9.0 Kapitel Gäste

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Selenas Sicht

Warum hatte ich das Jack eben erzählt? Ich hatte Alex geschworen, es niemandem zu verraten. Aber da sie tot war, und ich hier festsaß, würde sie es mir hoffentlich nicht übelnehmen.
Jack hatte mir seine Kopfhörer gegeben, und saß mir gegenüber, während er mich mit einem fragenden Blick betrachtete. Er könnte ein Verbündeter sein, wenn ich fliehen wollte. Aber noch war der Moment nicht gekommen, um über so etwas nachzudenken, und bis dahin würde ich wohl (augenscheinlich) gehorchen. „Alles in Ordnung?" fragte Jack nach einiger Zeit, die wir schweigend verbracht hatten. Ich nickte nur mit dem Kopf und nahm die Kopfhörer heraus. In meiner alten Gewohnheit wickelte ich die Kabel um den Mp3-Player und machte aus ihnen eine kleine Schleife. Ich reichte das Paket Jack, der mich anlächelte und es entgegennahm. Er hatte wohl gerade anfangen wollen zu reden, als es an meiner Tür klopfte.
Eine Dienerin, relativ klein geraten, trat herein. „My Lord, die Gäste sind eingetroffen und ihr Vater erwartet Sie unten." sagte sie und Jack sprang auf. „Und ich bin noch nicht umgezogen! Wir sehen uns spätestens in einer Stunde, dann bin ich wieder da." versprach er und gab mir einen Kuss auf die Stirn, da war er auch schon aus der Tür. Die Dienerin machte allerdings keine Anstalten zu gehen. „Gibt es noch etwas?" fragte ich und hob meine Hände, um meine Haare nach hinten zu werfen. „Sie werden auch erwartet." sagte sie und legte etwas auf mein Bett. „Aha..." brachte ich hervor und stand auf. „Da die Dame des Hauses es für besser hält, sollten Sie sich neu einkleiden." antwortet das Mädchen und verbeugte sich kurz vor mir.
Als sie dann auch gegangen war, sah ich mir an, was sie mir gebracht hatte. Da lag ein Traum in bordeauxrotem Stoff. Ein langes Abendkleid mit engen Ärmeln und... einem freien Rücken >Fick dich, Ryan< dachte ich mir und begann, mich umzuziehen. An sich war es ein schönes Kleid, nur dass ich mich so gar nicht wohlfühlte. Denn wenn Jack irgendwohin geschickt wurde, dann war Ryan auch nicht weit. Schnell steckte ich mir die Haare irgendwie hoch und hoffte, dass die Frisur nicht gleich wieder auseinanderfallen würde.
Zuletzt stieg ich noch in die passenden Schuhe und ging wieder nach unten. Ich wusste, dass ich besser in der Sekunde umgedreht hätte, in der ich die Empfangshalle betraten hatte.

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Ja, das Kapitel ist kurz, 

ja die Geschichte wird seeehr lang, 

ja wir haben nicht alle Tassen im Schrank.

MeineKeime


Two boys one girl (Yandere)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt