Liebe ist stärker als der Tod

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TEIL 31.

Rückblick: Bis zu ihrem 12. Lebensjahr führte Emily ein unbeschwertes Leben. Das Wetter spielte noch nicht so verrückt wie jetzt. Man konnte schon fast sagen, es herrschte normales Wetter. Und es gab etwas zu Essen. Emily hatte damals einen besten Freund mit dem sie durch dick und dünn ging. Sein Name war Tom und mit ihm besuchte sie die Schule. Er war um einen Kopf kleiner als sie obwohl sie gleich alt waren.  Sie waren vier Jahre lang Sitznachbarn gewesen und vertrauten sich all ihre Geheimnisse an. Als die Schule vorbei war, gingen sie nicht wie alle anderen Kinder nach Hause, sondern spielten an dem Bach neben ihren Häusern. Sie planschten herum, badeten in dem seichten Fluss oder saßen einfach nur auf den heißen Steinen und schauten in die Ferne. Dann redeten sie über Gott und die Welt bis die Sonne endgültig unterging. Tom war ihr bester Freund und er war immer für sie da. Er war der netteste Bub den sie kannte. Sei kannte auch nicht wirklich andere Jungs da die anderen Kinder aus der Schule anders waren. Emily und Tom waren schon immer die augewecktesten Kinder gewesen. Sie konnnten keine Minute still sitzen. Da er keine Geschwister hatte, war er fast ausschließlich mit ihr zusammen. Sie konnten über alles reden und wenn sie keine Lust mehr zum Reden hatten, lieferten sie sich eine Wasserschlacht bis sie schließlich völlig durchnässt zu Hause ankamen was ihren Eltern so gar nicht passte.  Doch das war ihnen egal.

Sie trafen sich jeden Tag aufs Neue am Bach und alberten herrum.  Das war Emilys Lieblingszeit. Sie hatte keine Sorgen und war glücklich. Erst drei Jahre später, als sie 12 war, nahm das Unglück seinen Lauf. Es war ein besonders schwüler Tag und es fing plötzlich wie aus Kübeln an zu Regen. Die Hagelkörner die auf die Erde prasselten, waren fast so groß wie Golfbälle und hinterließen in den Dächern Löcher. Es schüttete vier Tage lang ununterbrochen. Alle Menschen verkrochen sich in ihren Häusern. Als es schließlich auffhörte zu regnete und die Leute vor dem Nichts standen, begann das ganze Chaos.Essen wurde geplündert, Bürgerkriege etc. Doch während alle anderen Kindern damit beschäftigt waren mit ihren Eltern ihr letztes Hab und Gut zu suchen oder die Häuser wieder auszubauen, suchte Emily nach Tom. Sie suchte und suchte. Sie durchforstete zuerst die Gegend um den Bach, weil sie sich dort immer trafen. Aber er war nicht da. Schießlich in den Nachbarsdörfen, doch sie fand ihn nicht. Seine Famile ist gestorben als sie ein von einem großen Schrank erschlagen worden sind. Toms Mutter starb an einem Genickbruch. Toms Vater ertrank weil er nicht schwimmen konnte. Das wusste sie aus Erzählungen. Doch wo Tom war das wusste keiner. Schließlich sah Emily keinen Sinn mehr darin, alles aufzubauen, da sowieso alles zerstört wurde und es war auch noch viel zu gefährlich hier zu bleiben. Spätestens wenn man in der Nähe eins Brunnen war, war man tot. Sie musste wissen wo er war denn die Ungewissheit brachte sie fast um. Er war immer für sie da gewesen und jetzt musste sich auch für ihn dasein. Als der Regen endlich auffhörte suchte sie ihn. Als sie das Dorf ohne Erfolg durchforstete, ging sie in den Wald heinein um ihn zu finden. Und da sah sie ihn. Er klammerte sich an einem dicken Baumstamm als hinge sein Leben an diesem Baum. Er hatte überall schlimme Verletzungen zudem war er bis auf die Knochen abgemagert. Seine Wangen waren eingefallen und seine Beine waren dünne Striche. Man brauchte nicht lange zu überlegen, dass er es nicht mehr schaffen würde und jede Hilfe zu spät war.Für einen Moment war sie wie gelähmt. Sie konnte sich weder bewegen, noch brachte sie einen Ton heraus. Sie wollte schreien doch sie konnte nicht. Sie spürte wie sich die Tränen in ihren Augen sammelten und schließlich über ihre Wange tropfte. Langsam breitete sich in ihrem Inneren eine riesige Leere aus, sie fühlte sich als hätte jemand sämtliche Kraft aus ihr herausgesogen. Sie mahnte sich selber Schritt für Schritt auf ihn zuzugehen. Seine Augen waren fast geschlossen. Er blickte zu Boden. Emily berühmte sein Kinn und er schaute zu ihr auf. "Emily flüsterte er."Ich hab so einen Hunger! Sie haben mich fast togeschlagen wie ich am Markt war. Und meine Elten.. meine Eltern sind auch-."Ich weiß", sagte Emily leise und streichelte ihm über den Kopf. Tom legte seinen Kopf langsam auf ihren Schoß. Emily erzählte ihm die Geschichte als sie zusammen am Bach waren und sie fast zwölf Fische gefangen hatten und sie dann unereinander aufteilten und alle aufaßen. Es war einer der schösten Erlebnisse zusammen. Als Tom langsam seine Augen langsam schloss erzählte sie ihm unter Tränen das es im Himmel zo viel zum Essen und Trinken gibt, das es fast unvorstellbar ist. "Du warst der beste Freund den ich je hatte!" Das waren ihre letzten Worte die er wahrnam bevor er seine Augen endgültig schloss und Emily ihren besten Freund verlor.Sie hoffte innbrünstig das er ihre letzten Worte noch hörte. Emily konnte seiner immer langsamer werdenden Atmung lauschen. Emily hielt so lange, seine Hand bis seine warme Atmung die ihre Haut streifte, verklang. Einen Augeblick saß sie da und sah zu, wie ihre Tränen auf sein Gesicht tropften. Sie beugte sich vor und drückte ihre Lippen auf seine Schläfe. Langsam, als wollte sie ihn nicht wecken, legte sie seinen Kopf so behutsam wie möglich auf den Boden und ließ seine Hand los. Sie prägte sich jede einzelne Stelle an seinem Körper ein, dass ihn so besonders machte. Sein kleines braunes Muttermal über seinen linken Augebraue. Seine leicht geschwungen, dünnen Lippen. Die kleinen schwarzen Locken die ihm immer ins Gesicht fielen. Seinen kleinen Hände mit denen er immer sie mit Wasser bespritze und seine flinken Füße mit denen er aus die Schule rannte. Sie konnte sich nicht mehr genau daran erinnern, wie lang sie noch bei ihm saß, aber als sie aufstand fühlten sich ihre Beine taub an. "Leb wohl, Tom", flüsterte sie. Sie wollte ihn nicht verlassen aber er hätte es gewollt, dass sie ein besseres Leben führte. Drei Tage später brach sie endgültig auf. Seit diesem Tag schwor sie sich für Menschen die sie liebte dazusein. Sie hatte Tom im Stich gelassen. Bei Alex und Lea würde ihr das nicht mehr passieren. So viel war sicher. Rückblick Ende.

Emily band sich ihre Haare zu einem Zopf zusammen und packte ihre Sachen zusammen. Sie blickte sich im Raum um.Alex und Lea schliefen friedlich nebeneinander. Lea hatte ihre Arme um den Polster vor ihr geschlungen. Sie sah jetzt, wie sie so schlief aus wie eine sechsjährige. Auch Alex sah um fünf Jahre jünger aus. Unwillkührlich musste sie an Tom denken. Alex hatte eine Gewisse Ähnlichkeit mit ihm. Die Schwarzen Haare und dieselben dünnen Lippen..  Sie durfte keine Zeit verlieren. Sie widmete sich wieder ihrem Rucksack zu. Das Seil, die zwei leeren Wasserfalschen, das Klappmesser und der wertvolle Erste-Hilfe-Koffer waren nach wie vor vor in ihrem Rucksack. Sie machte ihn zu und zog sich ihren Mantel an. Sie warf einen Blick durch das Fenster. Es schneite noch immer. Emily seuftzte verzweifelt. So konnte das nicht weiter gehen. Wenn nichts passierte, würden sie hier eingeschneit werden und dann hilflos in diesem Haus verhungern. "Ohne mir", dachte sich Emily. Ein letzter Blick zurück dann brach sie auf. Denn sie hatte einen Plan.

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