Kapitel 19

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Am Sonntagmorgen pflügt Hermine durch eine sechzig Zentimeter tiefe Schneedecke zurück zu Hagrids Hütte. Harry und Ron wollten eigentlich mitgehen, doch ihr Hausaufgabenberg hat schon wieder eine alarmierende Höhe erreicht, also bleiben sie widerwillig im Gemeinschaftsraum zurück und versuchen die freudigen Rufe zu ignorieren, die vom Schlossgrund heraufdringen, wo sich unsere Mitschüler damit vergnügen, auf dem gefrorenen See Schlittschuh zu laufen, zu rodeln oder, was das Schlimmste ist,

Schneebälle zu verhexen, die dann hoch zum Gryffindor-Turm schießen und hart gegen die Fenster krachen.

Und ich bin mit Draco unterwegs. Zu zweit spazieren wir Händchenhaltend um den See. Die anderen Schüler sind viel zu beschäftigt, um uns zu bemerken. Als wir beim Wald ankommen bleiben wir stehen und Draco neigt seinen Kopf zu mir herunter und fängt an mich zu küssen.

„He Draco!", ruft plötzlich eine Stimme und Draco und ich fahren auseinander. Sekunden später steht Blase Zabini neben Draco und sieht uns abwechselnd an.

Ich schlucke und sehe Draco verzweifelt an.

„Sag nicht, dass du grade mit der Potter-Schlampe rumgemacht hast...", meint Zabini arrogant.

Ich balle meine Hände zu Fäusten und beiße die Zähne zusammen, um nicht allzu sehr auszuticken. Ich zittere schon vor Wut, biss plötzlich alles wieder vor meinen Augen verschwimmt.

Es ist mir egal, dass Zabini zusieht! Ich fasse Draco am Arm und halte mich an ihm fest, um nicht umzufallen.

„Es geht wieder los!", keuche ich raus.

Dracos Augen werden groß. „Scheiße", murmelt er. Auch ihn kümmert Zabini nicht mehr. Dieser steht ein paar Meter neben uns und sieht neugierig, fragend, aber auch voller Abscheu zu.

Auf einmal habe ich nicht mehr Dracos Gesicht vor Augen, sondern das von Voldemort. Er lacht und redet mit seiner Schlange, Nagini.

Obwohl er Pasel spricht, also die Schlangensprache, verstehe ich jedes Wort.

„Es geht bald los, Nagini. Bald werden wir die Prophezeiung in den Händen halten. Ich habe das Ministerum in der Hand. Der Minister denkt, Harry Potter lügt. Dorlores Umbridge hat in Hogwarts alles unter Kontrolle und Dumbeldore ist auch bald weg. Komm Naigini, gehen wir spazieren..." und schon sind die beinen Appariert und alles wird wieder klarer. Mittlerweile sitze ich keuchend auf dem Boden und Draco beugt sich besorgt über mich.

„Was hast du gesehen?", fragt er.

„Voldemort hat mit seiner Schlange gesprochen. Er freut sich, dass Umbridge in Hogwarts alles unter Kontrolle hat und Dumbeldore bald weg sein wird und er sagte irgendwas von einer... Prophezeiung...", sage ich zitternd.

„Du hast ihn verstanden?", fragt Draco erstaunt.

„Klar. Seit Voldemorts Fluch mich damals getroffen hat, kann ich Pasel sprechen und verstehen. Genau wie Harry."

Dann fällt mir etwas auf und ich sehe Zabini an, der noch immer an derselben Stelle steht und uns zuhört.

„Du solltest Zabini sagen, dass er niemanden etwas sagen darf", meine ich zu Draco und betone „niemanden" besonders.

Draco nickt, steht auf und reicht mir seine Hand und zieht mich hoch. Dann drückt er mir einen Kuss auf die Wange und schleift Zabini weg. Dabei redet er eindringlich auf ihn ein.

Noch immer zitternd - was nicht von der Kälte kommt - gehe ich ins Schloss hinauf in den Gryffindor-Turm.

Die Jungs brüten noch immer über ihre Hausaufgaben, als ich durch das Portraitloch komme. Schnell setze ich mich zu ihnen und hole mit „Accio" - dem Aufrufzauber - eine warme Decke zu mir und wickle mich damit ein.

Animi (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt