9.6 Kapitel Erklärung

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Selenas Sicht

Es war nur Mrs. Johnson. Ich hatte Angst gehabt, dass es Ryan wäre der sich für das mit dem Kaffee revanchieren wollte, oder Leonardo, oder Jack.
Aber es war zum Glück nur Maria.
„Hallo, darf ich reinkommen?" fragte sie und ich nickte. „Es ist ja Ihr Haus, nicht meins." antwortete ich und schloss die Tür, sobald Mrs. Johnson eingetreten war. „Gibt es etwas Wichtiges zu besprechen?" fragte ich und deutete ihr, sich an den kleinen Tisch auf dem Balkon zu setzten.
„Einiges. Nein!" rief Maria, als ich auf den Balkon hinaustreten und meine Hände über das Geländer legen wollte. Erschrocken drehte ich mich um. War etwas passiert?
„Zeig mir mal deine Handgelenke." meinte sie, und begann, meine Ärmel hochzurollen, bis das eine Armband zum Vorschein kam, dass einfach nicht abgehen wollte. „Ich habs mir doch gedacht! Wie der Vater, so die Söhne!" stellte sie fest und lies mich wieder los. Ich hingegen hatte nichts verstanden, außer Bahnhof.
„Ich bin auch nicht wirklich aus freien Stücken hier, meine Liebe." versuchte sie es mir zu erklären. „Das an deinem Arm ist eine Art Sicherheitschip. Wenn du eine gewisse Zone verlässt, kriegst du einen Elektroschock und Ryan und Jack werden alarmiert. Glaub mir, das ist kein Spaß. Ich weiß wovon ich rede."
Sie deutete auf ihr Handgelenk, wo auch ein solches Armband baumelte, dann auf ihre Halskette und zuletzt krempelte sie ihre Hose etwas hoch, um mir ein Fußkettchen zu zeigen. „Lucius ist unheimlich protektiv und sicherheitsbedacht, ich kann mich keine zweihundert Meter von ihm oder dem Haus entfernen, ohne einen Schock zu kriegen. Überhaupt kann ich das Haus nur verlassen, wenn er in meiner Nähe ist." gab sie wehleidig zu. >Aha... Ich werde hier also wahrscheinlich draufgehen...< dachte ich und setzte mich ihr gegenüber auf einen Stuhl. „Also, ich werde dir erklären, wie diese Familie funktioniert, Selena." sagte sie und griff nach meiner Hand.

„Die Johnson sind eine der mächtigsten Familien im Immobilien- und Aktienmarkt weltweit. Aber Ruhm hat auch ihre Schattenseiten. So ziemlich jeder Johnson der letzten fünf Generationen war ein sogenannter ,Yandere'. Wie sich das auswirkt, hast du bereits gesehen. Alle haben ihr eigene, gefährliche Persönlichkeit. Lucius Vater, Dave, war ein sehr aggressiver Mensch, um ehrlich zu sein, war ich froh als er starb. Mein Mann selbst ist -wie bereits gesagt- unheimlich penibel was Sicherheit und Diskretion anbelangt. Er hat seine –nennen wir sie Mitbieter- so aus dem Weg geschafft, dass es niemanden aufgefallen ist, nicht mal mir. Mein Ältester, Ryan ist der Besitzergreifende der beiden. Schon als Kind hat er Dinge gerne als Eigentum beschrieben und Menschen als Spielzeug betrachtet. Jack ist quasi seine bessere Hälfte. Er ist der einzige liebevolle Yandere, den ich kenne. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er dich von ganzen Herzen liebt, er weiß nur nicht wie er dich beschützen soll, ohne zu morden. Und es wird der Tag kommen, an dem er sich gegen Ryan stellen wird. Für dich." beendete sie ihren Vortrag.
>Warte, seit wann bin ich die Böse?< fragte ich mich selbst. 
 „Und was machen wir?" wandte ich mich an Maria. Sie grinste schelmisch. „Wir flüchten. Wir brauchen nur einen guten Plan."

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MeineKeime

Two boys one girl (Yandere)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt