria grinste. " Ach bitte!". Emily grinste. Plötzlich fiel ihr Tommy ein. " Alex, Tommy ist ja noch in der Halle!. Alex runzelte die Stirn. " Tommy?" " Ja, das ist der Mann , der sich in dem Raum hinten eingesperrt hat. Was machen wir mit dem ?" Alex überlegte. Das war natürlich eine schwierige Situation. Alleine konnte er anderen nicht viel wehtun aber wer weiß, er könnte ja wieder mit anderen Männern auf Beutetour gehen und das wollte sie verhindern. Alex sagte schließlich: Ich glaube es ist genug Bestrafung für ihn, hier jetzt in der Halle sein ohne Essen. " Emily nickte. Da hatte er Recht. Sie gingen weiter. Es fing an zu schneien. Dafür hatte der Wind nachgelassen. Das erleichterte das Gehen wesentlich. Während sie gingen , gaben sie sich verschiedene Tipps. Die Frauen erklärten Alex, wie man einen richtigen Früchtetee zubereitete und Alex erklärte ihnen wie man richtig ein Messer schleift. Man konnte fast sagen, dass die Stimmung ausgelassen war. Emily lachte auch ein paar mal mit und amüsierte sich über Alex Versuche, den Frauen das Messer schleifen, attraktiv zu machen. Doch schon bald hatte Emily Sorgen. Natürlich war es jetzt toll, dass sie in so einer großen Gruppe waren. Das war gut. Aber wie ging es weiter? Wo fanden sie jetzt in dieser kargen Gegend Unterschlupf? Emily kniff die Augen zusammen. Sie schaute sich um. Alles weiß. Weiß bedeckte Felder, Bäume auf denen Zentimeterhoher Schnee lag. Nichts. Alex zog Emily zu sich. Sofort verschwanden ihre Sorgen. Sie stapften weiter durch den Schnee. Die Schneeflocken wurden immer dicker und auch dichter. Ihre Hände waren Eiszapfen. Emily sehnte sich jetzt fast schon nach der Hitze. Man hatte eingentlich zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Entweder man war im Süden wo es unerträglich heiß war. Und das war noch eine Untertreibung. Man wusste sich nichts anzufangen. Drinnen im Haus war es viel zu heiß um auch irgendeine Tätigkeit drinnen zu verrichten, und draußen war es auch nicht viel kühler. Oder man ging in den Norden. Wo es so kalt war, dass man seine Zehen nicht mehr spürte. Trotzallem entscheiden sich 99% der Menschen für den Norden. Der Hauptgrund ist das Wasser. In Wien war Wasser Mangelware, doch hier in Finnland brauchte man nur den Schnee in die Flasche zu geben. Wann es dann zu schmelzen beginnt, ist eine andere Frage. Trotzdem - besser als nichts. Als sie noch klein war, erzählte ihre Mutter ihr oft vor dem einschlafen Geschichten von ihrer Ur-Oma. Als diese noch ein Kind war , war das Wetter normal. Es gab sogar 4 Jahreszeiten. Kaum vorstellbar. Die Lieblingsjahreszeit war der Herbst. Aus den Erzählungen war der Herbst, weder zu heiß, noch zu kalt. Perfekt. Emily konnte sich das nicht vorstellen aber sie liebte die Geschichten. Jeden Tag erzählte ihr eine Mutter eine andere. Es waren immer Abenteuer der Ur-Oma. Emily wusste nur zu gerne, wie es dazu kam, dass sie keine 4 Jahreszeiten hatte. Das war total unfair. Aber das erzählte ihr ihre Mutter nie. Immer bevor Emily einschlief dachte sie an den Hersbt. Sie sehnte sich nacher einer kühle Brise und an bunte Blätter . Die Ur-Oma musste es gut gehabt haben. Emily seuftzte. Es dämmerte schon langsam. Jetzt war es höchste Zeit nach einem Unterschlupf zu suchen. Sie gingen in den Wald hinein. Es war still. Man hörte nur das Knacksen von Holz das unter den Füßen zertreten wird. Emily mochten den Wald nicht mehr so, als sie die Männer im Wald das Essen wegenommen hatten, und Alex schlugen. Sie schluckte. Sie klammerte sich an Alex Arm. " Alles ist gut", flüsterte er . Emily nickte. Warum fürchtete sie sich jetzt so. Es war doch kein Grund. Sie waren in der Überzahl. Plötzlich hörten sie flüsterne Stimmen ein paar Meter vor ihnen. Emily kniff die Augen zusammen. Sie konnte nichts erkennen. Alex drückte Emily runter am Boden. Auch die anderen knieten sich nieder. Gespannte lauschten sie den Stimmen.
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Aufbruch nach Norden
AventureEuropa in der Zukunft. Klimakatastrophen haben die Welt fest im Griff. Die 16-jährige Emily hat das Ende der Welt kommen und gehen gesehen. Sie bricht schließlich von ihrer Heimat auf um vor der Hitze zu flüchten. Doch wie aus dem Nichts taucht Alex...