TEIL 35. Emily bereute es aus dem Haus gegangen zu sein, von der Sekunde an, indem die Tür in das Schloss fiel.
Sofort ging ihr die Kälte durch Mark und Bein. Doch sie hatte keine Zeit es sich anders zu überlegen, denn Alex war ihr schon weit vorraus und stapfte sich mit großen Schritten durch den Schnee. "Alex warte doch mal!", schrie sie durch den Wind. Es verstand sich von selbst das er sie nicht hörte. Emily starrte Alex fassungslos hinterher. Wie konnte er so kräftig sein? Er hatte genau so wenig im Magen wie sie, und war ihr trotzdem schon weit voraus. Emily band ihr Haare hastig zu einem Zopf, schlug sich die Decke um die Schultern und rannte Alex wiederwillig nach. Das Laufen kam ihr schon nach einer Minute wie der schlimmster Marathonlauf aller Zeiten vor.
Es war fast unmöglich sich auf Beinen zu halten. Alex hatte Lea auf den Schultern was Emily voll lieb von ihm fand doch am liebsten für sie jetzt an Leas Stelle sein. Der Schnee fiel ihr zu allem Überfluss in die Stiefeln und der Wind wollte nicht aufhören ihr ins Gesicht zu blasen. "Alex jetzt warte doch mal!", schrie sie nocheinmal gegen den eisigen Wind und schaufelte den Schnee aus ihren Stiefeln. Endlich drehte er sich um und starrte sie an. Alex legte seine Hände trichterförmig um den Mund um ihr besser zurufen zu können.
"Jetzt beeil dich doch mal ein bisschen! Wir haben nicht viel Zeit - er machte eine kurze Paue und fuchtelte mit den Armen wild herum - und außerdem ist es scheißkalt!", rief er ihr so laut zu wie er nur konnte. Emily verdrehte die Augen. Ach echt? Da war er aber früh drauf gekommen. Sie nahm sich zusammen und versuchte ihn einzuholen und als sie es endlich geschafft hatte war sie außer Atem. Jeder Atemzug hinterließ eine kleine Wolke die in den Himmel aufstieg.
Emily zitterte am ganzen Körper. "Wir sollten weitergehn, sonst frier ich noch ein". Alex nickte und setzte Lea kurz ab. Sofort rannte sie zu ihr und Emily lag ihr schützend die Hände um den Körper um sie ein bisschen warm zu halten. Sie hatte bereits blaue Lippen und zitterte wie eine Wahnsinnige. Alex rieb sich mit den Händen am Oberkörper und sich warm zu halten. Emily fand dass das etwas lächerlich aber auch süß aussah. Plötzlich hielt Alex inne und schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Was ist?", fragte er als er ihren amüsierten Gesichtsausdruck sah. Emily musste ihr Grinsen unterdrücken. "Nichts", lachte sie. Sie ging ein Stück auf Alex zu. "Das sah nur verdammt sexy aus", hauchte sie verführerisch in Alexs linkes Ohr. Sie könnte schwören das Lea unter ihr die Augen verdrehte.
"Ach ja?", lachte Alex und kam auch einen Schritt auf sie zu. Er nahm sie in die Arme und strich ihr eine Haarsträhne die sich aus dem Zopf gelöst hatte, zärtlich aus der Stirn. Jetzt räusperte sich Lea ausgiebig und trat ungeduldig von einem Fuß auf dem anderen. Alex schien das nicht bemerkt zu haben, denn er kam jetzt mit seinem Gesicht immer näher zu ihrem. Sie spürte Alex kalten Atem auf ihrer Wange und Emily konnte nichts anderes tun als seine vollen Lippen wahrnehmen. Sie waren perfekt. Alles an ihm war perfekt und vollkommen. Alex lächelte und streichelte ihre Wange. Gänsehaut bildete sich auf der Stelle an der er sie berührte und er beließ es nicht bei den Wangen. Es küsste sie auf der Stirn und auf ihrer eiskalten Nasenspitze.
Emily nahm sich den Moment und vergaß alles um sich herum. Sie vergaß den eisigen Wind, den Schnee weit und breit um sie herum, die quengelnde Lea und und den Hunger der sich in ihrem Magen schon wieder breitmachte. Sie sah nur Alex wundervollen grüne Augen die sie anstarrten und seine vollen Lippen die jetzt immer näher kamen. Plötzlich bewegte sich Leas rechter Fuß und sekunden später durchfuhr Emily ein stechender Schmerz in ihrem linken Fuß. Au! Emily hielt sich mit ihren Händen den schmerzendenFuß. "Bist du mir gerade auf den Fuß gestiegen?", fragte sie ärgerlich. Lea schaute unschuldig auf dem Boden und trat von einem Fuß auf den anderen und Emily war gerade zu überdenken ob sie Lea nicht alleine lassen könnte.
Jetzt erst wurde ihr klar, dass Lea nur so süß aussah, und in Wirklichkeit ziemlich nervig sein konnte. "Wenn ihr nicht weitertut... mir ist kalt.... und ihr...tu da herumflirten.. und ich.. nuschelte sie. Alex war inzwischen zurückgewichen und setzte Lea wieder auf seine Schultern. "Also echt Lea, für so was müsstest du eigentlich alleine gehen", mahnte Alex. "Sorry, kommt nicht mehr vor", entschuldigte sich der kleine Störenfried. "Versprochen", fügte sie leise hinzu. Alex nickte. "Das will ich doch hoffen", grinste er mit einem Blick zu Emily. Sie erwiderte das Grinsen und nahm seine kalte Hand.
"Kannst du mich nicht auch mal tragen?", jammerte Emily nachdem sie eine halbe Stunde durch die Gegend gelatscht sind. Emily hatte sich erhofft bald irgendetas anderes als Schnee und ebenfalls eingeschneite Bäume zu sehen doch das Schicksal war nicht mit ihr. Sie sah nichts als Schnee und langsam begann sie Finnland innig zu hassen. Alex grinste amüsiert und schaute hoch zu Lea die heftig den Kopf schüttelte. Emily verdrehte die Augen und warf ihm einen flehenden Blick zu. "Biiiiittee! Ich bin doch nicht fett oder so was", beschwerte sie sich. Alex schaute sie an. "Das hab ich auch nicht gesagt, ok? Aber schauen wir einmal, wir gehen ja noch nicht so lange!", meinte er. "Willst du etwa haben, dass ich wieder im Schnee zusammenfalle?", stocherte Emily weiter. Alex atmete genevt aus. "Nein. Desswegen gehen wir jetzt auch schnell weiter und suchen uns was Gutes zum Essen ok?", sagte er knapp. Alex war echt eine harte Nuss. Und nicht zum Knacken. Da mussten schon andere Methoden her. Emily drückte seine Hand kurz worauf er sie fragend anblickte. "Hey, Alex? Hab ich dir schon mal gesagt, dass du in deinem Mantel echt scharf aussiehst?", flüsterte sie.
Alex blieb aprubt stehen und schaute sie belustigend an. "Emily, ich weiß dass ich scharf aussehe, aber jetzt ist erstmal Lea dran ok?"erklärte er doch dann musste auch er über seinen Witz lachen. Emily war nicht zu lachen zumute und ging beleidigend weiter. "Sturkopf", murmelte sie in sich hinein. "Das habe ich gehöhört!", grinste Alex. Ein Winstoß schlug ihr ins Gesicht und zersauste ihre Haare."Ja und?", nuschelte Emily. Sie war schlecht drauf. Sie hatte Hunger und wollte irgendetwas hauptsache es war windstill. Sie hatte den Wind so satt. Es wäre nur halb so kalt wenn der Wind nicht gehen würde. Sie wünschte sie könnte einen Tag tauschen und kurz nach Wien reisen und einfach mal bei 45 Grad schwitzen. Das würde ihr jetzt wirklich nichts ausmachen. Wie sehr sie die wärmende Sonne vermisste! Es war einfach unfair dass sie sich hier absolut nicht blicken lies. Sie schaute rauf in den Himmel. Nichts als dicke Wolken die Schnee ausspuckten. Kurze Zeit später spürte sie etwas kaltes um ihre Hüfte. Es war Alex Hand die sich um sie legte. Alex zog Emily zu sich und legte seine Gesicht an ihr linkes Ohr:"Hey, das holen wir schon noch nach, wenn wir was warmes über uns haben ok?". Emily nickte zufrieden, denn genau das wollte sie hören. "Okay".
Hallo :) Sorry, ist ein bisschen kurz aber ich weiß noch nicht genau wies weiter gehn soll ^^ irgendwelche Vorschläge? Wie viele Teile soll ich eigentlich schreiben? Ich brauch Feedback! Danke!:) -> VOTEN falls euch der Teil gefallen hat :)
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Aufbruch nach Norden
AdventureEuropa in der Zukunft. Klimakatastrophen haben die Welt fest im Griff. Die 16-jährige Emily hat das Ende der Welt kommen und gehen gesehen. Sie bricht schließlich von ihrer Heimat auf um vor der Hitze zu flüchten. Doch wie aus dem Nichts taucht Alex...