6.4 Kapitel Augen zu

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Mayas Sicht (am Morgen des nächsten Tages)

Hatte Selena mich wirklich vergessen? Ich war gerade auf den Weg zu den anderen Mädchen. Heute würde der Inspektor bei uns vorbeischauen, welche Erfolge wir bis jetzt erzielt hatten. Also sammelte ich auf den Rückweg noch etwas Holz.

„Heiiiiii!" rief Anna und winkte mich zu ihr. „Wir dachten schon, du wärst verloren gegangen!" meinte Maria und begann das Zelt etwas herzurichten, damit es nicht allzu chaotisch aussah. „Komm Maya, wir gehen beide etwas angeln. Sonst wären wir hier ja nur im Weg." meinte Suzan und warf mir einen selbstgebastelten Kescher zu. „Ich komme." Der Fluss war einiges an Strecke entfernt, weshalb wir den Weg mit Stöckern markiert hatten.
Ich dachte mir alles Mögliche aus, weshalb Selena nicht gekommen war. Am Wahrscheinlichsten war, dass sie es einfach vergessen hatte, aber damit gab ich mich nicht zufrieden. Suzan und ich waren endlich am Fluss angekommen und ich hielt den Kescher ins Wasser.
„Und Maya, wo waren wir denn heute Nacht? Haste etwa deinen heimlichen Verehrer besucht?" stichelte mich Suzan an. „Nein. Und selbst wenn, ginge es dich nichts an!" meinte ich und zog die ersten Fische heraus. „Ach komm schon!" quengelte meine Freundin. „Nein, nein und nochmals nein. Hilf mir mal, das kriege ich nicht raus!" sagte ich zu ihr und zog an dem Kescher. Er hatte sich wohl zwischen zwei Steinen verklemmt und es brauchte uns beide, ihn wieder herauszuziehen.
Am liebsten hätte ich ihn gleich wieder hineingeworfen, denn in ihm baumelte Petes Kopf! Was war nur mit Selena passiert? Hastig liefen Suzan und ich zu den anderen zurück, um Hilfe zu holen.

Selena (irgendwann am Vormittag)

Ich war gerade vom Spazieren zurückgekommen, als sich Ryan und Jack stritten. „Es ist alles seine Schuld, Ryan, echt!" versuchte sich der Kleinere der beiden zu verteidigen. „Ja und? Du hast ihn aber..." Prompt brach Ryan seine Predigt ab, als er mich sah. „Selena! Wieder da? Ich dachte schon, wir müssten dich wieder suchen gehen." meinte er und kam auf mich zu. „Ha, ha, ha. Sehr witzig. Habt ihr dann die Pflanzen gesucht?" fragte ich und lehnte mich an das Zelt.„Jap, wir können anfangen." meinte Jack und holte eine kleine Tasche voll mit Kräutern heraus. Ich griff nach ihnen und begann sie zu zerkleinern. Und wie es nicht anders sein könnte, hatten die beiden jede Menge giftige Pflanzen gesammelt. Aber sie wirkten überhaupt nicht schuldgeständig. Jack kam gerade zurück, mit einer Hand voll wildem Sauerklee, aber er wirkte nicht so gelassen wie davor. Er flüsterte Ryan etwas zu, welcher sich gleich einen Facepalm gab. „Du bist der größte Idiot den ich kenne, Jack." meinte er und kam auf mich zu. „So Selena, das wird jetzt nicht unbedingt spaßig für dich.." kündigte Ryan an und griff nach den giftigen Pflanzen. Er schien hochkonzentriert, als hätte er das schon hundertmal gemacht. Vor lauter Angst schlug ich meine Hände vor meinen Mund, damit Ryan mich nicht vergiften konnte. Aber das hatte er auch nicht vor. Er drückte mir die Kräuter unter die Nase und nach wenigen Sekunden wurde alles schwarz.  

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Meine Keime


Two boys one girl (Yandere)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt