10.0 Kapitel Eine Viertelstunde

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Selenas Sicht

Ryan hob mich Bridal Style hoch und trug mich Richtung Zimmer. „Ryan!" schrie ich ihn an. „Na na na Amore, wir wollen doch nicht das du dich überanstrengst! Am Ende fällst du noch um." meinte er und ich legte meine Arme um seinen Hals, er sollte ja meinen mir sei wirklich nicht gut. Er trug mich in mein Zimmer und legte mich auf mein Bett. „Ich komm dann später noch einmal nach dir schauen, ich muss nur was wichtiges erledigen." erklärte Ryan und war kurz davor wegzugehen, als ich ihm nachrief: „Kannst du bitte deine Mutter raufschicken, vielleicht weiß sie ja was." bat ich ihn und er nickte kurz. Nur Minuten darauf klopfte es an der Tür. „Maria?" fragte ich. Die Tür ging auf und Mrs Johnson kam herein. „Alles geklappt?" fragte sie. Ich nickte. Ich griff nach dem Seil, dass ich in meinem Schrank versteckt hatte und knotete es an das Geländer meines Balkons, nur um mich dann langsam daran hinunterzulassen. Ich stand mitten im Gemüsebeet, und ich sah nach oben, wie Maria sich an das Seil klammerte und herunterglitt, nur um sich dann neben mich zu stellen. Wir sahen uns um und liefen Richtung Zaun. Innerlich betete ich, dass wir es rechtzeitig schafften! Maria kam mir nicht hinterher, ich war ja auch um einiges sportlicher. Ich griff ihre Hand und spürte das Blut durch ihren Körper rauschen. Der Zaun war schon in Sicht. Ich ließ ihre Hand los und sprintete. Ich griff nach dem losen Stacheldraht und rollte ihn zur Seite. Das ganze Adrenalin in meinem Körper ließ mich die vielen Einstiche nicht spüren. Ich drückte Maria durch die Öffnung, und presste mich selbst hinüber, in die Freiheit. Drüben angekommen holten wir tief Luft. Wir waren frei! Dann fiel uns auf, das wir keine Ahnung hatten wohin. Anscheinend war der heutige Tag vom Glück gesegnet, denn es kam ein Passant vorbei. Er wusste, wo das nächste Polizeirevier war und wir schafften es gerade noch so vor Dienstschluss die Türen zu passieren. Der diensthabende Vollidiot wollte uns nicht glauben, wer wir sind und bestand darauf, unsere Fingerabdrücke zu nehmen. Als es sich dann herausstellte, dass wir die Wahrheit sagten (Oh Wunder) durften wir endlich eine Aussage machen. Wenn ich mir den Bericht heute so ansehe, wundere ich mich, dass man uns nicht direkt ins Irrenhaus eingewiesen hat. Maria und mir wurde ein Zeugenschutz-Programm angeboten, neue Namen, neue Adresse, neues Leben. Und wie mir das bekannt vorkam.

Selenas Sicht (10 Jahre später)

„Ryan Johnson und Jack Johnson. Sie haben genau eine Viertelstunde. Falls sie jemanden attackieren, werden sie umgehend in Einzelhaft verlegt." sagte eine Gefängniswache und kettete die beiden an ihren Stühlen fest. Ryan hatte lebenslänglich bekommen, Jack 40 Jahre ohne Bewährung. „Hallo Selena." sagte Jack und schloss kurz die Augen, als könnte er es nicht wahrhaben. Nach 10 Jahren hatte ich mich überwunden, sie noch einmal zu sehen. „Hallo Ryan, hallo Jack." sagte ich und hob kurz die Hand. „Es ist schön, dich wiederzusehen. Es tut uns wirklich leid, was wir dir angetan haben. Hier drinnen hat man viel Zeit zum Nachdenken." sagte Ryan und blickte kurz zu Boden. „Und wie ist die Außenwelt so? Man bekommt hier drinnen garnichts mit." fragte Jack hoffnungsvoll. „Eure Mutter und ich laufen eure Firma, aber mehr auch nicht." antwortete ich und zuckte mit den Schultern. Es war die richtige Entscheidung gewesen, mit ihnen zu reden. Aber ich konnte es mir nicht verkneifen und zu denken, was passiert wäre, wenn sie uns damals im Garten gesehen hätten...

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MeineKeime

Two boys one girl (Yandere)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt