6.6 Kapitel Das Haus im See

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Jacks Sicht

Wir mussten noch etwas Strecke zurücklegen, bis wir am Ziel waren. Zum Glück waren unsere Eltern im Besitz mehrerer Residenzen in der ganzen Gegend, und vor einer von ihnen standen wir gerade.
Ein schönes Haus, umgeben von einem Teich. Es war aus Holz und ein Geheimgang führte unter den Teich. Vorsichtig ging ich über die Trittsteine, um ja nicht auszurutschen. Ryan hüpfte einfach auf die andere Seite und öffnete die Tür. „Beeil dich!" rief er mir zu und warf den Rucksack in den Flur. Mit dem Rücken voraus betrat ich die Hütte und ging direkt in eines der Schlafzimmer.
Vorsichtig legte ich Selena auf das Bett und befreite meine Hand aus ihren weichen Haaren, die sich wohl irgendwie darum gewickelt hatten. Ryan begann seinen Rucksack auszupacken und ich deckte meinen Engel zu. Ich hörte das vertraute Klick der Sniper, die mein Bruder in der Küche über den Waschbecken aufgebaut hatte. „Jack, du faule Sau! Geh runter und hol die Munition!" befahl mein Bruder. „Geh selber!" rief ich zurück und sah verträumt auf Selena. „Jetzt mach schon, außer DU möchtest unbedingt dein Blut auf den Wänden verteilen!" brüllte mein Bruder. Da Ryan seine Waffen hatte, musste ich wohl oder übel hinunter ins Munitionslager und die Kugeln für unseren Kanonenmeister holen.
Mit geübten Fingern öffnete ich die geheime Luke und lies mich nach unten fallen. Ich fiel eine Weile, bis ich auf einer weichen Matte auf den Boden landete. Ich befand mich gerade direkt unter dem Gebäude und suchte den Lichtschalter. Hier war alles komplett verstaubt, aber nicht angerostet. Dad hatte vorgesorgt. Ich lief hinüber zu den Großkaliberkugeln und bediente mich. „Jack, was brauchst du so lange?!" fragte Ryan genervt. „Komm doch runter und mach's besser!" rief ich zurück und hangelte mich die Leiter hinauf in die Hütte.
Wie ich es erwartet hatte, hatte Ryan seine komplette Reise-Ausrüstung aufgebaut. Neben der Sniper hatte er auch noch eine Glock und verschiedene Wurfmesser herumliegen. Nicht zu vergessen der Morgenstern, der an der Wand lehnte. Warum hatte Ryan überhaupt so einen?
„Da, die Kugeln" sagte ich und warf sie ihm zu. „Wird auch Zeit, du Schnecke. Jetzt kannst du wieder Selena anstarren. Damit das klar ist, sie gehört uns beiden!" meinte mein Bruder und begann seine Waffen zu polieren. Ich machte auf dem Absatz kehrt und lief wieder zu Selena zurück. Sie hatte sich nicht bewegt, sie lag einfach nur da und atmete ein und aus. Schlafend (oder betäubt), sah sie immer noch wunderschön aus. Ich würde fast sagen, sie sah noch viel schöner aus.
Und jetzt, wo sie es nicht bemerkte griff ich nach ihrer Hand und küsste diese. Weich, so unheimlich weich und angenehm. Einen Kuss auf ihre Stirn oder ähnliches traute ich mich nicht, da ich keine Ahnung hatte, wann sie aufwachen würde.
Und wenn ich dann über sie gebeugt in einem-für sie- fremden Haus saß, würde das nicht zimperlich ausgehen...

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MeineKeime

Haus im See

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Two boys one girl (Yandere)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt