TEIL 35. Emily hatte es inzwischen so satt, durch den Schnee zu stapfen. Sie hatte prinzipiell alles satt. Den ewigen Schnee, die Schneeflocken die ihr pausenlos ins Gesicht fielen, Lea, die immer noch nicht aufhörte zu meckern, der eisige Wind der nicht windstill sein wollte und zu Guter letzt ihr Magen der knurrte wie ein Raubtier
Aber am meisten ärgerte sie sich über Alex, der seine Abmachung, das sie zwei später noch etwas nachzuholen hätte, offenbar vergessen. Er ging hinter ihr und redet mit Lea. Sie lächelte auf ihn hinunter und Alex hatte seine Hände um ihren kleine Füße geklammert um sie zu sichern. Eifersucht, spürte sie nicht, sie war ja schließlich noch ein Kind, doch irgendwas spürte Emily. Sie wusste nicht genau was es war. Doch eines wusste. Sie und Alex hatte schon lange mehr keine Zeit zu zweit. Sie verstand natürlich dass jetzt Lea an oberste Stelle stand. Wir trugen schließlich die Verantwortung für sie. Aber wie kam es dazu eigentlich dazu, dass Lea alleine war? Auf welche schreckliche Weise sind ihre Eltern umgekommen? Kannte sie überhaupt ihre Eltern?
"Emily? Emily?", plötzlich riss Alex sie zurück in die Wirklichkeit. Sie kratze sich verlegen am Kopf. "Oh, sorry", murmelte sie leise, denn sie war schon wieder von Alex ertappt worden wie sie in Gedanken versunken war. Alex gab ihr ein liebevolles Handzeiten dass sie zu ihm kommen sollte. Emily blinzelte, denn die Schneeflocken waren inzwischen schon so groß, dass sie kaum etwas erkennen konnte.
Mit wackligen Beinen, da sie schon erschöft vom Gehen waren, ging sie auf Alex zu. Lea saß wieder auf seinen Schultern, sah aber trotzdem ziemlich müde aus. "Ich habs soooo Hunger", sagte sie traurig und rieb sich verschlafen die Augen. "Ich auch", sagte Emily müde, zu einer lagen Motivationsrede, dass sie es schaffen werden, hatte sie im Moment weder die Kraft, noch die eigene Überzeugung. Alex legte ihr die Hand um die Schultern. "Hey, wir schaffen das okay?", redete er ihr aufmunternd zu. Sie war wirklich froh, dass es Alex gab. Man brauchte in der Gruppe einen, der auch in den aussichtslosten Lagen, postiv blieb und alle zusammenhielt.
Er täschelte Lea aufmuntert auf den Kopf und reichte ihr seine eiskalte Hand, die sie sofort ergriff. Sie brauchte jetzt seinen Halt. Sie fand es irgendwie total süß, dass sich Alex so gut um Lea kümmerte. Lea, schien das auch gut aufzunehmen, denn sie hatte nicht vor, von seinen Schultern runterzugehen, und Emily überlegte schon einen weiteren Anlauf zu wagen, ob sie auch mal auf seine Schultern konnte. Ihr Gewicht würde ja wohl kaum eine Rolle spielen. Sie war, ohne es sehen zu müssen. total abgemagert und bestand praktisch nur noch aus Haut und Knochen. Doch sie gönnte Lea den Luxus, sie war ja auch schlißelich die jüngste von ihnen.
Plötzlich vernahm Emily ein kleines Geräusch das unter ihr kam. Sie war sich nicht sicher, was genau es war, doch Emily hielt sofort inne und kniff ihre Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. "Alex?", flüsterte sie "Hast du das gehört Alex?", fragte sie vorischtig. "Nein, was ist?", Alex drehte sich zu ihr umprüfend auf den Boden und riss die Augen auf. Ruckartig setzte er Lea ab und gab hastig Emily ein Handzeichen stehen zu bleiben. "Was ist ?", fragte Emily panisch. "Gaannz vorsicht, einen Fuß nach dem anderen, Emily. Ganz langsam ". Emily gehorchte und bewegte sich fast lautlos über den Schnee bis ihr der Groschen fiel. Sie ging zwar auf Schnee, doch ihnen war nicht bewusst, was darunter lag.
Und jetzt war alles klar : Es lag ein rießer See unter ihnen, der jetzt wenn sie Pech hatten unter ihnen einbrach. Lea stand zehn Meter, starr wie eine Statue vor ihr. Leas sonst so hübsches Gesicht war zu einer ängstlichen Grimasse verzerrt und Alex wagte kaum zu atmeen. Emily blickte zu Boden. Der Schnee musste meterhoch über den See liegen, doch sie hörte immer deutlicher, das leiese Knacksen und versuchte ruhig zu bleiben, und ihren Herzschlag zu beruhigen, denn sie hatte das Gefühl ihr Herz würde ihr gleich rausspringe, so laut schlug es. Bei dem Gedanken ins eiskalte Wasser einzubrechen und vor Schock zu ertrinken, schnürte es ihr die Kehle zusammen.
"Emily.. beeil dich ein bisschen", zischte Alex und reichte ihr die Hand, doch Emily dachte nicht daran schneller zu gehen, denn sie hatte einfach zu sehr Angst, dass wenn sie schneller ging, alles unter ihr einbrechen würde. "Mist!", schimpfte sie. Sie hielt inne und schickte ein stummes Stoßgebet nach oben, denn so sollte ihre Reise jetzt nicht zu Ende gehen. Nicht einbrechen. Bitte nicht einbrechen. Immer einen Fuß nach dem anderen ging Emily langsam vorwärts und bewegte sich Richtung Wald. Lea stand dich neben Alex und schaute verzweifelt zu Emily, sie hatte das Gefühl dass Lea ihr die Daumen drückte. Das wäre lieb, von ihr, dachte Emily und merkte zu ihrem Entsetzten, dass sie weinte. Kalte Tränen rannten ihr über ihre Wangen. Sie schniefte. "Emily, du schaffst"- plötzlich hielt er inne während Lea einen spitzen Schrei ausstieß.
Uhh, spannend ^^, wie wirds weitergehen ? :D Ich wünsch euch allen schöne, erholsame Ferien :) bitte Voten und wenn ihr mutig seit, kommentieren ! :))
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Aufbruch nach Norden
AdventureEuropa in der Zukunft. Klimakatastrophen haben die Welt fest im Griff. Die 16-jährige Emily hat das Ende der Welt kommen und gehen gesehen. Sie bricht schließlich von ihrer Heimat auf um vor der Hitze zu flüchten. Doch wie aus dem Nichts taucht Alex...