Am nächsten Morgen wache ich mit verquollenen und roten Augen auf. Das Licht der Sonne, das zum Fenster eindringt, scheint in mein Gesicht. Meine Augen reibend setze ich mich auf und sehe mich um. Es scheint noch sehr früh zu sein, da die anderen Mädchen noch schlafen und wenn Hermine noch friedlich vor sich hin schlummert, ist es noch verdammt früh, da die braunhaarige Hexe immer als erstes Aufsteht.
Seufzend schlage ich die Decke zurück und stehe auf. Schlafen kann ich jetzt sowieso nicht mehr. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es erst sechs Uhr ist. Erneut seufze ich auf und gehe ins Bad. Dort dusche ich, putze Zähne.... das übliche eben. Als ich fertig bin, überschminke ich noch meine Augenringe und tusche meine Wimpern.
Als ich noch einen Blick in den Spiegel werfe, laufen die Tränen schon wieder über meine Wangen. Frustriert mache ich die Wimperntusche weg und ersetze sie durch eine Wasserfeste.
Ich lächle mein Spiegelbild an. Zumindest sollte es so aussehen, als ob ich lächeln würde, aber raus kommt nur ein verheultes Gesicht mit einem schiefen Mund. Wieso macht er das? Wieso erfahre ich es wieder als letzte? Tausend Fragen gehen mir durch den Kopf.... finde aber keine Antwort.
Ich öffne ein paar Schränke, bis ich finde, was ich suche: Mein Lieblingsparfüm. Doch bevor ich danach greife, fällt mir etwas ins Auge. Eine kleine unscheinbare Schachtel, die im obersten Fach steht. Unsicher ziehe ich sie heraus und öffne den Deckel.
Auf die Lippe beißend nehme ich einen kleinen Gegenstand heraus. Ich werfe einen Blick hinein. Es sind noch viel mehr da. Es wird also nicht auffallen, wenn eine fehlt...
Mein ganzes Gesicht ist mittlerweile nass vor Tränen. Soll ich es tun? Ja? Nein? Ich werfe noch einen Blick in den Spiegel. Ein blasses Mädchen mit roten verquollenen Augen und nassem Gesicht blickt mir entgegen. Ihr Blick wird entschlossen.
Schluckend setze ich den Gegenstand an meine Haut und ziehe langsam, aber fest darüber. Blut strömt an den Seiten der Rasierklinge, dem Gegenstand in meiner Hand, heraus und tropft auf den Boden. Ich gebe keinen Laut von mir, egal wie schmerzend es ist. Es übertrumpft den Schmerz in meinem Herzen. Ich hatte nie wirklich verstanden, warum sich Menschen ritzen. Jetzt, da ich es selbst tue, verstehe ich sie. Aber ich hasse mich dafür.
Die Rasierklinge fällt mir aus der Hand und landet scheppernd auf dem Boden.
Verdattert blicke ich auf meine Arm. Das Blut strömt noch immer daraus. Jetzt, wo die Rasierklinge auf dem Boden liegt, bemerke ich erst, was ich getan habe. Die Wunde fängt an zu brennen und wird auch langsam schlimmer. Aber ich achte nicht darauf und wische das Blut vom Waschbecken und Boden weg. Die Klinge schmeiße ich in Klopapier eingewickelt in den Müll. Ich weiß, ich hätte alles mit Ratzeputz wegmachen können, aber... ich.... es... argh! Es ist einfach meine Strafe okay? Mein Blut sehen zu müssen, weil ich mich geritzt habe...
Zehn Minuten später verlasse ich das Bad. Immer noch ist niemand wach, also schreibe ich schnell einen Zettel, dass ich irgendwo im Schloss bin und lege ihn zu Hermine auf das Nachtkästchen.
An meinem Arm befindet sich jetzt ein Verband, den man aber durch die Bluse ein Glück nicht sehen kann. Ich will meine Wunde nicht verschließen. Oder heilen. Der Schmerz wäre weg (der sogar noch schlimmer ist, als ich es mir vorgestellt habe... leibt vielleicht daran, dass ich ein Animi bin....) und das will ich irgendwie nicht. Er lenkt mich ab.
Ziellos wandere ich durch das Schloss, bis schließlich vor der großen Halle stehe. Viele Schüler sitzen dort und frühstücken. Die einen froh und munter, die anderen todmüde. Manche sehen so aus, als würden sie gleich wieder einschlafen. Ein Blick auf eine Uhr an der Wand verrät mir, dass es bereits halb acht ist.
Vor mich auf den Boden starrend laufe ich zum Gryffindortisch und setze mich neben Harry, den ich gerade entdeckt habe.
Besorgt sehen mich meine Freunde an.
Ich verdrehe gespielt genervt die Augen und setze ein gefälschtes Lächeln auf.
„Kommt schon, Leute. Mir geht es gut." Ich nehme mir ein Brot und schmiere Marmelade drauf. Harry, Ron und Hermine tauschen ungläubige Blicke aus.
Aber ich spiele meine Rolle weiter und tue so, als wäre nichts gewesen, auch wenn ich in meinem Inneren nur Schmerz verspüre. Da muss ich wieder an Dr.. Malfoy denken und meine Augen werden glasig. Erst als Neville erschrocken aufschreit, sehe ich auf.
Er zeigt mit seinem Finger auf mich und reißt die Augen auf. Alle anderen im Saal blicken mich jetzt auch an. Ich schlucke und sehe auf meine Arme. Sie sind wie schon gestern Abend von einer schwarz-rosa Farbe umgeben.
Ich versteife mich.
„Was glotzt ihr so? Kümmert euch um eure eigenen Probleme!", rufe ich sauer. Sofort wenden alle ihren Blick ab, beginnen aber mit ihrem Nachbarn zu tuscheln.
Harry, Ron und Hermine sehen mich mitleidig an. Ich kann schwören, dass meine Arme jetzt auf ein dunkles Rot umschwenken.
„Ich brauche euer Mitleid nicht, klar?", zische ich wütend, springe auf und verlasse die Halle.
„Aria!", schreit Harry mir hinterher.
„Lass sie. Sie möchte alleine sein", höre ich gleich darauf Hermines Stimme. Wie Recht sie hat.
Ich laufe nach draußen. Obwohl es verdammt kalt ist und ich keine Jacke habe, schlendere ich durch den Schnee, der an Weihnachten gefallen ist.
Meine Arme vor der Brust verschränkt, um mich etwas zu wärmen, laufe ich zum Verbotenen Wald. Dort setze mich, nachdem ich eine Decke hergezaubert habe, auf den Boden und fange an zu weinen.
Nach endlosen Stunden spüre ich die Kälte nicht mehr und auch das Weinen hat aufgehört, aber der Schmerz ist immer noch da. Seufzend mache ich mich auf den Weg ins Schloss. Die Schüler, bei denen ich vorbeikomme, fangen an zu tuscheln, als sie mich sehen. Hin und wieder fahre ich einen an, sodass dieser verschreckt zusammenzuckt und abhaut, aber es ist mir egal.
Auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum, merke ich, dass ich verfolgt werde. Ich achte nicht darauf, beschleunige aber meine Schritte. Ich will mit niemanden reden!
„Aria!"
Diese Stimme kenne ich doch. Und nein, es war nicht D... Malfoy.
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heeeyyy!!!! und wie gefällts euch?
Hab mir mühe gegeben!! *heftig nicken*
Aber es ist nicht so gut oder? *schmoll*
Bitte gebt mir ein Feedback ;) (machen die meisten von euch sowieso schon, aber ich wollte es gesagt haben)
Lg. Coco xx.
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Animi (Harry Potter FF)
Fiksi Penggemar{Abgeschlossen} Ariana ist im Kinderheim aufgewachsen, bis sie rausgeschmissen wird. Ein komischer Mann bringt sie zu den Weaslys und schließlich zum Gimmauldplatz 12. Dort trifft sie auf Sirius und ....Harry.... Ihren Bruder. Mit ihm geht sie nach...