Selenas Sicht
Jack stolperte herein und schloss auch gleich die Tür. „Guten Morgen, Prinzessin." grüßte er und küsste mich auf die Wange. „Wie war die Nacht?" fragte er und setzte sich mit mir aufs Bett.
„Frag deinen Bruder. Jedenfalls alles andere als erholsam." antwortete ich und fuhr weiter mit der Bürste durch meine Haare. „Hat er dir irgendwas getan?" fragte er weiter, leicht schockiert. „Nein, er ist mir nur auf die Nerven gegangen. Hast du schon mal probiert einzuschlafen, während dich zwei knallrote Scheinwerfer anstrahlen und dir erzählen, wie dein Schlafverhalten ist?" meinte ich, und mir wurde die Bürste aus der Hand genommen.
„Nein, zum Glück. Ich darf doch?" bat Johnson und kämmte meine Haare. „Was wenn ich Nein sage?" fragte ich neugierig. „Dann höre ich nicht auf dich. Hältst du das Mal bitte?" Jack drückte mir eine kleine Phiole in die Hand und ich begann sie genauer zu inspizieren. „Nichts ist so interessant, wie Gift." meinte er, und ich war mir sicher, dass es auf die Substanz in dem Glas bezogen war. „Ich hoffe, Leonardo hat seinen Spaß damit." sprach er weiter und mir stockte kurz der Atem. „Noch mehr Tote, und ich bin gerade einmal seit einem Tag hier!" stöhnte ich und legte die Phiole in meine andere Hand.
Jack legte die Bürste weg und beugte sich über meine Schulter, um nach dem Gift zu greifen. „Er wird nicht gleich sterben. Vielleicht in zwei Wochen, oder noch später. Aber er wird sterben. Er hat es nicht anders verdient." flüsterte Jack und strich mit einer Hand über meine Wange.
„Gleich gibt's Frühstück, wir sollten hinuntergehen." Johnson stand auf und griff nach meiner Hand, um mich dann auch zum Aufstehen zu zwingen. Ich lief hinüber zum Fenster, um es zu schließen, als ich sah, dass Ryan etwas vergessen hatte.
Sein Katana.Selenas Sicht (ein paar Minuten später)
Ich hatte versucht, Jack davon zu überzeugen, dass ich kein Frühstück bräuchte, aber nein. Darum war ich gerade unterwegs Richtung Speisesaal, Jack direkt hinter mir. Trotzdem hatte ich es mir nicht nehmen lasse, die Situation für einen der beiden Brüder etwas unangenehm zu machen.
Als ich die Tür zum Esszimmer öffnete, hielt ich Ryans Katana und drehte es in meiner Hand. „Morgen." sagte ich knapp und bemerkte, wie Ryan ein Licht aufging. Da hatte er also sein Spielzeug vergessen. „Ryan!" hörte ich Mr. Johnson. „Ich weiß Dad, tut mir Leid." antwortete sein Sohn schuldgeständig, etwas, was so gar nicht nach Ryan klang. „Und außerdem hältst du es falsch, Sel. Weiter vorne." bemerkte er, in seinem üblichen, nervigen Ton. Ich gab einem Butler das Schwert, damit er es in Ryans Zimmer brachte, und wollte mich an meinen alten Platz setzten, nur hatte es sich Jack dort schon gemütlich gemacht und begonnen, dem ahnungslosen Leonardo Gift in den Kaffee zu schütten.
Also schlenderte ich hinüber zu seinem Platz und lies mich dort auf den Stuhl fallen. Mir wurde Kaffee eingeschenkt und Ryan reichte mir die Milch, die ich wieder zu ihm zurückschob. „Du willst den so trinken?" fragte er etwas ungläubig. DAS hatte mein Schlafprofil wohl nicht hergegeben! „Der Kaffee ist ja nicht einmal richtig braun." antwortete ich und betrachtete die Brühe.
Alex hatte mir oft Kaffee gemacht, wenn ich die Nacht über lernen musste und wenn sie eins gekonnt hatte, dann war es, dunklen Kaffee machen.
Ryan zuckte nur mit den Schultern und wandte sich dann seinem Vater zu. Ich schielte auf seine Tasse, nur um sie mir dann zu greifen und mit einem Zug zu leeren. Ich meine, er hat meinen Schlaf gestohlen, dann stehle ich ihm seinen Espresso. Wenigstens war er schwarz.
Noch bevor Ryan es bemerkt hatte, schob ich ihm meine alte Tasse unter. Jack hatte mich gesehen und grinste schelmisch. „Du siehst müde aus, Selena." stellte Mrs Johnson fest. >Nein, ich tu nur so< „Schlecht geschlafen." murmelte ich und begann, meinen Toast zu essen, während ich mich am Tisch umsah.
Jack leerte den Rest der Phiole in Leonardos Tasse, während er mit seiner Mutter sprach. Die wenigen Mafiosi, die es geschafft hatten um die Zeit aufzustehen, diskutierten darüber, wer den schlimmsten Kater hatte.
Ich wollte mich gerade zu Luigi wenden, als ich plötzlich meinen Namen hörte. „Du hattest einmal braune Haare?" fragte Mr. Johnson, in seine Zeitung vertieft. „Ja, als ich für ein paar Monate in Padova war, bin dann aber in Mailand wieder zurück auf meine Naturhaarfarb... Moment! Woher wissen Sie das?" fragte ich misstrauisch.
Mr. Johnson legte die Zeitung auf den Tisch, damit ich mir das Titelblatt ansehen konnte. Das war ein Bild von mir, als ich zehn Jahre alt war. Darüber in großen Lettern stand: NICA GRACE: VERSCHWUNDEN ODER ABGETAUCHT? (Für jeden, der eine Erklärung braucht: Ihre Mutter hieß Lombardi und es war ihr Bruder, der sich hat die Füße einbetonieren lassen. Grace ist der Nachname ihres Vaters und somit auch ihr echter Familienname.) >Wieso können sie sich nicht EIN Mal an den Deal halten< dachte ich mir und knallte meinen Toast auf den Teller.
„Cè qualcosa, Nica?" (Ist etwas, Nica?) fragte Luigi ironisch und ich warf ihm einen bösen Blick zu. „Nimm das neue Zeugenschutzprogramm, haben sie gesagt. Die Presse erfährt nichts, haben sie gesagt!" fluchte ich vor mich hin, während ich mir den Zeitungsartikel durchlas. „... Tod ihrer Eltern, blablabla, Tod ihrer Schwester, blablabla. Dieser Artikel wäre unterhaltsamer wenn der Artikelschreiber später über SEINEN Tod berichten würde." sagte ich und bereute meine Worte gleich darauf.
Jack warf mir einen vielsagenden Blick zu, und ich spürte einen Hauch in meinem Nacken. „Was dein Herz begehrt, amore." flüsterte Ryan, gefolgt von einem Kuss auf meinen Nacken. Ich hatte gehofft, etwas Scherzhaftes in seiner Bemerkung zu finden, aber er klang viel zu ernst. „Mit denen habe ich auch noch ein Hühnchen zu rupfen. Vater-Sohn Action?" fragt Mr. Johnson. „Nächstes Wochenende?" fragte Ryan und hob eine Augenbrauen.
Sein Vater nickte und konnte es sich nicht verkneifen, kurz aufzulachen, als Ryan seinen Kaffee probierte und fast wieder ausgespuckt hatte.„Was ist mit meinem Espresso passiert?" fragte er und betrachtete mich misstrauisch. „Lucius, Liebling. Das Büro hat geschrieben, es gibt Probleme." meinte Mrs. Johnson und sah sorgenvoll auf ihr Handy. „Dann wird das heute wohl etwas schneller gehen müssen. Jack, Ryan. Geht rauf und bereitet alles vor!" befahl Mr. Johnson und seine beiden Söhne erhoben sich. „Bis später." sagten sie und verließen den Raum, während auch der Rest der Gruppe begann, sich zurückzuziehen. Maria hatte sich zu mir hinuntergebeugt und wartete, bis ihr Mann gegangen war.
„Wenn ich wieder zurück bin, unterhalten wir zwei uns, ja?" fragte sie, aber klang dabei keineswegs so, als wollte sie mich für etwas bestrafen. Aber ich konnte mich auch täuschen. Eine Viertelstunde später klopfte es an meiner Zimmertür...---------------------------------------------------------------------------------------
Weil eine von uns beiden (also ich) Geburtstag hat, gibt es ein neues Kapitel.
Bekomm ich was?
Gut, dann nicht....... :(((((((((((
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Two boys one girl (Yandere)
RomanceSelena ist vor kurzen nach Amerika gezogen, als sie in ihrer neuen Schule auf Jack und Ryan, zwei mysteriöse aber sehr attraktive Jungen trifft. Und die beiden sind nicht so unschuldig, wie es sich vermuten lässt...