Verirrt

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TEIL 29. Alex schaute sich langsam im Wald um. " Ok, Emily, ruhig bleiben. Alles wird gut". Sie atmete kurz durch. Alex überlegte indem er den Kopf in den Nacken warf. Er machte den Mund auf. Anscheindend war das seine Art die Nerven zu bewahren. Emily hingegen hockte sich auf den Boden legte den Kopf auf ihre Oberschenkel und presste die Hände auf ihre Ohren. Sie schloss die Augen und versuchte Ruhe zu bewahren. Langsam schaute sie auf. Alex stand noch immer so komisch da.

Jetzt wechselte er seine Postition. Er kam mit schnellen Schritten auf ihr zu und half ihr auf. "Hey ich kann mich dunkel daran erinnern als ich mit meinem Großvater damals in der Schweitz wandern war". "Ach ja?", fragte Emily skeptisch. "Ja, es war schon dunkel und ich hatte tierisch Angst, doch mein Opa meinte immer, solange du Moos siehst , ist alles gut. " In der Schweiz gibt es Moos?'", fragte Emily belustigend. "Wo ein Moos ist, da ist es Norden".,fuhr Alex umbekümmert fort. Emily schaute ihn an als käme er gerade aus der Klapsmühle. "Und du bist dir da ganz sicher?". Alex nickte energisch wie ein kleines Kind auf die Frage ob er noch ein Eis haben will. Emily atmete aus. Warum nicht? Sie gingen mühsam weiter. Sie wollte jetzt kein Moos suchen, sie wollte was zu essen. Jetzt.

"Alex, kann man Moos essen?". Alex grinste sie an. "Schon wieder Hunger?". Alex nahm aus seinem Rucksack die Heidelbeeren heraus. "Hier, wir haben noch ein paar". Emily nahm sich eine Handvoll. Um die kleinen roten Beeren haben sich kleine Schneekristale gelegt. Die Beeren waren gefroren. Doch das war Emily herzlich egal. Hauptsache sie hatte wenigstens ein bisschen was im Magen. Sie legten eine kurze Pause ein um die Flaschen mit Schnee zu befüllen. Obwohl sie beide wussten, dass der Schnee erst nach Tagen schmolz, wenn sie Glück hatten. Alex nahm sich auch Beeren. Jetzt waren sie leer. Emily starrte sehnsüchtig auf die leere Dose. "Hey, konzentrier dich aufs Moos okay?", fragte Alex. "Ja, ja", brummte Emily. Blödes Moos. Wenn sie das nicht aus diesem verfluchten Wald rausbrachte dann..... das wusste sie selber nicht. Dann würde sie villeicht womöglich unter einem Baum ohne Essen sterben. Schreckliche Vorstellung. Schnell weiter, dachte sich Emily. Sie holte jetzt Alex ein. Alex war immer ein stücken weiter vorne als sie. "Alex geh nicht so schnell!", meinte Emily. Alex grinste nur und nahm ihre eiskalte Hand. Er rubbelte sie aber sie wurden kein bisschen wärmer. " Es ist nur so dass ich irgendwo rein will", meinte er. Genau in diesem Moment wurden aus den kleinen weißen Schneeflocken ein heftiger Schneesturm. Der Wind peischte Emily ins Gesicht. "Scheiße....", murmelte sie. Sie verbarg ihr Gesicht in dem Mantel um sich ein bisschen vor dem eisigen Wind zu schützen. Sie legten eine Zahn zu. Der Schneesturm hörte nicht auf. Mittlerweile stapften sie durch den meterhohen Schnee und mit jedem Schritt wurde es mühsamer. Der heftige Wind schnürte Emily die Kehle zu. So windig war es noch nie. Sie klammerte sich an Alex, denn sie hatte das Gefühl der Wind könnte sie umhauen. Alex stöhnte. "Wir haben es gleich", murmelte Emily ihm aufmunternt zu. "Waasss?", brüllte er. "Wir haben es gleich geschafft!", schrie sie zurück. Anscheinend hatte er sie durch den Wind nicht gehört. Alex murmelte irgendwas , sie konnte ihn nicht verstehen. Sie wüsste zugern was er sagte aber sie gab es auf. Sie musste sich besser aufs Gehen konzentrieren. Jeder einzelne Schitt wurde zur Qual. Emily kam das marschieren endlos vor doch sie gingen sicher nur stundenlang. Und der Schneesturm dachte nicht ans auffhören.

Unwillkührlich dachte sie an Wien. Wie heiß es dort war! Sie konnte sich jetzt nicht einmal mehr vorstellen wie Sonnenstrahlen auf ihre Haut schien. Wie sich das angefühlt haben musste, als einem heiß war? War das hier wirklich besser als Wien? Emily blickte auf. Sie konnte nichts außer die dicken weißen Flocken erkennen die um sie schwirrten. In ihr kam schlagartig panik auf. Wenn sie nicht bald irgendwo unterkommen, wer weiß wie lang sie hier draußen durchhalten würden. Sie hasst diesen Wind über alles. Wenn der Wind nicht gehen würde, würden sie fast unbeschwerrt durch die Gegend wandern.Emily war mittlerweile so erschöpft, dass sie sich auf der Stelle in den Schnee fallen lassen könnte und auf der Stelle aufwachen würde. Doch ob sie am nächsten Morgen dann wieder aufwachen würde, war eine andere Frage. Sie zwang sich einen Schritt nach dem anderen zu setzten. Alex schrie irgendetwas zu ihr aber sie konnte kein Wort verstehen. "Was?", brüllte Emily so laut sie konnte. Alex zeigte gerade aus. Emily schirmte die Hände vor den Augen ab. Sie kniff ihr Augen zusammen. Was das eine Haus was die da sah?

Ohne auf Alex zu warten lief sie. Sie rannte bis sie die Tür erreichte. Dann war es auch schon mit ihren Kräften am Ende. Sie lehnte sich an die Tür. Sie hatte Angst ihre Rippen würden vor Schmerz gleich platzen. Als Alex außer Atem vor ihr stand schaute er sie wütend an. "Was machst du da? Komm rein, schnell!" Er zog sie hoch und öffnete die Tür. Emily konnte es gar nicht glauben. Sie war offen. Es war weder ein ganz normales Haus so wie sie es von Wien kannte, noch eine einfache Jagdhütte. Es war irgendetwas dazwischen. Die Wände waren aus Holz aber die Einrichtungen waren wie in einem wohlhabenden Haus in Wien. Sogar mit Fließen in der Küche und einen Kamin!. Und das allerbeste - es war leer. Alex fing an Holz von draussen zu hohlen und in den Kamin zu schmeißen. Sie wunderte sich wie er es überhaupt noch schaffte zu gehen. Emily schaffte es gerade noch zum Sofa das vor dem Kamin stand. als sie dort zusammensank.

Sie würde ja Alex gerne helfen aber sie konnte einfach nicht mehr. Alex zündete den Holzhaufen an und sofort spürte Emily die Wärme in ihr  Gesicht strahlen. Alex ging in die Küche. "Ich glaubs nicht, da sind Nudeln!", schrie Alex. "Nudeln?", fragte sie. Er kam kurze Zeit später mit zwei Packungen Nudeln zurück. Emily riss die Packung auf und sie aßen innerhalb kürzerster Zeit alle Nudeln roh. Besser als nichts. Sie blickte sich um. Das Haus war das luxuriöste was sie bisher gesehen hatte. Hier mussten reiche Menschen gewohnt haben und sind dann zu ihrem Glück geflüchtet. Am liebsten würde sie hier sofort einziehen. "Können wir nicht da bleiben?", fragte Emily. " Du meinst, bis wir zugeschneit werden und nicht mehr rauskommen?". Emily stöhnte. " Du kleiner Pessimist". "Ich bin nicht klein", meckerte Alex. Emily musste lachen. Alex legte sich zu ihr auf die Couch und gab ihre einen Gute Nacht Kuss. Emily legte sich zu ihm. Sie war sowieso total müde. Alex umklammerte ihren Bauch. "Gute Nacht, Emily", flüsterte er. "Gute Nacht Alex". Sie war überglück. Sie konnte nicht fröhlicher sein. Mit dem Gefühl von Geborgenheit und totaler Sicherheit schloss sie die Augen.

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Danke an alle die meine Geschichte lesen :))

Aufbruch nach NordenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt